Der Scheckenclub Rheinland wünscht Allen
ein gutes Zuchtjahr 2025!
49. Überregionale Scheckenclub-Vergleichsschau am 19. / 20.10. 2024
in 48361 Beelen
Veranstalter und Ausrichter: Scheckenclub Westfalen, Sektion Münsterland W711
48. Überregionale Scheckenclub-Vergleichsschau
am 07./08.10.2023
in Nienburg/Weser
Jetzt ist hier der Gesamtbericht von Werner Winkens in der Kaninchenzeitung zur Überregionalen 2022 nachzulesen.
Der neue Standard
ist da !!!
letzte Aktualisierung:
06.04.2025
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Gesamtbericht von Werner Winkens
Fantastischer Gesamtrahmen begeisterte auf der 49. Schecken-Club-Vergleichsschau 2024 im westfälischen Beelen
Die Einbettung der Schau in unsere Philosophie
Am 19./20.10.2024 richteten die westfälischen Clubfreunde vom Scheckenclub W 711, Sektion Münsterland, zum dritten Male eine „Überregionale“ aus. Wer die beiden vorangegangenen Schauen 2002 in Harsewinkel und 2013 in Südlohn besucht hat, war sicherlich auch nach Beelen mit einer gewissen positiven Erwartungshaltung angereist, denn die beiden zurückliegenden Veranstaltungen standen für eine perfekte Organisation mit viel Ambiente. Wenn man nun berücksichtigt, dass die damals Handelnden allesamt noch immer im Einsatz waren und noch durch einige sehr agile junge Zuchtfreunde ergänzt werden konnten, war der positive Rahmen schon geebnet. 148 Züchterfreunde aus sechs Nachbarländern und natürlich dem gesamten Verbandsgebiet meldeten 1.342 Rassevertreter. Dieses gewaltige Feedback hob ZDRK-Präsident Bernd Graf insofern auch in seinem Grußwort hervor, in dem er feststellte, dass dies seit seinem Amtsantritt die größte Schecken-Club-Vergleichsschau sei, für die er ein Grußwort habe schreiben dürfen. Ergänzen darf ich als Berichterstatter diesen Satz, dass diese Zahl auch seit der Schau in Harsewinkel nicht mehr getoppt werden konnte. Welche Rassekaninchenschau kann das mit Blick auf sinkende Mitgliederzahlen und leider nachlassendem ehrenamtlichen Engagement über einen Zeitraum von 22 Jahren schon sagen?! Wir Scheckenzüchter als älteste Veranstalter von „Überregionalen“ oder „AG-Schauen“ dürfen darauf auch etwa stolz sein. Dabei spielt es auch nur eine untergeordnete Rolle, ob wir nun 1.342 Tiere ausstellen oder 1.100, da die Tierzahl eher ein untergeordnetes Element unserer Tradition ist. Wichtigere sind der sprichwörtlich familiäre und kameradschaftliche Zusammenhalt, die guten und vertrauensvollen Gespräche bei Kaffee und Kuchen oder am Grillstand, die geselligen Abende bei gutem Essen und Fröhlichkeit bei durchaus einem „kräftigen Schluck aus der Pulle“ und nicht zuletzt auch der Ausflug, der uns schon viele Regionen näher gebracht hat. Ach… ja, dann gibt es auch noch die Bewertung der Tiere mit Siegern und zweiten Siegern, den Teilnehmern! Für all diese Elemente stand auch diese Schau und hatte mit Florian Rolf als verantwortlichen Gesamtorganisator einen noch recht jungen Ausstellungsleiter, mit Michael Löhr, einen besonnenen und umsichtigen Pol als Vertreter, ein perfekt funktionierenden EDV-Team, einen routinierten Günter Austermann als Organisator und Moderator des Festabends und nicht zuletzt ein tolles Küchenteam um Anke Löhr. 40 selbstgebackene Kuchen sprechen eine deutliche Sprache und über die Qualität kann dem Vernehmen nach jemand berichten, der an einem Tag acht Stücke gegessen haben soll!
Ein Freitag zwischen Pferden und Kaninchen
Landgestüt Warendorf als lohnendes Ziel
Am Freitagmorgen machten sich 40 Zuchtfreunde mit dem Bus auf den kurzen Weg zur „Pferdestadt Warendorf“. Als Reiseleiter fungierte Franz-Josef Strotmeier, der dort wohnhaft ist. Zusammen mit einem Stadtführer wurden zunächst die malerische Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen, den Fachwerkhäusern, der historische Marktplatz und die Laurentiuskirche besichtigt. Nach einer kleinen Pause und der Einkehrmöglichkeit in eine der vielen gemütlichen Gaststätten stand natürlich auch eine geführte Besichtigung des Nordrhein-Westfälischen Landgestütes im Mittelpunkt. Seit 1826 ist die Hauptaufgabe, Pferdezüchtern qualitätsvolle und genetisch interessante Hengste zur Verfügung zu stellen und damit auch einen Zuchtfortschritt zu erzielen. Zur Kundschaft zählen heute Spitzenzuchten bzw. -ställe aus aller Welt. Rund 85 zuchtaktive Hengste stehen in den denkmalgeschützten Ställen des Gestüts und das ein oder andere wunderschöne Pferd wurde auch den Besuchern vorgeführt. „Halla“, eines der wohl weltbekanntesten und besten Springpferde ziert heute als Bronzestatue das acht Hektar große und weitläufige Gelände und ist stets Motiv für alle Besuchergruppen. „Halla“ trug 1994 und 1995 Hans Günter Winkler zur Weltmeisterschaft und 1956 und 1960 zum Olympiasieg und hat damit Sportgeschichte geschrieben. Dem Gestüt ist heute die Deutsche Reitschule angegliedert und Zentrum der Berufsreiterei und bietet Fortbildungs- und Prüfungslehrgänge für viele Facetten der Reiterei. Auch wenn Sonderveranstaltungen wie die Warendorfer Hengstparaden oder die Symphonie der Hengste jedes Jahr tausende Besucher in das Gestüt locken, hat uns die individuelle Führung doch tiefe Einblicke in eine Welt gegeben, die uns nur „von einem deutlich niedrigeren materiellen Niveau her“ bekannt sein sollte.
Besonnene Bewertung und Kataloge schon während des Klönabends
Am frühen Freitagmorgen begrüßte der Ausstellungleiter die anwesenden Preisrichter und Helfer in der geräumigen und hellen Axtbachhalle in Beelen. Leider war es noch wenige Tage vor der Schau zu einigen Absagen von Preisrichtern gekommen, so dass in diesem Jahr nur gut die Hälfte der amtierenden Preisrichter und Obleute Scheckenzüchter waren. Tatsächlich hatte ich auch den Eindruck, dass sich einige etwas schwer taten, die „Linie“ zu finden. Beschweren darf man sich darüber jedoch nicht, weil längst nicht alle Clubs ihr Preisrichterpotential ausschöpfen. Persönlich muss ich gestehen, dass ich auch nicht unbedingt ganz hinter dem „Modell der eigenen Preisrichter“ stehe, denn letztlich haben alle Preisrichter die gleiche Aus- und Fortbildung genossen, stoßen auf ihren örtlichen Schauen auch auf Schecken und eins ist unumstößlich: Kein Mensch ist fehlerlos und jeder trifft seine Entscheidungen im Rahmen eines Ermessensspielraumes! Als Obleute fungierten in diesem Jahr Benjamin Freitag, Peter Hölzer, Jens Jadischke, Detlef Beckers und Wolfgang Linnert, so dass jede der fünf Preisrichtergruppen ihren Obmann hatte. Ferner gab es für jede Preisrichtergruppe einen „Läufer“ zwischen Bewertungstisch und EDV. So gelangten die fertigen Urkunden sehr kurzfristig in die EDV und es konnten sofort z.B. auftretende Unklarheiten oder Fehler abgeklärt werden. Auch die Preisvergabe war bis auf die Abstimmung bei Punktegleichheit ausschließlich bei der EDV angesiedelt. Diese Gesamtabwicklung lief wie am Schnürchen. Erstmals hatte man auch das Wagnis unternommen, den Katalog vor Ort zu drucken und mehr noch: Alle Siegerfotos wurden eingefügt. Die fixen Seiten wie Deckblätter und Werbung wurden im Vorfeld erstellt und nur die variablen Seiten eingefügt.
