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Der Scheckenclub Rheinland wünscht Allen ein erfolgreiches Zuchtjahr!

 

Termine

48. Überregionale Scheckenclub-Vergleichsschau

am 07./08.10.2023

in Nienburg/Weser

Katalog CVS 2023
48. Scheckenclub-Vergleichsschau Gesamtk[...]
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46. Überregionale Schecken-Club-Vergleichsschau in Sontheim          … geprägt vom unbedingten Willen, die coronabedingte Zwangspause vergessen zu lassen!

 

Vom Lockdown zum neuen Aufbruch

Der Zufall wollte es wohl, dass die letzte „Überregionale“ im Landesverband und unter Leitung des Berichterstatters stattfand und in seinem Heimatkreis Heinsberg die erste bekannte größere Ausbreitung der COVID-19-Pandemie in Deutschland ausbrach. Wie sich dann ab Ende Februar 2020 unser Leben verändert, ist wohl an Niemandem spurlos vorbeigegangen. Auch unser Vereinsleben und das Ausstellungswesen kamen nahezu zum Erliegen bis sich dann nach über einem Jahr der „Enthaltsamkeit“ im Frühsommer 2021 mit Zunahme der Impfungen die Situation verbesserte. Dennoch war und ist bis heute die Unsicherheit vielerorts groß. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht. Selbst unser Leben ist und bleibt ein Risiko! So setzten sich ab Frühsommer dieses Jahr doch mehr und mehr optimistische Meinungen und kreative Mandatsträger durch, die „das Glas halb voll sahen“. Dazu zählten auch viele Funktionsträger auf allen Ebenen unserer Rassekaninchen-Organisation, die sich zunehmend Gedanken machten, auch unter Corona-Bedingungen Tagungen und Ausstellungen zu organisieren. Am Rande sei gesagt, dass in einer Vielzahl von psychologischen Studien nachgewiesen wurde, dass Optimisten glücklicher sind als Pessimisten. Wer heute nach dem Motto verfährt, „das haben wir noch nie so gemacht“, wird in dieser Zeit nichts bewegen und trägt in starkem Maße dazu bei, dass die ohnehin vorhandenen Probleme unserer Organisation sich noch potenzieren. Als Optimist baute Ewald Dietz um sich herum und mit dem Kleintierzuchtverein Z508 Sontheim ein Team auf, das vom unbedingten Willen geprägt war, alles zu tun, um die Veranstaltung vom 09. bis 10. Oktober 2021 in Sontheim an der Brenz unter Einhaltung der strengen Corona-Bestimmungen, aber auch unter Einhaltung der Maßstäbe für ein Jahrzehnte gewachsenes Freundschaftsfestival, durchzuführen. Mit Daniel Clien wurde ein verantwortlicher COVID-Beauftragter installiert, dessen Leistung völlig zu Recht auf dem Züchterabend gewürdigt wurde. Rückwirkend darf man mit Erleichterung und auch Stolz festhalten, dass aus den Veranstaltungen heraus kein COVID-Fall bekannt geworden ist! Es bewahrheitete sich mal wieder das Sprichwort: „Wo ein Wille ist, ist auch Weg“. Viele Wege führten auch wieder 140 Aussteller auf die Ostalb und diese sorgten mit fast 1.180 Punktschecken für nahezu exakt die gleichen Beschickungszahlen der letzten Jahre.

Straffes Programm am Freitag

Man brauchte schon gute Kondition, um vom „Antreten zur Bewertung“ um 7.00 Uhr am frühen Morgen, über das Zutragen oder die Preisrichtertätigkeit -alternativ Ausflug-, über die Auswertung und Eingabe der Ergebnisse für den Katalog, über die anschließende Herrichtung der Halle und dem abschließenden „Schwäbischen Abend“ bis spät in die Nacht, den Freitag zu überstehen. Mitmachen ist aber „Pflicht“, um in diesen Bann gezogen zu werden. Dieser „Schecken-Virus“ war an diesen Tagen einfach hartnäckiger als der COVID-Virus!!!

Die Bewertung

Die Bewertung oblag 16 Preisrichtern in 4 Gruppen, denen die Obleute Gerd Kern, Armin Fieberg, Günter Möller und Stefan Rottauscher zugeordnet waren. Leider meldeten die Scheckenclubs in diesem Jahr nicht annährend genug Preisrichter aus eigenen Reihen entsprechend den Arbeitskreis-Richtlinien, so dass rd. 50 % der amtierenden Richter vom ausrichtenden Landesverband kamen.