Am frühen Freitagabend fand in einem liebevoll dekorierten Teilbereich der Halle der westfälische Abend statt und in kurzer Zeit waren die 230 Plätze besetzt. Vielfach drängten sich die Aussteller sogleich um die Aushänge mit den Ergebnissen der Meisterschaft, der Sieger und Meister. Kaum eine Stunde später wurden die ersten noch „warmen Kataloge“ verteilt und gegen 22.00 Uhr hatten alle Züchter ihr Exemplar. Das war in dieser Größenordnung schon eine fantastische Leistung und trug die Handschrift von Louis Sonnabend, der sowohl sein Knowhow als auch die Technik zur Verfügung gestellt hatte. Dieser Abend wäre aber auch ohne eine ganze Reihe fleißiger Damen nicht möglich gewesen. Bereits nachmittags hatten sie begonnen, überaus reichhaltig mit verschiedenen Wurst- und Käsesorten belegte Vesperteller herzurichten und zu garnieren. In wenigen Minuten wurden sie dann an die Anwesenden verteilt. Sichtlich schmeckte es Allen und man brauchte auch schon den ein oder anderen Absacker, um noch Platz für das letzte Mettwürstchen zu schaffen. Anschließend begann das große Stühlerücken mit den Zuchtfreunden, die man oftmals ein Jahr nicht gesehen hatte. Natürlich bot auch der bereits vorliegende Katalog viel Gesprächsstoff, so dass die Stunden bis nach Mitternacht wie im Fluge vergingen.
Ein Samstag von der „Schokoladenseite“
Ja, wenn man von einer prächtigen Halle, vielen Gästen bei der Eröffnungsfeier, einer fantastischen Bewirtung zu zivilen Preisen, einem sehr würdigen neuen Ehrenringträger und einem stimmungsvollen Züchterabend sprechen bzw. berichten darf, muss man das schon als die „Schokoladenseite“ der Scheckenzucht bezeichnen! Aus Verlautbarungen vieler Funktionäre, Besucher und anderer Züchter hört man immer wieder, dass sich in diesem Rahmen unser jährlicher „Treff“ deutlich von vielen anderen Veranstaltungen abhebt. Tradition bewahren, muss nicht uncool sein!
Die Eröffnung mit Ehrenringverleihung an Jens Jadischke
Es war dem Clubvorsitzenden Michael Löhr vergönnt, über 200 Besucher bei der Eröffnung am Samstagmorgen in der Axtbachhalle in Beelen begrüßen zu dürfen. An der Spitze standen mit Rolf Mestekemper der Bürgermeister der Gemeinde Beelen und der Landesverbandsvorsitzende der Westfälischen Rassekaninchenzüchter, Peter Hölzer jr. Mit Bernd Lohöfer-Marotz, Reinhard Bruns und Manfred Kloppe waren auch Vertreter der regionalen Rassekaninchenzucht der Einladung gefolgt. Auch Hermann Höflich als Ehrenvorsitzender des Scheckenclubs W 711 wurde ebenso herzlich begrüßt wie der Sprecher des Arbeitskreises, Thomas Schmidt. Als „verdiente Träger der Scheckenzucht“ begrüßte er die Ehrenringträger Heinz Wendt, Erik Mücke, Jacob Albrecht, Ewald Dietz, Werner Winkens, Reinhold Ellenberg, Wolfgang Knuth und Hermann Höflich, die in geselliger Runde einen ganzen Tisch einnahmen. Michael Löhr richte ausdrücklichen Dank an sein Organisationsteam und an die vielen fleißigen Helfer in der Halle und vor allem in der Küche, am Grillstand und hinter der Theke. Bürgermeister Mestekemper war auch voll des Lobes, dass seine Gemeinde Gastgeber dieses bedeutenden Ereignisses der Kleintierzucht sein dürfe. Er habe sich davon überzeugen können, dass Scheckenkaninchen nicht nur faszinierendes Beispiel für Vielfalt und Schönheit der Natur seien, sondern auch ein Symbol für Engagement und Leidenschaft vieler Aussteller. Letzteres war natürlich für den Landesverbandsvorsitzenden Peter Hölzer Steilvorlage, auf die geplante Novellierung des Tierschutzgesetztes einzugehen, das unter Umständen diese Leidenschaft gerade in der Scheckenzucht stark einschränken könnte. Er erläuterte die Bemühungen des ZDRK-Vorstandes im Vorfeld des Gesetzgebungsverfahrens hierauf im Sinne der Rassekaninchenzucht noch Einfluss zu nehmen. Als Landesverbandsvorstand sei er natürlich glücklich darüber, dass der sehr engagierte westfälische Club diese Veranstaltung offensichtlich wohl zur vollsten Zufriedenheit seiner Gäste ausrichten könne. Arbeitskreissprecher Thomas Schmidt schloss sich diesen lobenden Worten an und konnte in diesem Tenor gleich in der Laudatio für den neuen Träger des „Goldenen Schecken-Ehrenrings“, unserem Züchterfreund Jens Jadischke, fortfahren. Es gebe wohl keinen anderen so erfolgreichen Züchter der Deutschen Riesenschecken und Rheinischen Schecken (zweimal Europameister, dreimal Europachampion, 11 mal Deutscher Meister, 12 mal Bundessieger, 16 mal Rassemeister auf der „Überregionalen“ und 33 mal Landesmeister in Hannover), dem bisher diese Ehrung angetragen worden sei. Hinzu komme sein vielfältiges Wirken im Verein, Kreisverband und Club in vielen Funktionen. Seine ganz persönliche Art, das Positive eines zu beurteilenden Kaninchens hervorzuheben, habe ihn zu einem beliebten Preisrichter und noch mehr zu einem auch umsichtigen Preisrichterobmann und Funktionsträger in der Preisrichtervereinigung Hannover gemacht. Zuletzt habe er auch als Ausstellungsleiter der „Überregionalen 2023“ sein Organisationsvermögen unter Beweis gestellt. So sei es nicht verwunderlich, dass er bis hin zur Landesverbandsebene alle Ehrungen erfahren durfte und es fehle „nur“ noch die Anerkennung seiner Gesamtleistung zum Wohle der Scheckenzucht, nämlich die Verleihung des „Goldenen Schecken-Ehrenrings“. Gefühlsmäßig sichtlich bewegt nahm Jens Jadischke die Ehrung entgegen und dankte den anwesenden Züchterfreunden für die hierdurch erwiesene Anerkennung seiner Person und seines Wirkens. Sodann gesellte er sich in den Kreis der schon anwesenden Ehrenringträger und nahm die zahlreichen Glückwünsche entgegen.
Zum Festabend, statt „zum Lachen in den Keller“
Günter Austermann war bereits Ausstellungsleiter der „Überregionalen“ vor 11 Jahren in seiner Heimatstadt Harsewinkel. Nun hatte er dort die Organisation und Abwicklung des Festabends in einer geräumigen und sehr gut ausgestatteten Mehrzweckhalle übernommen. Als exzellenter Conferencier führte er kurzweilig durch den Abend, dem rund 230 Züchter beiwohnten. Zur Bedienung hatte er eine Reihe junger Damen als Service-Team gewonnen, die allesamt Mitglieder „seines W 14“ waren. Das angebotene reichhaltige Buffet fand umfassenden Zuspruch und anschließend wurden in zwei Blöcken die hohen Preise vergeben. Hier konnte Günter Austermann eindrucksvoll seine Routine ausspielen, denn bei solchen Anlässen gilt es, einen gewissen Stil zu wahren, andererseits aber auch Ehrungen nicht langatmig zu moderieren. Der ein oder andere flotte Spruch zu diesem oder jenem Preisträger kam jedenfalls prima an! Die „Play Back Piraten“ brachten schließlich ordentlich Stimmung in den Saal und das Repertoire reichte von Kerstin Ott bis hin zu karnevalistischen Liedern aus dem Rheinland. Mitsingen, Polonaise, Tanz und das ein oder andere Gebraute waren Merkmale eines sehr kurzweiligen Abends, der für fast alle Gäste erst deutlich nach Mitternacht endete.
Die Bestleistungen
An erster Stelle muss man hier die Clubmeisterschaft hervorheben, die Mannschaftsleistung für die zurückliegende Saison. Hier siegte in diesem Jahr der Scheckenclub Baden mit 1.170,5 Pkt. vor Westfalen mit 1.170,0 Pkt. und Württemberg/Hohenzollern mit 1.167,5 Pkt. Auf den Plätzen folgten Bayern, Hannover und West-Sachsen. Die beste Gesamtleitung der Schau zeigte Günter Haußler (Zwergschecken, thüringerfarbig-weiß, 584,0 Pkt.). Es folgten Marielle & Philippe Eckstein (Englische Schecken, blau-weiß, 584,0 Pkt.), Erik Büscher (Englische Schecken, schwarz-weiß, 583,5 Pkt.), Michael Löhr (Englische Schecken, schwarz-weiß, 583,5 Pkt.) und Louis Sonnabend (Zwergschecken, schwarz-weiß, 582,5 Pkt.). Die Rassemeister und -sieger werden in der folgenden Rassekritik genannt. Nicht unerwähnt bleiben darf in diesem Zusammenhang, dass jeder Aussteller und auch Preisrichter dieser Überregionalen als Gastgeschenk eine sehr schön gestaltete Erinnerungsmedaille erhielt.
Die Rassen in der Kritik
Mit 235 Deutsche Riesenschecken, schwarz-weiß, wurden die „Könige der Scheckenrassen“ nach einem leichten mengenmäßigen Durchhänger im vergangenen Jahr mit 10% verstärkt ausgestellt. Es war schon eine Augenweide, die majestätischen Tiere auf breiter Front in einem sehr guten Gesamtzustand zu sehen. Dennoch fiel auf, dass sich die sehr guten Zuchten doch recht deutlich von der „Masse“ abhoben und rd. 30 Tiere blieben auch unter 95,5 Pkt., wobei dies keinesfalls eine Kritik ist und ich absolut ein Verfechter einer differenzierten Bewertung bin. Wie ich schon in den zurückliegenden Jahren feststellte, ist das Streben nach immer höheren Gewichten geradezu abgeschlossen. 7,0 bis 7,5 kg ist heute das Maß der Dinge, um auch den Rassetyp mit etwas Streckung und leichter Walzenform bei gut halbhoher Stellung zu präsentieren. Sieht man die Geburtsmonate im Täto, sollten diese Eigenschaften durchaus noch bis März möglich sein, obschon dann sicherlich bei Rammlern die erwünschten Kopf- und Ohrstrukturen noch nicht voll ausgeprägt sein können. „Altmeister“ Ludwig Maier zeigt eigentlich wie immer sehr voluminöse Tiere mit bis zu 8,6 kg und prima Körperformen. Positiv, aber anders, fielen mir in diesem Zusammenhang auch die Tiere von Jerome Caprasse, dem wohl besten Züchter der letzten Jahre, auf. Seine Tiere zeigten sich gegenüber den Vorjahren etwas leichter mit mehr Streckung und verkörperten tolle Typen, was mit dreimal 19,5 Pkt. auch absolut zum Ausdruck kam. Das war eine Aufwertung einer schon hervorragenden Zuchtlinie! Ferner sah man in der Zucht von Hermann Abeling über alle Tiere hinweg hervorragende Vertreter in Position 2, auch verbunden mit einem prima Gewichtsrahmen und sehr guten Ohrstrukturen. Die Ideallänge der Ohren von 17 cm wurde überwiegend in den Linien mit ordentlichem Größenrahmen des Körpers erreicht. Doch Länge ist nicht alles. Die Struktur und vor allem auch die v-förmige Haltung bot schon noch Verbesserungspotential. Hier bestachen die Rassevertreter von Patrick Leist und Jerome Caprasse. Letzterer zeigt -soweit ich das richtig gesehen habe- mit 19 cm den besten gemessenen Wert. Einen grandiosen Typ mit tollem Bau, kräftigen Läufen und einer prima Kopf- und Ohrstruktur verkörperte sein Siegerrammler (97,5 Pkt.), während seine Schausieger-Häsin mit ebenfalls 97,5 Pkt. überdies auch noch im Fellhaar bestach. Die Siegerhäsin kam mit 97,5 Pkt. von Jaroslaw Wojciechowski, Penca (Polen). 19,5 in „Form und Fell“ sieht man nicht alle Tage, herzlichen Glückwunsch! Deutliche Abstufungen in Position 2 von bis zu zwei Punkten gab es nur vereinzelt. Im Fellhaar darf der Preisrichtergruppe meines Erachtens durchaus eine liebevolle Bewertung bescheinigt werden, weil doch recht viele Felle noch mehr oder wenig „staubten“. Mit gutem Willen fand man aber regelmäßig Stellen, an dem die grundsätzlich vorhandene Qualität sichtbar und fühlbar war. Mit diesem Maßstab machten jeweils rd. 50 % der Tiere eine „19“ bzw. „18,5“. Aber auch Spitzen konnten mit 19,5 Pkt. hervorgehoben werden, so bei Volkert Hagemann, Fritz Schmidt, Holger Dahlem, Christian Högler und den schon genannten Jaroslaw Wojciechowski und Jerome Caprasse. Ganz offensichtlich haben die Züchter erkannt, dass eine Scheckung, eine saubere Abgrenzung zwischen Grund- und Zeichnungsfarbe, nur mit einem dichten gleichmäßigen und nicht zu lang behaarten Fellhaar möglich ist. In den Kopfzeichnungen ging man durchaus hart und differenziert zu Werke und nur in den besten schon genannten Zuchten sah man durchgängig die „14,5 bis 15“. Während „Spritzer“ und „Ausläufer bzw. Zacken“ Seltenheitswert hatten, zeigten dennoch recht viele Tiere etwas grobe Augenringe und teilweise etwas unsauberen Ansatz der Ohrenzeichnung, ohne eine Dimension anzunehmen, dass man schreiben und 14 oder weniger hätte geben müssen. Das war schon große Klasse! In der Rumpfzeichnung sind die Fehlerquellen deutlich größer, wobei man deutlich sagen muss, dass bei der Rumpfzeichnung nicht nur die Seitenzeichnung betrachtet werden darf. Dies verleitet! Der Aalstrich ist eines der beiden Elemente, wird aber viel zu selten urkundlich beachtet. So haben meines Erachtens recht viele Riesenschecken einen Aalstrich, der sehr deutlich breiter ist als etwa 3 cm! Genetisch ist diese Breite allerdings regelmäßig auch mit der Größe der Seitenflecken verbunden und nicht ohne Grund wurden beide Maße im neuen Standard bei allen Scheckenrassen gekoppelt. Zurecht wurde hier in der Regel die „14“ oder „14,5“ vergeben und die „15“ blieb 8 Spitzentieren vorbehalten, darunter auch zwei Tieren von Edmund Saum und Patrik Leist, der wohl die besten Tiere in Position 5 zeigte. Leichte Kritiken für etwas grobe, etwas schwache Seitenzeichnung sind einfach an der Tagesordnung, darf man aber bei ansonsten prima Typen mit gutem Fellhaar und prima Farbe durchaus hinnehmen. Ja, Farbe…sie gab wenig Anlass zur Kritik und nähert sich gerade im schwarzen Farbenschlag dem Ideal! Sind noch die Meister zu nennen: Jerome Caprasse, Gouny (Belgien) wurde mit 486,0 Pkt. Meister vor Ludwig Maier, Chiming, mit 485,5 Pkt. und Patrik Leist, Urexweiler, mit 484,0 Pkt. Neben den schon genannten kamen v-Tiere von Klaus Diekhues, der Zgm. König, Johann Hienz, Leonhard Klenk, Walter Schmitz, Mario Pfeifer, der Zgm. Gutheber/Röck, Jens Jadischke und Christian Högler.
50 Deutsche Riesenschecken, blau-weiß, entsprachen nahezu exakt dem Vorjahresergebnis. Leider fehlten aber auch 8 Tiere, so dass ich bei der Betrachtung schon etwas enttäuscht war. Hinzu kam, dass leider auch zwei Preisrichter bei nahezu keinem Tier die Ohrlänge auf der Bewertungsurkunde festhielten. Im Gewicht sind die Tiere des blau-weißen Farbenschlags sicherlich im Schnitt rd. 500 bis 700 g leichter als ihre schwarz-weißen Vettern. Nicht zuletzt deshalb wirken die Ohren vielleicht etwas länger als sie tatsächlich sind. Dennoch wurde die gewünschte Länge in der Regel locker überschritten. In den beiden Zuchten von Hermann Abeling und Marcus Kling, die schon seit Jahren den Farbenschlag dominieren, sah man durchweg prima Typen mit kräftigen Ohrstrukturen. Unter Zugrundelegung der Bewertungsergebnisse erschien das Fellhaar bei Hermann Abeling deutlich verbessert und vor allem beeindruckten mich die Kopfzeichnungen. Selbst bei den schwarz-weißen Tieren sah man kaum eine Zucht mit so gleichmäßig breiten (schmalen) Augenringen, einen tollen Abstand zwischen Augenringen und Backenpunkten und sauberer Ohrenzeichnung. Dabei darf man auch durchaus sagen, dass die Tiere toll schaufertig gemacht waren und äußerst gepflegt erschienen. Schade, dass nur ein Tier die „15“ bekam. Formlich hatten die Tiere von Marcus Kling leicht die Nase vorn. Vor allem die 19,5er Form des Siegerrammlers (97) bestach mit tollen Kopf- und Ohrstrukturen, einer prima Rückenlinie und kräftigen Läufen, die dem Tier einen vorzüglichen Stand verliehen. Auch zeigte das Tier die einzige 15, die in der Rumpfzeichnung im blau-weißen Farbenschlag vergeben wurde. Marcus Kling belegte mit 481,0 Pkt. den 2. Platz in der Meisterschaft, knapp geschlagen von Hermann Abeling, der 482.0 Pkt. erzielte. Mit Stephan Brodehl auf dem 3. Platz (478,5 Pkt.) tauchte ein neuer Name auf dem Podest auf. Seine Tiere konnten formlich nicht ganz mithalten, waren aber die besten Fellhaarträger der Konkurrenz, zeigten eine ordentliche Zeichnung und prima Farbe. In der Konkurrenz saßen ein paar Tiere, die für leichte Durchsetzung der Zeichnungsfarbe auf den Ohrenrändern mit Abzügen bis zu 1,5 Pkt. bestraft wurden. Dennoch darf man feststellen, dass sich die Farbe bei gutem Glanz in den letzten Jahren verbessert hat.