Der Ausflug

Dass sich unsere Überregionale sehr deutlich von „normalen“ Ausstellungen abgrenzt, ist unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass freitags regelmäßig ein Ausflug zum Kennenlernen der Region stattfindet und zwei gesellige Abende stattfinden. Übertrieben? Meines Erachtens ist dies der wesentliche Grund dafür, warum auf dieser Veranstaltung viele unserer Partner mitfahren und sich darauf freuen, eine andere Region zu erleben und Gelegenheit haben, mit Leuten zu reden, die sie teilweise schon Jahrzehnte kennen und sonst auf keiner Schau treffen. Das erfordert zwar viel Management durch den Veranstalter, wird aber auch immer wieder zu Recht gelobt. So führte in diesem Jahr die Tour mit einem bis auf den letzten Platz besetzten Bus nach Ulm. Zweifelsohne wird die Besichtigung des Ulmer Münsters mit seinem höchsten Kirchturm der Welt in nachhaltiger Erinnerung bleiben. Anschließend lud das von seinen Fachwerkhäusern geprägte Fischerviertel an der Donau mit seinen Fachwerkhäusern zum Verweilen in den vielen gemütlichen Gaststätten und Cafés ein. Nach der Rückfahrt konnte man fast nahtlos zum nächsten Event schreiten…

Der schwäbische Abend

Nur wenige Schritte von der Ausstellungshalle entfernt lag die großzügige Mehrzweckhalle, wo schon bei Einlass die 3G-Regeln kontrolliert und dokumentiert wurden. Auch in der Halle standen die Tische mit entsprechenden Abständen. Vorsitzender Ewald Dietz läutete im wahrsten Sinne des Wortes dann den schwäbischen Abend für seine rund 140 Gäste ein, wünschte einen angenehmen Aufenthalt, geselliges und harmonisches Beisammensein, viel Freude und „Have Fun“, um dem Aufdruck des „Absacker-Bechers“ zu entsprechen. Kalbsbraten mit Spätzle und Salate mundete hervorragend. Anschließend gab es natürlich auch etwas Stühlerücken, denn man hatte sich vielfach ja zwei Jahre nicht gesehen. Es galt schließlich, viele Neuigkeiten vom Privaten bis hin zum Züchterischen auszutauschen. Schließlich lagen ja auch die Bewertungsergebnisse vor und so sah man in gemäßigtem Umfange die ersten kleineren Siegesfeiern. Musikalisch umrahmt wurde der Abend durch die Häckl Buam, die steirische, bayrische und schwäbische Stimmungs- und Unterhaltungsmusik spielten und damit auch Heimat verkörperten.

Die Eröffnungsfeier

Am Samstagmorgen freute sich Vorsitzender Ewald Dietz zahlreiche Ehrengäste und Gäste begrüßen zu dürfen. An der Spitze stand der Bürgermeister und Schirmherr der Gemeinde Sontheim Mathias Kraut, der insbesondere das internationale Flair der Veranstaltung mit Ausstellern und Besuchern aus 9 Ländern und Anfahrtswegen von bis zu 1.500 km bewunderte. Ute Hartmann, Abteilungsleiterin für Clubs im LV, überbrachte die Grüße des ZDRK-Clubobmanns und hob ihre Verbundenheit zur Scheckenzucht dadurch hervor, dass sie selbst viele Jahre Kleinschecken gezüchtet habe und überreichte eine Ehrengabe an den Ausstellungsleiter „Unübersehbares Zeichen des Optimismus und der Aufbruchsstimmung nach langer Zeit der Pandemie“ waren für LV-Vorsitzenden Ulrich Hartmann die richtungsweisenden Schlagworte, die diese Schau kennzeichnen würden. Ebenso könne der Club und die Scheckenzucht stolz darauf sein, was regelmäßig und jedes Jahr bewegt würde. Sodann begrüßte er mit Respekt den „Altmeister der Rheinischen Schecken“ und Meister der Deutschen Rasse-Kaninchenzucht Heinz Öhrlich, der wie viele andere Ehrenringträger der Eröffnung beiwohnte. Bedenklich schweifte sein Blick aber auch in die Vergangenheit, in dem er daran erinnerte, dass der hiesige Kreisverband die Hochburg der Angorazucht gewesen sei und es heute im ganzen LV nur noch eine Zucht gebe. Abschließend zeichnete er den Organisationsleiter dieser Schau, Reinhard Mack, mit der Jubiläumsmedaille des LV aus. Diese Ehre wurde auch Werner Winkens zuteil, der nach Ulrich Hartmanns Worten die Scheckenzucht seit vielen Jahren im ganzen Verband und in der Fachpresse sehr öffentlichkeitswirksam darstellen würde. Da im Rahmen der Überregionalen auch der örtliche Kleintierzuchtverein sein 50. Jubiläum feierte, fand das Engagement des Vereins auch anerkennende Worte durch die Kreisverbandsvorsitzenden der Sparten Kaninchen und Geflügel. Lars Schmidtmeister sowie Achim Gruber-Hillinger überreichten entsprechende Erinnerungsplaketten an den Vorsitzenden Alexander Baur. Dieser bedankte sich ebenso wie Ewald Dietz beim gesamten Team für die reibungslose Abwicklung der Veranstaltung.