31 Deutsche Riesenschecken, havannafarbig-weiß, wurden von 5 Züchtern ausgestellt. Leider war dies gegenüber den Vorjahren ein leichter Rückschritt, den leider auch die Preisrichter machten, die wie schon im blau-weißen Farbenschlag keine Ohrlängen auf den Urkunden erfassten. Beim Betrachten der Tiere fiel der hervorragende Gewichtsrahmen fast aller Tiere auf. Auch die leichte Walzenform des Körpers bei annährend gleicher Breite vorne und hinten war verbreitet und so erzielten fast 50 % der Tiere eine „19“ mit dem Spitzenwert von 19,5 bei einem Rammler von Hans Ströhle. Seine Tiere zeigten ferner prima Fellhaar, waren aber in Kopf- und Rumpfzeichnung etwas schwächer. Allerdings hat der Zuchtfreund auch nicht das Schaufertigmachen erfunden, was weniger als Kritik verstanden werden sollte, als vielmehr zur Einordnung. Mit 481,0 Pkt. wurde er 2. Rassemeister. Wie schon seit Jahren ist die Zuchtgemeinschaft Gutheber/Röck kaum zu schlagen. Mit tollen 483,0 Pkt. sicherten sie sich deutlich die Meisterschaft mit 8 Tieren, die allesamt zwischen 96,5 und 97,0 Pkt. machten. Bei sehr guten Bewertungen von „Form und Fell“ sah man siebenmal die 15 in der Kopfzeichnung. Das war der klare Bestwert bei allen Farbenschlägen. Auch farblich waren die Tiere fantastisch. Dies gilt übrigens für alle ausgestellten Tiere und auf keiner Urkunde stand eine Kritik. Allerdings muss man in dem uneingeschränkten Lob auch die beiden Tiere von Didier Friob einbeziehen. 7,2 kg, 19er Körperform, prima Fellhhaar und Rassewert ergaben schließlich 96,5 und 97,0 Pkt. für die hochfeine Siegerhäsin mit einer bestechend glänzenden Farbe. Lieber Zuchtfreund, nächstes Mal davon mehr! Zweifellos werten diese beiden Tiere die Konkurrenz erheblich auf.
Eine leichte Delle durchlebten die Rheinischen Schecken, denn nur 126 Rassevertreter sah man schon sieben Jahre nicht mehr. Grund dafür ist wohl, dass einige langjährige Züchter mit der Zucht ganz aufgehört bzw. sich anderen Rassen zugewandt haben. Dass aber eine Kompensation möglich ist, haben gleich drei Züchter in diesem Jahr gezeigt, die diese Rasse erstmals ausstellten und gleich im Titelrennen mitspielten! Uneingeschränkt und lobend muss man bei dieser Rasse zwei Dinge vorausschicken: Das Gewicht hat sich in der mittleren Spanne um die 4,3 bis 4,4, kg gefestigt und langes, mit wenig Unterhaar versehenes Fellhaar gehört der Vergangenheit an! Das sind schon zwei Faktoren, die eine Rasse auf ein ganz anderes, viel höheres Niveau, hieven! So bekamen in diesem Jahr sage und schreibe knapp 70 % der ausgestellten Tiere eine 19 im Fellhaar. In der Spitze stellte hier Tino Rädisch ein Tier mit einer 19,5. In diesem Zusammenhang möchte ich aber auch anmerken, dass Züchter ja dazu neigen, von einem Extrem ins andere zu verfallen. So sah ich in zwei/drei Zuchten nicht zum ersten Male, dass die Felle recht kurz waren und die Granne wirklich kaum überstand. Hier entsteht zwangsläufig auch eine gewisse negative Wechselwirkung zu Position 2, denn kurzes Fellhaar lässt Kopf- und Ohrstrukturen und vor allem auch die Läufe recht schmal bzw. dünn erscheinen. Offensichtlich war das aber noch alles im Toleranzbereich, denn entsprechende Bemerkungen fand ich auf den Bewertungsurkunden nicht. Völlig unabhängig von dieser Wechselwirkung dürften etwas dünne Läufe und ein leichtes Durchtreten der Vorderläufe wohl generell noch dem im Standard beschriebenen Rassetyp etwas entgegenstehen. Auch sah man bei Häsinnen recht häufig Kritiken für loses Brustfell, vorne verjüngten Bau oder eckige Hinterpartien. Derartige Fehler traten in nahezu allen Zuchten auf und selbst die Bestplatzierten blieben nicht verschont. Dennoch muss man die Entwicklung der Position 2 in dieser Rasse durchaus positiv sehen. Beispiel hierfür war der Siegerrammler von Rosemarie Schrapp, der 97 Pkt. machte und als einziges Tier in der Konkurrenz eine 19,5 in Position 2 machte. Auch im Rassewert kristallisierte nicht „die“ herausragende Zucht heraus. Dennoch wurde zu Recht von der Preisrichtergruppe die Kopfzeichnung mit den 4 Merkmalen Schmetterling, Augenringe, Backenpunkte und Ohrenzeichnung besser eingestuft als die Rumpfzeichnung. Vor allem gefielen hier die Tiere von Franz-Josef Thelen, dessen Siegerhäsin mit 97,5 Pkt. auch insgesamt mit einem hochfeinen Rassewert von 15/14,5/15 herausgestellt wurde. Die ca. 2,5 cm großen 4-9 Seitenflecken sollten möglichst frei und gleichmäßig verteilt in beiden Farben auf den Schenkeln und Flanken stehen. Dabei wird gerne übersehen, dass ein zusammenhängender gelber und schwarzer Punkt auch nur als ein Punkt anzusehen ist. Dass die gelbe Zeichnungsfarbe vom hellen Gelb bis zum satten Gelbrot variieren darf, steht ausdrücklich im Standard beschrieben. In zwei/drei Zuchten erschien das satte Gelbrot schon sehr ausgeprägt. Auf der anderen Seite sah man aber auch Tiere mit sehr hellen Wildfarbigkeitsmerkmalen. Im Rassewert wurde ein Tier von Hermann Höflich herausgestellt, das mit 15/15/15 eines von drei Tieren auf der gesamten Schau mit vollen Rassewert war und mit 97,5 Pkt. durchaus auch den Sieger hätte machen können. Bei Betrachtung der Rasse durfte man durchaus das Urteil der Preisrichter unterstreichen, die einer breiten Spitze große Ausgeglichenheit bescheinigten. So kamen auch gleich 4 Züchter punktegleich mit 483,5 Pkt. ins Ziel und es wurden auch vier Meister vergeben: Rassemeisterin wurde Rosemarie Schrapp vor Donovan Verhulst, Dirk Nehrmann und Franz-Josef Thelen. Neben den schon Genannten stellten Dennis Hinderer, Chris Raubinger und Gerhard Sparborth je ein v-Tier.
Waren im vergangenen Jahr die Kleischecken, schwarz-weiß, die punktemäßigen „Abräumer“ der Schau, sah man in diesem Jahr mit 111 Tieren auch eine tolle Konkurrenz, eben nur mit ein paar Punkten weniger in der Gesamtleistung. Das sollte weder den Züchter noch den Betrachter beirren und ist auch keineswegs eine Kritik an die amtierenden Preisrichter. Auch in dieser Rasse ist die Scheckenzucht im Arbeitskreis deutlich internationaler geworden. Gleich drei slowenische Züchterfreunde mischten die Rasse ordentlich auf und Marek Kucej sicherte sich sogar die Rassemeisterschaft! Ja, auch in dieser Rasse hat sich in den letzten Jahren viel getan und zwar mit einer positiven Weiterentwicklung ganz im Sinne des Standards. Wer über viele Jahre meine Berichte gelesen hat, kann verfolgen, dass ich manchmal recht deutlich angemahnt habe, dass der Standard vor allem in Position 2 noch längst nicht in allen Zuchten umgesetzt wurde. Wie bei keiner anderen Scheckenrasse fordert dieser bei den Kleinschecken den gedrungenen Körper mit den entsprechenden kurzen und kräftigen Köpfen und Gliedmaßen. Meines Erachtens konnte man den Rassetyp als spezifisches äußeres Erscheinungsbild bisher noch nie so konzentriert bei den Bestplatzierten sehen. Das war einfach geballte Klasse. Dies bedeutet aber auch keineswegs, dass andere nicht so typvolle Tiere, die auch eine „19“ in Position 2 bekommen haben, falsch beurteilt oder deutlich schlechter waren. Sie umfasst nun mal ausdrücklich drei Komponenten, nämlich Körperform, Typ und Bau! Dass diese positive Entwicklung auch in der Breite vorangeschritten ist, zeigt schon die Tatsache, dass ausgerechnet zwei Tiere von Züchtern, die nicht das Podium erreichten, in Position 2 eine 19,5 bekamen. Dies war der Siegerrammler (97,5 Pkt.) von Eckhard Sattler und ein hochfeiner Rammler (97 Pkt.) von Bodo van der Heyden, dessen Tiere vor allem herausragende Kopf- und Ohrstrukturen zeigten. Dem Farbenschlag wurden prima Fellhaarstrukturen bescheinigt und rd. 70 % der Tiere bekamen die „19“. Bei Eckhard Sattler, Anne Feegers und Sebastian Billaux durfte man das zurückliegend auch schon loben. In der Kopfzeichnung sieht man auf einer Überregionalen fast kein Tier mehr, dass die Preisrichter zu nennenswerten Kritiken veranlassen könnte. Allenfalls etwas grobe, aber dennoch schön gleichmäßig breite Augenringe wurden mit 14,5 Pkt. „mitgenommen“ und gegenüber den vorzüglichen Tieren abgestuft. Hier sah man bei Marek Kucej herausragende Rassevertreter. Die Rumpfzeichnung wurde durchaus kritischer gesehen und ist wie bei allen Scheckenrassen auch bei den Kleinschecken kaum gefestigt. Dennoch gibt es Linien mit etwas groben und dennoch sauberen Zeichnungsstrukturen in Kopf- und Rumpfzeichnung und jenen, mit den kleinen und feinen Merkmalen. In der Rumpfzeichnung sind sowohl im Aalstrich als auch in den Seitenflecken ca. 2 cm angesagt. Viel wichtiger als die auch bewusst mit einer großen Spanne von 4-9 beschriebenen Seitenflecken ist deren möglichst gleichmäßige Verteilung auf Flanken und Schenkeln. Recht häufig sieht man Tiere mit drei/vier auf der Flanke, dann ein „Loch“ auf der Mitte des Schenkels und dann nochmal ein paar Punkte Rande des Schenkels zur Blume bzw. zum Lauf hingezogen. Solche Unterbrechungen stören das Gesamtbild mehr als ein Mehr oder Weniger an Punkten. Trotz dieser Schwierigkeiten sah man weit über die Erstplatzierten hinaus recht gute Seitenzeichnungen und keinmal wurde die „13,5“ vergeben. An der Spitze mit einer „15“ sahen wir hier ein Tier von Eckard Sattler, der wohl wie kein Dritter großen Wert auf kleine -dem Standard entsprechende- Zeichnungsmerkmale legt. Aber auch Walter Willems zeigt wie nie zuvor Tiere mit entsprechenden Eigenschaften und hier in der Spitze seine Siegerhäsin mit 97,5 Pkt. und einem Rassewert von 15/15/15. Farblich waren die Tiere überwiegend fantastisch, was bei den teilweise gezeigten feinen Zeichnungsmerkmalen schon herausgehoben werden muss! Hier war es wiederum Marek Kucej, der ein Zeichnen setzen konnte und dessen Tiere auch einen tollen Glanz hatten und insgesamt perfekt präsentiert wurden. Er wurde mit 485,0 Pkt. Rassemeister vor Walter Willems mit 484,5 Pkt. und Sebastian Billaux mit 483,5 Pkt. Außer von den schon genannten Züchtern zeigten Walter Albrecht und Anne Feegers je ein v-Tier.
54 gemeldete Kleinschecken, blau-weiß, stabilisierten die Zahlen der vergangenen Jahre. Auch der Zieleinlauf entsprach dem Vorjahr. Mit 484,5 Pkt. sicherte sich Eckard Sattler zum wiederholten Male nacheinander die Rassemeisterschaft mit in allen Positionen sehr ausgeglichenen Tieren, die sich ähnlich wie seine schwarz-weißen Tiere durch ihre feinen Zeichnungsmerkmale von der Konkurrenz abhoben. Sein Siegerrammler mit 97,5 Pkt. überzeugte im Typ, in der Seitenzeichnung und mit einer satten Farbe. Andererseits durfte man aber auch erkennen, dass mit Andreas Fischer ein Zuchtfreund deutlich näher rückte, dessen Tiere vor allem mit kräftigen Köpfen und tollen Läufen sowie den deutlich besten Fellhaarstrukturen der Konkurrenz glänzten. Er wurde mit 484,0 Pkt. 2. Rassemeister. Mit doch recht deutlichem Abstand folgte die Zucht von Christopher Jacobs mit 481,5 Pkt. Seine Tiere waren prima Fellhaarträger. Es ist zu hoffen, dass diesem Farbenschlag durch neue Züchter nochmal ein Impuls gesetzt werden kann.
Der letzte Satz gilt voll umfänglich auch für die 54 Kleinschecken, havannafarbig-weiß. Klasse statt Masse trifft uneingeschränkt zu. Ich kann mir aber eine gewisse Langeweile nicht verkneifen, wenn man fast jedes Jahr von zwei uneingeschränkt dominierenden Züchtern sprechen darf und zwei, allenfalls drei Zuchtfreunde versuchen, „den Fuß in die Tür“ zu setzten. Ja, Michael Löhr und Jens Günther sind in diesem Farbenschlag sehr deutlich führend. Vor allem Position 2 war wieder einmal in beiden Zuchten geradezu vorzüglich. Achtmal die „19“ konnten nur durch Michael Löhr mit zweimal 19,5 getoppt werden, darunter der Siegerrammler mit 97,5 Pkt. Im Fellhaar und in der Kopfzeichnung hatten die Tiere von Michael Löhr leichte Vorteile, so dass die Rassemeisterschaft mit stattlichen 485,5 Pkt. an ihn ging. Jens Günther folgte mit ebenfalls hervorragenden 483,0 Pkt. auf dem 2.Platz. Besondere Beachtung fand auch ein Rammler von Eckhard Sattler, der mit einem vollen Rassewert von 15/15/15 auf 97,5 Pkt. kam.
10 Jahre musste ich zurückblättern, um eine Überregionale zu finden, auf der mehr als die nunmehr präsentierten 180 Englischen Schecken, schwarz-weiß, zu sehen waren! Unabhängig von dieser Steigerung hängen wohl zur Zeit in keiner verbreiteten Scheckenrasse die Trauben so hoch und in der Spitze so breit gestreut wie bei den „schwarz-weißen Engländern“… so eine Beobachtung und Aussage einiger Züchter die schon lange die Szene kennen! Doch auch als Züchter dieser Spezies glaube ich, mich dem uneingeschränkt anschließen zu dürfen. Während ich zur „Auffrischung“ einer Rasse den beiden zuvor beschriebenen Farbenschlägen der Kleinschecken neue engagierte von Herzen wünschen würde, gibt es diese in den letzten Jahren bei den Englischen Schecken, schwarz-weiß. Jeweils nur ein Tier machte 94 bzw. 94,5 Pkt. und diese kamen noch von Züchtern, die grundsätzlich durchaus auf hohem Niveau ausstellen. Immerhin 11 der 23 Aussteller bekamen mindestens ein v-Tier. Andererseits glaube ich nicht einmal, dass in der Preisrichtergruppe zu hoch bewertet wurde. In der Kritik kann man in dieser Rasse den Gewichtsrahmen durchaus vernachlässigen. Schon in Position 2 wurden recht kritische Maßstäbe angesetzt und selbst in einigen Spitzenzuchten sah man Abzüge von bis zu zwei Punkten für Hüftknochen, abstehende Schenkel oder lose Fellhaut. Diese Kritiken dürfen aber meines Erachtens nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein ganz toller Rassetyp mit der unbedingt erforderlichen leichten Streckung und der „etwas höheren Stellung“ weit stabilisiert ist. Dabei wurden auch zwei Tiere von Erik Büscher und ein Tier Marielle und Philippe Eckstein mit 19,5 Pkt. herausgestellt, die auch beide 97,5 Pkt. machten. Darunter war auch die Siegerhäsin von Erik Büscher, dessen Tiere auffällig in der Kopf- und Ohrstruktur ohne jegliche Übertreibung zugelegt hatten. Das Fellhaar ist seit Jahren die dominante Position und weit über 80% der Tiere erzielten für ihr nur knapp mittellanges Fellhaar mit wenig überstehender Granne die „19“. Eigentlich wundert es mich dabei, dass bei dieser Klasse zur deutlichen Abgrenzung nur zwei Tiere mit einer „19,5“ gefunden wurden. Bei der Kopfzeichnung findet man eigentlich kein Tier mehr, das einen offensichtlichen leichten Fehler hat. Fehlernuancen werden regelmäßig mit 14,5 und sehr, sehr viele „perfekte“ Zeichnungen wurden mit der „15“ bewertet. Anmerken darf man hier aber durchaus, dass es beispielsweise auch eine gewisse Geschmacks- und auch Ermessenssache ist, ob beispielsweise der gleichmäßig breite Augenring eine Nuance „zu breit“ ist oder ideal, oder die Ohrenzeichnung übergangslos ist oder man drei Härchen findet, die