Schecken-Ehrenring 2021 für Reinhold Opfermann

Schließlich war es dem Sprecher des Arbeitskreises Thomas Schmitt vergönnt, den Goldenen Ehrenring des Arbeitskreises an einen verdienten Scheckenzüchter zu verleihen. In diesem Jahr fiel die Wahl auf Reinhold Opfermann. In seiner Laudatio streifte Thomas Schmitt das vielfältige Engagement des am 25.04.1957 in Körle geborenen Zuchtfreundes: Seit Kindheit Kaninchen; 1983 Beginn der Rassekaninchenzucht; züchtete bzw. züchtet in erster Linie Englische Schecken und war maßgeblich an der Nach- und Herauszüchtung der Englischen-Schecken, dreifarbig, beteiligt; 1984 Mitbegründer des Scheckenclubs Kurhessen; 1986 Aufnahme in der Preisrichtervereinigung Kurhessen; seit 1994 Mitglied im Vorstand des Arbeitskreises Scheckenzüchter Deutschland und mannigfaches ehrenamtliches Engagement auf Vereins-, Kreisverbands- und Landesverbandsebene. Sichtlich bewegt nahm er die Ehrung entgegen und bedankte sich bei den Mitgliedern bzw. Clubs für den ihm entgegengebrachten Zuspruch.

Nach der Eröffnung lud der Vorsitzende die Ehrengäste zu einem Essen und einen Rundgang durch die Schau ein. Dabei fand er Gelegenheit, unter anderem den Bürgermeister mit seinen Kindern über die Rasse-Kaninchenzucht und das Bewertungssystem zu informieren.

Der Festabend

Der Festabend in der Mehrzweckhalle, in der schon der schwäbische Abend und auch die Eröffnungsfeier stattfand, wurde von rund 160 Clubzüchtern, deren Partner und von Mitgliedern des örtlichen Kleintierzuchtvereins, soweit sie nicht im Bewirtungsteam im unermüdlichen Einsatz waren, besucht. Es wurde ein hervorragendes kaltes und warmes Buffet mit vielen Salaten und Desserts angeboten. Apropos Desserts!!! Eigentlich zu schade zum Anschneiden. Doch es oblag letztlich den drei Hauptverantwortlichen der Veranstaltung, Alexander Baur, Ewald Dietz und Reinhard Mack, das „Messer an zusetzten“. Die Kunstwerke mundeten hervorragend und so langsam wurde es Zeit, sich etwas auf der Tanzfläche zu der Musik des Club-Hausmusikanten „Dirk“ zu bewegen. Anzumerken ist, dass es tatsächlich nicht so „wild“ zuging wie in manchen Vorjahren… eben der Pandemie angemessen. Seitens des Vorstandes wurden unter dem Applaus der Anwesenden Blumengebinde an die beiden „guten Seelen“ der Ausstellung Helga Bunk und Eva Dietz-Ruckh überreicht. Die gleiche Aufmerksamkeit verdiente zu Recht Daniel Cien, der die Gesamtveranstaltung coronatechnisch managte. Bei aller Freude fand Vorsitzender Ewald Dietz dann aber in diesem Rahmen passende Worte für die im Jahre 2021 verstorbenen treuen Kameraden Walter Beck und Dieter Heuschele. Walter Beck war Urgestein seines Heimatvereins, erfolgreicher Riesenschecken-Züchter und Preisrichter, während Dieter Heuschele mit Fug und Recht als einer der erfolgreichsten Scheckenzüchter aller Zeiten genannt werden darf. In mehreren Blöcken wurden schließlich die Ehrungen für die erfolgreichsten Clubs und Züchter vorgenommen.

 

Die Bestleistungen

Die Mannschaftsleistung, die Clubmeisterschaft, wurde von den Züchterfreunden aus Bayern mit 1 167,5 Pkt., vor Baden (1 165,5), Westfalen (1 165), Württemberg/Hohenzollern (1 165) und Hannover (1 164) gewonnen. Die besten Gesamtleistungen eines Züchters, vergeben auf sechs Tiere, zeigte Eckhard Sattler (KlSch, bl-weiß, 582), gefolgt von Michael Löhr (ESch, schw-weiß, 581,5), Erik Büscher (ESch, schw-weiß), ZGM Gutheber/Röck (DRSch, havf-weiß), Rainer Hübner (ESch, bl-weiß) und der ZGM Turk/Heidemann (ESch, bl-weiß) jeweils mit 581 Pkt. Den besten Rammler der Schau hatte Thomas Hengeler (DRSch, schw-weiß, 97,5 Pkt.), und die beste Häsin kam von Michael Löhr (ESch, schw-weiß, 97,5 Pkt.). Die Rassemeister und -sieger werden in der nun folgenden Rassekritik genannt.

 

Rassen in der Kritik

Mit exakt 250 Deutschen Riesenschecken wurde die ohnehin schon gewaltige Zahl der in den letzten Jahren ausgestellten Riesenschecken bestätigt. Es war eine höchst beeindruckende Konkurrenz der „Könige der Scheckenzucht“ und vor allem auch eine qualitative Stärkung der oftmals etwas schwächeren Farbenschläge in blau-weiß und havannafarbig-weiß, denn in beiden Farbenschlägen erzielten die Rassemeister mehr Punkte und platzierten sich sogar in der Gesamtleistung an vierter Stelle… einfach nur sensationell!!!