diesen Übergang „stören“. Eigentlich ist doch einfach nur toll, dass auf solchem Niveau noch sehr leicht differenziert werden darf! Insofern sehe ich auch kaum eine Möglichkeit, die eine oder andere Zucht hervorzuheben. Ewas anders ist das schon bei der Rumpfzeichnung. Hier gibt es schon deutliche Unterschiede, sowohl in der Breite und selbst bei den Spitzenzuchten. Grund hierfür ist eindeutig das riesige Fehlerpotential, das im Standard beschrieben ist. Zunächst muss man deutlich sagen, dass zunächst einmal die Rumpfzeichnung aus zwei Komponenten, nämlich dem Aalstrich und der Seitenzeichnung besteht. Das wird meines Erachtens letztlich bei allen Scheckenrassen nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt. Überwiegend wird auf die Seitenzeichnung geachtet, obwohl der Aalstrich auch sehr viele Fehlerquellen beinhaltet. Welcher Aalstrich verläuft schon gleichmäßig breit vom Genick bis zum Blumenansatz und bedeckt die gesamte Blumenoberseite. Bei vielen Tieren beginnt der Aalstrich recht schmal im Genick und endet im letzten Drittel oder Viertel des Beckens ebenso nicht in der gewünschten Breite. Dann habe ich noch nicht einmal von Zacken oder gar anhängenden Punkten gesprochen. Schauen wir dann auf die Bewertungsurkunden finden wir regelmäßig fast nur Kritiken für etwas grobe oder feine Zeichnung. Um bei diesem Thema zu bleiben: Ganz vorzügliche Aalstriche –so wie mit dem Pinsel gezogen- sah man vor allem bei den Tieren von Erik Büscher und Marielle und Philippe Eckstein. Dafür waren wiederum die Tiere von Michael Löhr und Louis Sonnabend etwas mehr aufgelockert… etwas freistehender gezeichnet. Aber das ist auch eine Geschmacksache, die schon bei der Kopfzeichnung beschrieben wurde. Eine Tendenz meine ich in den letzten zwei/drei Jahren auch ausgemacht zu haben. Man scheint inzwischen wieder etwas von den sehr feinen Zeichnungen, wie sie zum Teil die Tiere von Gerhard Zimmermann vor allem in der Kette zeigten, etwas weg ist. Das hat auch durchaus seinen Grund. Oftmals verlieren die Tiere zumindest mittelfristig die erwünschte Farbe und Durchsetzungen der Ohrränder und des Aalstriches machen sich breit. Auch bedeckt die Zeichnungsfarbe kaum noch die Blumenoberseite. Das ist eben das Spannende und die Gradwanderung der Zucht! Bleibt mir „nur“ noch die Meister zu nennen: 1. Rassemeister wurde Michael Löhr mit stattlichen 487 Pkt. vor Erik Büscher mit 486,5 Pkt und Marielle und Philippe Eckstein mit 484,5 Pkt. Gelobt habe ich bisher noch nicht den fantastischen Siegerrammler von Michael Löhr, der völlig zu Recht 98,0 Pkt. machte und mit einem vollen Rassewert alle Merkmale einer perfekten Zeichnung auf sich vereinte. Aber auch die Züchter, die neben den schon Genannten bei einer solchen Konkurrenz v-Tiere stellten, verdienten ein Lob. Dies waren Rainer Hübner, Hermann Schophuis, Simon Ruh, Werner Winkens, Gerhard Zimmermann, Louis Sonnabend und Petya Marinova.
128 Englische Schecken, blau-weiß, sind für die Überregionale ein Rekordergebnis! Die Beliebtheit dieses Farbenschlags. Auch die Qualität der Tiere hat in den letzten Jahren sprunghaft zugenommen. Sie lässt sich aber meines Erachtens allenfalls nur in der Spitze mit dem schwarz-weißen Farbenschlag vergleichen. Das wurde in den Urteilen nicht ganz deutlich, weil hier auch eine andere Preisrichtergruppe bewertete. Grundsätzlich sind die Strukturen über die einzelnen Positionen in beiden Farbenschlägen überwiegend vergleichbar. Bei gutem Gewichtsrahmen gab es viele hervorragende Typen, fantastische Fellhaarträger und sehr gut gefestigte Kopfzeichnungen. In der Breite sind die blau-weißen Tiere aber noch etwas schwächer, tendenziell etwas grober und die Zeichnungspunkte stehen nicht so schön in der gewünschten Schablone, die durch die Ketten und Seitenflecken im Gesamtbild einem Füllhorn oder einem Posthorn gleichen sollen. Auch farblich darf es durch den unterschiedlichen Kontrast zwischen blau-weiß und schwarz-weiß und bei leichten Durchsetzungen vor allem in den Ohrrändern, an der Ohrenwurzel und im Genick keinen Kompromiss geben. Dies gilt übrigens auch für den thüringerfarbig-weißen und dreifarbigen Farbenschlag der „Engländer“. Marielle und Philippe Ecksein stellten 7 Tiere aus, die allesamt vorzüglich machten. Das war geballte Klasse! Prima Typen mit sehr, sehr guten Fellen, tollen kleinen Augenringen und tief liegende Backenpunkte, ausgeprägtem Schmetterling und einer Seitenzeichnung, die meines Erachtens von der Punktegröße dem Ideal entsprach. Ideal deshalb, weil sie nicht so klein waren, dass die Seiten verwaschen erschienen und Farbe verloren ging. Die tolle Präsentation wurde völlig zu Recht mit dem Meistertitel und 486,6 Pkt. belohnt. Dem standen die Tiere von Rainer Hübner kaum nach. Mir fiel aber auf, dass gegenüber den letzten Jahren, seine Tiere nicht mehr unbedingt am Rande des Höchstgewichts standen, was der gewünschten Streckung keineswegs geschadet hat. Auch waren seine Kopf- und Ohrstrukturen gegenüber den Erstplatzierten etwas kräftiger. Er wurde mit 485,5 Pkt. 2. Rassemeister. Beide Züchter teilten sich die beiden Siegertiere sportlich mit je 97,5 Pkt. Aber auch der mit feinen 484,5 Pkt. Drittplatzierter Reinhard Mack stellte Tiere, die in „Form und Fell“ voll überzeugten, vor allem aber in der Kopfzeichnung etwas schwächer waren. In Körperform, Typ und Bau setzten die 10 Tiere von Ewald Dietz mit 10 x 19 ein deutliches Zeichen. Neben den Rassemeistern zeigten Nils Weidemann, Andreas Wittlich, Simon Ruh, Eberhard Krüger und Florian Rolf noch v-Tiere.
Inzwischen hat sich die Tierzahl der Englischen Schecken, thüringerfarbig-weiß, offensichtlich bei ca. 60 bis 70 Tieren stabilisiert. Den nunmehr mit 71 Tieren vertretenen Farbenschlag wurde zu 80% eine 19er „Form“ bescheinigt, obwohl einige Zuchten schon einen recht unterschiedlichen Typ verkörperten. Da waren -um schon bei den drei Erstplatzierten zu sein- einmal die etwas zierlicher wirkenden Tiere der beiden Zuchten von Siegfried Gottschlich sowie Kai Grönemeier und auf der anderen Seite die kräftigen Typen von Friedel Magers. Dieser Eindruck wurde dann auch noch optisch durch deutlich feinere Zeichnungsmerkmale bei den Erstgenannten verstärkt. Im Fellhaar musste man schon suchen, um eine andere Bewertung als die „19“ zu finden. Dreimal „18,5“ standen aber viermal „19,5“ gegenüber, darunter zwei Tiere von Dirk Wohlgemut. An ein solches Gesamturteil kann ich mich nicht erinnern, spricht aber für den Farbenschlag und die historische Betrachtung der überproportional hervorragenden Strukturen. In der Rumpfzeichnung und speziell in der Größe und der Verteilung der Seitenflecken gab es in diesem Farbenschlag in einzelnen Zuchten aber noch deutlich Luft nach oben. Auch erschien es manchmal so, dass gerade die etwas feiner gezeichneten Tiere verstärkt farbliche Probleme haben. Hier denke ich weniger an Durchsetzungen. So manche Tiere waren recht hell und zeigten kaum die gelblichbraune Thüringerfarbe. Hinzu kommt dann noch, dass ein dunkler Anflug an den Körperstellen, an denen der Thüringer seine Abzeichen hat, am stärksten in Erscheinung treten sollte. Vielfach sah man zwar das entsprechende Abzeichen am Kopf aber deutlich weniger auf den Schenkeln. In der Rassemeisterschaft setzte sich Siegfried Gottschlich mit 484,0 Pkt. knapp gegen Kai Grönemeier mit 483,5 Pkt. durch, dessen Tiere sehr gleichmäßig breite Ketten und Punktierungen exakt in der Füllhornschablone hatten. Friedel Magers wurde mit 483,0 Pkt. 3. Rassemeister und stellte mit 97,5 Pkt. auch den Siegerrammler, unter anderem einer der Vertreter mit vorbildlicher Farbe. Die Siegerhäsin kam mit ebenfalls 97,5 Pkt. von Siegfried Gottschlich und zählte zu den besten Fellhaarträgern. Wenn jetzt schon die Preisträger in der Rasse genannt wurden, darf man aber das Urteil über die drei von Marille und Philippe Eckstein ausgestellten Tiere nicht vergessen. Sie machten 97, 97 und 98 Pkt. und waren im Gesamtpaket sicherlich das deutlich Beste, was in diesem Farbenschlag zu sehen war. Vor allem bestachen die „drei F“ nämlich Form, Fell und Farbe. Der 98er Rammler wurde schließlich auch Schausieger. Mit ihren Erfolgen in drei Farbenschlägen der Englischen Schecken zählten sie damit deutlich zu den besten Ausstellern der Schau! Gleichwohl möchte ich konkret in diesem Farbenschlag erwähnen, dass nicht nur mir bei der Betrachtung zum wiederholten Male Tiere aufgefallen sind, wo zumindest die Grenzen des Schaufertigmachens sehr deutlich erreicht sein dürften. Natürlich hat man als Betrachter vor den Gehegen gleichzeitig den Blick auf mehrere Tiere oder gar Zuchtlinien, und aus einer gewissen Entfernung sieht dann auch die gewünschte Gleichmäßigkeit der Decke etwas anders aus als sie der Preisrichter in der Momentaufnahme bei jeweils einem Tier aus kurzer Distanz erkennen kann. Deshalb sollte es bitte kein Argument für die Akzeptanz unter Zuchtfreunden sein, dass Preisrichter bisher noch nicht „den Daumen gesenkt“ haben bzw. im Rahmen ihres Ermessens sehr großzügig waren.