184 Deutsche Riesenschecken, schwarz-weiß, begannen den Rassereigen. Ich hatte den Eindruck, dass die Spitze auf hohem Niveau deutlich näher zusammengerückt ist. Dass es ganz wenige etwas schwächere Tiere gab, zeigte die Tatsache, dass nur zweimal die „94,5“ vergeben wurde. Mehr als 50 % der Züchter hatten auch mindestens ein V-Tier! Andererseits konnte man kaum Zuchten ausmachen, in denen das eine oder andere Merkmal absolut dominant war. Die ganz hohen Gewichte mit fast 9 kg oder gar mehr, wurden nicht mehr gezeigt, was dem Rassetyp meines Erachtens auch nicht unbedingt schadet. In diesem Falle müssten sich ja auch Ohrlängen und die Stärke der Läufer parallel entwickeln, um einen harmonischen Typ zu verkörpern! In vielen Zuchten lag Gewichtsspanne um 7 kg und großrahmige Tiere hatten knapp 8 kg. In manchen Zuchten ist allerdings Augenmerk darauf zu legen, dass die ideale Ohrenlänge nicht verlorengeht. Dies darf dann aber nicht zu Lasten der Struktur gehen. Hier sah man unter anderem prima Rassevertreter von Patrick Leist. Der gestreckte und leicht walzenförmige Körper wurde vielfach gezeigt und einige Tiere prahlten geradezu bei toller Stellung mit ihrem Typ. Wenn dann diese Eigenschaften nach einem Schautag und nach der Bewertung für das Siegerfoto noch gezeigt werden, kann man mit Fug und Recht von tollen Typen sprechen… so die sehr beeindruckende Siegerhäsin von Manuel Niedermair (97,5). Dass die Tiere von „Altmeister“ Alfred Freudmann zum Besten gehören, was in Position 2 „auf dem Markt“ ist, ist seit vielen Jahren bekannt und so war er einer von zwei Züchtern, dessen 8 Tiere allesamt die „19“ in Position 2 erhielten. Seine Tiere waren auch mit die besten Fellhaarträger (1x 19,5) und so verwundert es nicht, dass er in der Meisterschaft mit 483,5 Pkt. den 2. Platz belegte. Dieses Traumergebnis in Position 2 schaffte auch Jerome Burger aus Belgien, der nach meinem Kenntnisstand erstmals auf einer Überregionalen ausstellte… alle Achtung! Nur einmal hoben die Preisrichter einen Rammler mit einer 19,5 hervor und dieser machte dann 97,5 Pkt. Bei im Übrigen vorzüglichen anderen Merkmalen in allen Positionen wurde das Tier von Thomas Hengeler nach Begutachtung und Vergleich mit anderen Tieren von den Obleuten zum besten Rammler der Schau gekürt. Im Fellhaar ließen die Preisrichter in Anbetracht der frühen Jahreszeit sicherlich Fingerspitzengefühl walten. Bis auf zwei Ausnahmen vergaben sie durchweg die „18,5“ und bei denjenigen, die die ausreichende Dichte zeigten und zudem auch das gleichmäßige Grannenhaar nur wenig überstand, die „19“. Hervorheben muss man hier aber unbedingt die beiden Zuchten von Andreas Obermeier und Gerd Christian Pohlmann, die bei insgesamt 14 ausgestellten Tieren auch 14 x die Bestnote bekamen. Bisher bin ich nicht auf den Erst- und Drittplatzierten eingegangen. Die entsprechenden Tiere waren natürlich in „Form und Fell“ sehr gut, ohne absolut durchgängig Bestnoten zu bekommen, was in Anbetracht einer differenzierten Bewertung ja auch durchaus möglich und geboten ist. Die Tiere von Holger Dahlem (1. Rassemeister mit 484 Pkt. und Siegerrammler mit 97,0 Pkt.) und Jens Jadischke (3. Rassemeister mit 483,5 Pkt.) zeigten durchweg einen prima Gewichtsrahmen und Ohrlängen um die 18 cm, machten aber zur Konkurrenz vor allem in der Kopfzeichnung den kleinen, aber entscheidenden Unterschied, wobei das hier deutlich bestbewertete Zeichnungstier von Holger Dahmen mit einem Rassewert von 15/15/15 ins Ziel kam. Vor allem bei den Tieren von Jens Jadischke sah man vereinheitlicht tolle gleichmäßig breite Aalstriche und kräftige und dennoch freistehende Seitenflecke. In der Breite der Zuchten gab es doch noch recht häufig Tiere mit etwas groben Augenringen und Backenpunkten, die dann auch eine nicht wünschenswerte Annäherung beider Zeichnungsmerkmale bewirkten. Tiere mit Spritzern oder gar leichten Fehlern mit höheren Punktabzügen, die erstmals im Standard 2018 neu beschrieben wurden, findet man auf unseren Großschauen kaum oder gar nicht. Dennoch war und ist die entsprechende Regelung wichtig, um Scheckenrassen auf kleinen Ausstellungen zu fördern bzw. nicht so ambitionierte Züchter zu stärken. Gleiches gilt für die entsprechenden Fehler in der Rumpfzeichnung, die deutlich schwieriger zu festigen ist und die Fehlerquellen auch größer sind als bei der Kopfzeichnung. Häufiger habe ich schon kritisiert, dass die Bewertungsurteile in der Kopf- und Rumpfzeichnung ähnlich sind und das höhere Fehlerpotential der Rumpfzeichnung keinen Niederschlag findet. Bei der amtierenden Preisrichtergruppe war diese Differenzierung zu erkennen und die mannigfachen Fehler in der Rumpfzeichnung, auf die ich bei den nächsten Farbenschlägen näher eingehe, wurden mit entsprechenden Abzügen geahndet. Allerdings erhielten auch immerhin fünf Tiere die „15“ für „perfekte“ Rumpfzeichnung. Nur selten sah man Tiere mit weißer Durchsetzung. Satte lackschwarze Zeichnungsfarbe, die zur rein weißen Grundfarbe den höchst möglichen Kontrast ergibt, erschien stark stabilisiert. Dennoch stachen hier meines Erachtens die „wie aus dem Ei gepellten Tiere“ von Jens Jadischke besonders hervor. Abschließend müssen unbedingt in einer so starken Konkurrenz neben den genannten Züchtern, die allesamt mindestens ein V-Tier stellten, auch diejenigen genannt werden, die weitere vorzügliche Tiere hatten. Dies waren Hans-Peter Kähling, Patrik Leist, Otmar Sperber, Pavlo Kucej, und Edmund Saum.