Es freut mich sehr, einmal von einer deutlich gestiegenen Zahl des „jüngsten“ Farbenschlags bei den Englische Schecken, nämlich den dreifarbigen, berichten zu dürfen. 77 Rassevertreter von 10 Ausstellern, die teilweise erstmals auf einer Überregionalen ausstellten, verdienen von daher schon ein Lob! Ohne breite Basis kann man einfach eine Rasse bzw. einen Farbenschlag nicht verbessern. Schön, dass diese „Breite“ dann auch später bei der Preisverteilung deutlich wurde, denn keiner der drei Rassemeister hatte ein Siegertier. Dennoch bleibt in der Rasse noch sehr viel Arbeit und wenn man vor allem die Rumpfzeichnungen betrachtet und dann die häufig vergebenen „14,5“ und das Spitzenergebnis von zweimal „15“ bei einem Tier von Reinhold Opfermann und Hermann Höflich, war das schon eine liebevolle Bewertung zugunsten der Tiere. Vor allem die Zweifarbigkeit der Zeichnungsfarbe verleitet geradezu, die Häufung der Punkte zu unterschätzen. Man stelle sich mal vor, alle Punkte wären schwarz!? Auch die erwünschte Schablone der Zeichnung und eine gewisse Einheitlichkeit der Zeichnungsstruktur waren bei zweifellos guten Ansätzen in den Zuchten kaum gefestigt. Durchaus positiv darf man hingegen schon die Merkmale der Kopfzeichnung beurteilen. So auch bei Hermann Höflich dessen Tiere aber vor allem über sehr gute Formen und Felle schon lange zum Besten gehören, was in diesem Farbenschlag geboten wurde. Er wurde mit 482,5 Pkt. 2. Rassemeister vor Franz Josef Thelen mit 482,0 Pkt. dessen Tiere vielleicht die schönsten Seitenzeichnungen hatten. Zum ersten Male sicherte sich aber Uwe Krenz die Meisterschaft mit feinen 483 Pkt. Seine Tiere zeigten einen prima Gewichtsrahmen, waren ausgezeichnete Fellhaarträger, in der Rumpfzeichnung zwar teilweise etwas grob, hatten dafür aber die besten Farben. Der drei Jahre alte Siegerrammler von Michael & Katrin Hille schaffte die 97,0 Pkt. in erster Linie über die einzige „19,5“ in Position 2, die in diesem Farbenschlag vergeben wurde. Sehr ausgewogen über alle Positionen mit einem durchaus feinen Rassewert hatte Philippe Metzger die Siegerhäsin mit 97,0 Pkt.
Auch wenn in diesem Jahr über alle Farbenschläge gesehen etwas mehr Zwergschecken gegenüber den letzten Jahren ausgestellt wurden, scheint keine Abkehr von den etablierten Scheckenrassen zu den Zwergen stattzufinden. Offensichtlich wird auch die „doppelte Schwierigkeit“, nämlich den Scheckenfaktor mit dem Zwergenfaktor in Einklang zu bringen, unterschätzt. Dennoch haben die Zwergschecken inzwischen eine recht feste Anhängerschaft gefunden, die regelmäßig rd. 200 und in diesem Jahr sogar 220 Tiere in den 4 anerkannten Farbenschlägen zur Schau brachten. Nach meinen Beobachtungen kann man aber auch über alle Farbenschläge hinweg feststellen, dass sich der Zwergentyp deutlich gefestigt hat und die Zeichnungsmerkmale kleiner geworden sind. So begann der Reigen in diesem Jahr mit 90 Zwergschecken, schwarz-weiß. Nicht nur vom Bewertungsergebnis, auch von der visuellen Wahrnehmung her, hat der Typ sich wieder etwas vereinheitlicht und verbessert und aus so manchen Gehegen schauten einem recht kleinrahmige Tiere, sehr deutlich unter 1,9 kg mit kurzen, kräftigen Köpfen und Ohren knapp unter 7 cm, an. Erstaunlich oft und sicherlich auch manchmal deutlich zugunsten des Tieres wurde die „19“ in Position 2 vergeben und an der Spitze standen mit 19,5 ein Tier von Günter Austermann und der Siegerrammler von Louis Sonnabend mit 97,5 Pkt. Ohnehin war es Louis Sonnabend, der in diesem Jahr recht deutlich seine in den letzten Jahren ohnehin schon sehr guten kleinrahmigen Tiere auf ein noch höheres Niveau gehievt hatte. Er wurde auch völlig zu Recht mit stolzen 486,0 Pkt. recht unangefochten Rassemeister. Generell sind vor allem Häsinnen manchmal vorne noch etwas schmal und die Kritik für Hüftknochen findet man als häufigste Anmerkung. Das dichte Fellhaar war wohl über alle Zuchten hinweg die beste Position, wenngleich man die „19“ zuchtübergreifend nur Louis Sonnabend sah. Ja, auf solch kleinen Körpern ist es geradezu elementar, dass die feine Begrannung nur wenig übersteht, da ansonsten die Zeichnungsmerkmale verschwommen erscheinen. Während bei vielen anderen Scheckenrassen regelmäßig die Kopfzeichnung besser beurteilt und tatsächlich auch besser gefestigt ist als die Rumpfzeichnung, darf man dies durchaus nicht uneingeschränkt auf die Zwerge übertragen. Die Kopfzeichnung erscheint zwar mit ihren Merkmalen recht gefestigt, aber nur bei wenigen Tieren sind die Merkmale in Relation zur geringen Kopfgröße so klein, dass sie ideal erscheinen und die „15“ geboten ist. Die Punktegröße ist natürlich auch Thema bei den Seitenflecken und von der Schenkelgröße her muss man schon recht kleine Punkte anstreben, um die gewünschten 4 bis 9 Seitenflecken dort „unterzubringen“. Vor allem in den beiden Zuchten von Louis Sonnabend und Günter Austermann sah man sicherlich im Rassewert die schönsten Tiere. Obwohl dieser bei der Zgm. Turk/Heidemann etwas schwächer war, konnten ihre Tiere vor allem in „Form und Fell“ überzeugen und wurden mit 481,0 Pkt. 3. Rassemeister. Günter Austermann schaffte mit 484,5 Pkt nicht nur den 2. Platz in der Meisterschaft, sicherte sich mit seiner schon im Fellhaar gelobten Häsin auch das Siegertier mit 97 Pkt. Auch wenn bisher nur drei Namen genannt wurden, sah man aber auch bei anderen Zuchten deutliche Fortschritte und so konnten Klaus Augustinowitz und Thoms Hengeler je ein v-Tier erzielen.