Nachdem auf den letzten Überregionalen die Zahl der Deutschen Riesenschecken, blau- weiß, etwas rückläufig war, konnte man in Sontheim 41 Rassevertreter bewundern. Ja, Bewunderung ist der einzig sachlich richtige Ausdruck, den man den immerhin sieben Ausstellern entgegenkommen lassen kann. Man braucht sich nur die beiden Siegerbilder anzuschauen, um zu erkennen, was hier in der Zucht in den letzten Jahren geleistet wurde. Vor allem in Kombination von „Form und Fellhaar“ sah man zumindest in den beiden Spitzenzuchten von Manuel Niedermair und Hans-Peter Kähling tolle Rassevertreter. So verwunderte es nicht, dass der 1. Rasse-Meister Manuel Niedermair mit 484,5 Pkt. mehr Punkte erzielte als der Rassemeister im schwarz-weißen Farbenschlag. Dabei beeindruckte vor allem auch die hochfeine Siegerhäsin (97) mit tollem Typ, einer Ohrenlänge von 19 cm und einem sehr sehr guten Rassewert, der durchaus noch einen halben Punkt mehr verdient gehabt hätte. Der Siegerrammler (97,5) von Hans-Peter Kähling stand in nichts nach und war eine „Granate“ im Typ mit markanten Kopf- und kräftigen Ohrstrukturen, ohne im Rassewert zu enttäuschen. Mit seinem Zuchtstamm wurde er mit 484 Pkt. 2. Rassemeister. Mit 480,5 Pkt. folgte Hermann Abeling, dessen Tiere vor allem im Fellhaar nicht ganz mithalten konnten.  Allerdings hatten sie überwiegend perfekte Ohrstrukturen in einer Länge von 18 cm, die mich an seinen wuchtigen Siegerrammler von 2018 erinnerten! Recht viele der Tiere in diesem Farbenschlag zeigten meines Erachtens sehr gute Rumpfzeichnungen, wobei unbedingt die gewünschte und im Standard festgelegte Allstrichbreite von etwa 3 cm beachtete werden sollte. Diese Breite wurde bei vielen Tieren im schwarz-weißen Farbenschlag doch recht deutlich mit der Folge überschritten, dass dann auch die Seitenflecken etwas groß waren. Das Ideal erschien mir im blau-weißen Farbenschlag besser gefestigt. Auch die auf beiden Flanken und Schenkeln gleichmäßig verteilt erwünschten 4 bis 9 Seitenflecken waren zumindest in der Spitze zu sehen und das beste Tier von Ewald Dietz erhielt auch sogar die „15“. Auch farblich gab es kaum Kritiken.

 

Was in diesem Jahr bei den mit 24 Rassevertretern gezeigten Deutschen Riesenschecken, havannafarbig-weiß, in der Spitze geboten wurde, hat es nach meinem Kenntnisstand in der Geschichte der Überregionalen noch nicht gegeben, zumal die gleiche Preisrichtergruppe diese Tiere bewertete, die zuvor auch die schwarz-weißen Riesenschecken zu begutachten hatte. Mit 484,5 Pkt. erzielte die ZGM Guheber/Röck nach vielen Erfolgen in den zurückliegenden Jahren erstmal mehr Punkte als die „schwarzen Vettern“. In der auf sechs Tiere vergebenen Gesamtleistung platzierte sich erstmals dieser seltene Farbenschlag mit dem 4. Platz mitten im Kreis der doch viel mehr verbreiteten Rassen und Farbenschläge. Herzlichen Glückwusch für diese herausragende Leistung. Doch nun zum Detail: In der Zuchtlinie sah man bei mehreren Tieren mit deutlich über 8 kg den höchsten Gewichtsrahmen aller Riesenschecken. Vor allem hatten die Tiere auch die nötige Länge und Streckung, um die sprichwörtliche Eleganz der Rasse zu untermalen. Viele hatten auch einen tollen Stand. Von 10 Tieren bekamen 8 eine „19“ und auch das Fellhaar konnte in gleichem Maße überzeugen. Sehr gut ausgeprägter Schmetterling, schöner Dorn, recht feine gleichmäßig breite Augenringe, tiefliegende Backenpunkte und übergangslose Abgrenzung der Ohrenzeichnung wurden zu Recht sechsmal mit der „15“ hervorgehoben. Auch die Rumpfzeichnung entsprach den eher feinen Merkmalen der Kopfzeichnung. So zeigte sich dann auch die Siegerhäsin mit 97,5 Pkt., stattlichen 8,3 kg und einem Rassewert von 15/14,5/15! Auch wenn da die Tiere der beiden anderen Aussteller Hans Ströhle und Julia Obermeier nicht ganz mithalten konnten und auch mehrfach 96,5 machten, sah man eine tolle Konkurrenz, die andere Züchter inspirieren sollte, sich diesem Farbenschlag anzunehmen.