44 Zwergschecken, blau-weiß, wurden von immerhin 6 Züchtern ausgestellt. Die grundsätzlichen Ausführungen zum schwarz-weißen Farbenschlag kann man durchaus auch auf die nunmehr beschriebene Farbe übertragen und obwohl zwei unterschiedliche Preisrichtergruppen die beiden Farbenschläge bewerteten, waren die Anschauungen sehr ähnlich. Tendenziell erschienen die Kopf- und Rumpfzeichnungen etwas schwächer und insgesamt wurde auch nur viermal die „15“ vergeben. 1. Rassemeister wurde Ringo Scheitz mit vorzüglichen 484,5 Pkt. Bei ihm sah man tolle Typen, überwiegend in der oberen Hälfte der Gewichtsscala. Das Fellhaar konnte voll überzeugen und wurde in der Spitze sogar mit 19,5 Pkt. hervorgehoben. Einige Tiere hatten zwar etwas grobe Seiten, dafür aber satte Farben Dagegen waren die Tiere von Florian Rolf deutlich kleinrahmiger, hatten auch entsprechend der Größe entsprechend prima Ohrstrukturen von überwiegend unter 7 cm und zeigten recht deutlich die besten Zeichnungsstrukturen der Konkurrenz. Er war schließlich auch der Züchter, der drei der vier zuvor genannten 15er Kopfzeichnungen bekam. Darunter war auch sein typvoller Siegerrammler (97,5 Pkt.), der unter anderem ausgezeichnete Läufe zeigte. Seine Zucht stand der siegreichen meines Erachtens in nichts nach und wurde knapp geschlagen mit 484,0 Pkt. 2. Rassemeister. Dagegen waren die Tiere des Drittplatzierten Thomas Hengeler (481,0 Pkt.) mit Ausnahme der Position 3 schon deutlich schwächer. Vor allem liegt die Messlatte inzwischen auch im Rassewert schon sehr hoch. Neben den schon Genannten stellt auch Klaus Augustinowitz einen v-Rammler.
Im vergangenen Jahr schrieb ich zu den damals ausgestellten Zwergschecken, havannafarbig, dass nur 4 Züchter eine geradezu sensationelle Qualität auf den Tisch brachten. Nunmehr waren es immerhin schon 7 Züchter und die Qualität stimmte ebenso. Leider kam dies jedoch bei der Rassemeisterschaft nur beim Erstplatzierten richtig zum Ausdruck, da mehrere sehr gute Zuchten nicht die nötige Tierzahl für die Rassemeisterschaft brachten. Vor allem haben wir hier die beiden fantastischen Tiere von Günter Austermann gesehen, die 97 und 97,5 Pkt. machten und herausragende Vertreter der „drei F“, nämlich Form, Fell, Farbe waren. Aber auch die Tiere von Lois Sonnabend und Günter Haußler konnten sich sehen lassen. So konnte sich wie schon in den letzten Jahren recht deutlich Jens Günther als 1. Rassemeister mit 485,0 Pkt. abheben. Vor allem war auffallend wie einheitlich sein Zuchtstamm sich über alle Positionen darstellte. Das war schon eine Klasse für sich! Darüber thronte aber nochmals ein Tier von ihm, wie es in diesem Farbenschlag vor allem von den Zeichnungsmerkmalen wohl noch nie präsentiert worden ist. Das Siegerfoto sollte diese Merkmale uneingeschränkt unterstreichen. Mit Freude konnte ich sehen, wie Preisrichter und Obmann sogar mit 98,5 Pkt. rangen. Dass letztlich „nur“ 98,0 Pkt. auf der Urkunde standen, trübte -wie ich später wahrnehmen dufte- keineswegs die Freude des sympathischen Züchters, der dieses Prachtexemplar natürlich auch rein zufällig als letztes Tier gestellt hatte. Bei dieser Klasse konnten letztlich die Zweit- und Drittplatzierten allenfalls im Fellhaar und in der Farbe mithalten. Mit 478,5 Pkt. folgten Andreas Döhler und mit 478,0 Pkt. Hartmut Maier. Dabei fielen allerdings die mit 1,4 bis 1,5 kg sehr kleinrahmigen Tiere von Andreas Döhler durchaus als Gegenpool auf.
Ich bin zwar nicht so vermessen zu sagen, dass meine in den letzten Jahren geäußerte Sorge, dass der jüngste Farbenschlag völlig von der Bildfläche verschwinden könnte, dazu beigetragen hat, dass in diesem Jahr von gleich vier Züchtern 29 Zwergschecken, thüringerfarbig-weiß, ausgestellt wurden. Nein, das ist in erster Linie das Verdienst von Günter Haußler, der Jahr für Jahr und immer wieder auf den Überregionalen und Bundesschauen seine tollen Tiere ausstellt und damit deutlich zeigt, was machbar ist. In zweiter Linie ist das aber auch das Verdienst der Preisrichter, die ohne große Vergleichsmöglichkeiten erkennen, wie gut diese Tiere auch im Vergleich zu andern Farbenschlägen sind und zu Recht sehr hohe Punktezahlen vergeben. So auch in diesem Jahr… und nicht nur an Günter Haußler, sondern auch an Bjorn Brunink, Ringo Scheitz und Armin Sierth, die alle ein v-Tier hatten. Kein anderer Farbenschlag zeigte so geschlossen typvolle Tiere, durchaus größtenteils im unteren bis mittleren Bereich der Gewichtsscala, mit kurzen kräftigen Köpfen, prima abgerundeten Becken und tollem Auftritt. Dazu sah man reihenweise ausgezeichnetes Fellhaar und vorzüglich Thüringerfarbe mit deutlich angedeuteten Abzeichen. Klar, dass es in der Kopfzeichnung und Rumpfzeichnung noch Potential in den Zuchten bei den „Mitstreitern“ von Günter Haußler gab, aber vereinzelt blinkte auch schon die „15“ auf. Vor allem in der Kopfzeichnung sah man aber deutlich die besten Tiere bei Günter Haußler und auch in der Rumpfzeichnung beindruckten kleine freistehende Punkte bei fantastischen Aalstrichen. Das begeisterte offensichtlich auch ebenso die Preisrichter wie den Obmann und so erzielte Günter Haußler nicht nur dreimal 97 Pkt, und zweimal 97,5 Pkt., sondern in der Spitze auch den 98er Sieger mit einer 19,5 in Position 2. Damit wurde er nicht nur mit traumhaften 487,0 Pkt. Rassemeister, sondern erzielte das beste Gesamtergebnis der Schau. Auch die Leistung von Armin Sierth, der mit 484,0 Pkt. 2. Rassemeister wurde, verdient ebenso ein großes Lob wie die Präsentation des Farbenschlags in seiner Gesamtheit. So darf es weitergehen!
43 gemeldete Zwergschecken, dreifarbig, „schwächelten“ in diesem Jahr insgesamt etwas. Nicht nur, dass 7 Tiere fehlten, auch kamen relativ viele Tiere durch nb oder ob nicht ins Ziel. Das haben wir schon deutlich besser gesehen. Im Vergleich zu anderen Farbenschlägen sah man noch recht unterschiedliche Größen- und Gewichtsrahmen und so manche Tiere waren etwas schmal oder zeigten Hüftknochen. Diesbezüglich die besten Tiere zeigte wohl Klaus Diekhues, der auch mit 480,5 Pkt. Rassemeister wurde. Vor allem sein Siegerrammler überzeugte in „Form und Fell“ bei gutem Rassewert. Er machte aber auch „nur“ 96,5 Pkt., was verdeutlicht, dass kein v-Tier in der Konkurrenz stand. Das hat es auch lange nicht mehr gegeben. Sehr, sehr gute Fellhaarträger waren Basis für Falko Freund, um nach vielen Jahren wieder einmal auf dem Siegertreppchen zu stehen. Er wurde mit 478,5 Pkt. 3. Rassemeister. Vor allem in der Rumpfzeichnung hatten seine Tiere noch deutliches Potential. Da sah man bei Anne Meinema deutlich bessere und auch zum Teil recht kleinrahmige Tiere mit Ohrlängen um die 6,5 bis 7 cm. Seine Tiere zeigten den deutlich besten Rassewert mit sauberen Kopfzeichnungen und kleinen freistehenden Punktierungen in der Seite. Leider machte aber ein nb-Tier die Meisterschaft zunichte. Er wurde mit 480,5 Pkt. 2. Rassemeister. Sehr schöne Rumpfzeichnungen bei guter Farbe hatten auch die Tiere von Hermann Höflich.
Resümee und Ausblick
Uns wurde in vielen Punkten eine perfekte Schau geboten, die alles erfüllte, was die Scheckenfamilie zusammenhält. Ein herzlicher Dank gilt dem Ausstellungsleitungsteam und den vielen Helfern. Wir sahen in einigen Rassen bzw. Farbenschlägen außerordentlich hervorragende Tiere, die „Lust auf Schecken“ machen sollten. Im Rahmen einer Versammlung wurden auch Wahlen zur Arbeitskreisleitung vorgenommen, die die Scheckenzucht organisatorisch vorantreiben und wieder öffentlichkeitswirksam in Erscheinung treten lassen sollten. Die anstehende 50. Überregionale werden wir vom 09. bis 12. Oktober 2025 in Gersfeld in der Rhön feiern und mit Josef Steinack und Winfried Schreiber erwartet uns eine Ausstellungsleitung, die 50 Jahre Scheckenzucht mit geprägt hat.
Werner Winkens