 

Nach 122 und 130 Rassevertretern in den letzten Jahren erlebten die Rheinischen Schecken mit 95 Tieren nach vielen Jahren der qualitativen und quantitativen Steigerung einen spürbaren Rückschritt. Mit Heinz Öhrlich fehlte erstmals nicht nur das „Urgestein“ dieser Rasse, sondern auch Jens Jadischke, der sich nunmehr „nur“ noch den Riesenschecken widmet und der wie kein anderer im letzten Jahrzehnt diese Rasse geprägt hat. Auch den einen oder anderen Namen fand man nicht im Ausstellerverzeichnis und es ist zu hoffen, dass diese Lücke wieder geschlossen werden kann. Sicherlich wäre es zu früh, jetzt auch schon zu sagen, dass die Qualität dadurch gelitten hat… aber immerhin erzielten die Rassemeister in den letzten Jahren höhere Punktzahlen. Erstmals sicherte sich die Meisterschaft Rosemarie Schrapp mit 483 Pkt. Ihre Tiere überzeugten insbesondere im Fellhaar und die Siegerhäsin wurde mit einer „19,5“ und einer „15“ für die Rumpfzeichnung hervorgehoben. Auch die Tiere von Jörg Giebler waren ganz hervorragende Fellhaarträger und hatten sehr hohes Gewicht. Wenn ich mir überlege, dass noch vor ca. 10 Jahren diese Rasse das deutlich schlechteste Fellhaar aller Scheckenrassen hatte, ist hier eine fantastische Entwicklung eingetreten, die durch das Zusammenwirken mit Zeichnung und Farbe noch eine Aufwertung erfahren hat. Natürlich gibt es immer noch recht viele Tiere, bei denen die Seitenflecken etwas zusammenhängen. Nicht ohne Grund ist zu erwähnen ist, das ein Fleck, der beide Zeichnungsfarben aufweist, auch nur als einen Fleck/Punkt zählt. In der Spitze sieht man aber bereits viele vorbildliche Tiere mit den anzustrebenden 4-9 Seitenflecken auf Schenkel und Flanken. Farblich fielen die Tiere von Rosemarie Schrapp durch die im neuen Standard erstmals deutlich beschriebene gelbrote Farbvariante auf. In keiner anderen Zucht war diese so ausgeprägt. Dennoch muss man deutlich sagen, dass auch hellere Gelbvarianten in Verbindung mit der schwarzen Zeichnungsfarbe gleichermaßen zulässig sind. Wichtig ist allerdings, dass der Anteil der beiden Farben mit Ausnahme der Backenpunkte in allen Zeichnungsmerkmalen vorhanden sein sollte. Letzteres stellt züchterisch kaum ein Problem dar. Vielfach sind aber doch Tiere zu sehen, bei denen eine Zeichnungsfarbe vor allem in den Zeichnungsmerkmalen der Kopfzeichnung überwiegt. Dies ist gegenüber anderen Scheckenrassen eine zusätzliche Schwierigkeit und so sieht man die „15“ in der Farbe nur recht selten. In Körperform, Typ und Bau sah man in der Breite der Zuchtlinie die besten Tiere bei Stefan Rottauscher mit kurz am Körper angesetzten sehr kräftigen Köpfen und Ohren mit festem Gewebe. Leider wurde keinmal die „19,5“ vergeben. Typischer Vertreter dieser Eigenschaften war auch der Siegerrammler von Hermann Höflich mit 97 Pkt. Darüber hinaus sah man in seiner Linie die besten Kopfzeichnungen, so dass er mit 482,5 Pkt. auch 2. Rassemeister vor dem punktgleichen Jörg Giebler wurde. 5 V-Tiere in der gesamten Konkurrenz -davon eines bei dem bisher nicht erwähnten Dennis Hinderer- zeugen davon, dass die Punkte nicht allzu großzügig verteilt wurden.

 

Mit 157 Kleinschecken, schwarz-weiß, wurde hinsichtlich der Beschickung ein wahres Spitzenergebnis erzielt, denn auf den letzten beiden Schauen standen nur 110 bzw. 130 Rassevertreter. Es war eine starke Konkurrenz auf hohem Niveau, denn nur ein Tier machte 93,5 Pkt. und zweimal wurde die „94“ vergeben. Allerdings ist nach wie vor der Gewichts- und Größenrahmen der Tiere recht unterschiedlich und die Spanne von 3,0 bis 3,75 kg wurde voll ausgenutzt, auch teilweise in der individuellen Zuchtlinie. Dies wirkte sich manchmal auch auf den Rassetyp aus, denn der Körper muss -wie bei keiner anderen Scheckenrasse- gedrungen sein. Dazu zählt dann typischerweise der kurze und kräftige Kopf. Wenn man dann so an den Gehegereihen vorbeiging, sah man manchmal Rammler oder auch Häsinnen, die eher kräftigen Englischen Schecken entsprachen. Hier sollten durchaus die Bemerkungen wie „etwas schwacher Kopf“ oder „etwas dünne Läufe“ angebracht sein. Im Übrigen fielen mir in diesem Zusammenhang einige Tiere von Chris Raubinger positiv ins Auge. Die Tiere des 1. Rassemeisters (484) Eckhard Sattler hatten durchaus andere Spitzenwerte. Insbesondere wurde das feinbegrannte und nicht zu lange Fellhaar hervorgehoben was meines Erachtens auch die Basis dafür war, dass die sehr gut gezeigten Zeichnungsmerkmale nahezu übergangslos erscheinen. Farblich waren die Tiere eine Augenweide, ähnlich wie die der 2. Rassemeisterin Anne Feegers (483,5). Darüber hinaus sah man bei den von Anne Feegers und der ZGM Schreiber ausgestellten Tieren wohl die schönsten Kopfzeichnungen der Konkurrenz. Mit dieser Eigenschaft und einer vorzüglichen Kopf- und Ohrstruktur glänzte schließlich auch die Siegerhäsin von Anne Feegers (97).  Den Siegerrammler mit 97,5 Pkt. hatte wiederum Eckhard Sattler. „Form und Fell“ waren die deutlich gefestigten Merkmale der Tiere des Drittplatzierten Jörg Stünkel (483). Hervorheben muss man auch eine hochfeine Häsin von Jürgen Hansert, die als einziges Tier sowohl in der Kopf- als auch Rumpfzeichnung die „15“ bekam. Neben den Genannten stellten Sebastian Billaux, die ZGM Schreiber, Erich Pries, Marek Kucej und Erich Oberlechner je ein V-Tier, so dass durch die Streuung dieser vorzüglichen Tiere der Farbenschlag trotz der rückläufigen Meldezahl auf breitem und hohem Niveau stand.

 

Eckard Sattler zum Zweiten! So könnte man die Konkurrenz der 44 Kleinschecken, blau-weiß, umschreiben. Ähnlich wie schon bei den schwarzen Vettern war auch hier die Zahl der ausgestellten Tiere gegenüber den letzten Jahren deutlich gefallen und es konkurrierten nur 5 Züchter. In diesem Farbenschlag sah man überragende Ergebnisse in Position 3. 26 x wurde die „19“ vergeben und die beiden Spitzenwerte von „19,5“ wurden von Jürgen Hansert und Eckhard Sattler bei seiner Siegerhäsin (97,5) erzielt. Das Ergebnis zugunsten von Eckhard Sattler fiel mit 485 Pkt. recht deutlich aus. Vier der vergebenen fünf V-Tiere kamen aus seiner Zucht. Dennoch gilt es auch die Leistung der Platzierten zu würdigen. Alle 10 Tiere von Jürgen Hansert, der mit 483,5 Pkt. 2. Rassemeiste wurde, waren vorzügliche Fellhaarträger und hatten auch in den anderen Positionen keine Schwachpunkte. In gleichem Maße galt dies für den Drittplatzierten Alfred Menzel, der mit einem halben Punkt Rückstand auf dem 3. Platz folgte. Sein Name steht seit Jahren für kräftige, großrahmige Tiere. Diese Eigenschaft verkörperte auch sein mit 97 Pkt. bewerteter Siegerrammler, der auch wie einige seiner anderen Tiere farblich überzeugte. Obwohl in diesem Punkte in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erzielt wurden, ist bei allen blauen Scheckenrassen der Kontrast zwischen Zeichnungs- und Grundfarbe nicht so extrem wie beim schwarz-weiß Farbenschlag und verleitet daher gerne, die eine oder andere Durchsetzung vor allem in den Ohrenrändern, im Genickkeil und auf der Blumenoberseite zu übersehen oder gar zu dulden. Dies ist züchterisch fatal! Als Abschluss des blauen Farbenschlags stellte Sonja Biesinger zwei homozygote Kleinschecken, die 94 und 95 Pkt. machten,

 

Klar im Vormarsch waren die 65 ausgestellten Kleinschecken, havannafarbig-weiß… dies mit einer 30%igen Steigerung nicht nur mengenmäßig, sondern vor auch qualitativ in einer breiteren Spitze. Auch wenn man es kaum glauben mag… es war Eckhard Sattler zum Dritten! Dreimal 1. Rassemeister und dreimal Rassesieger hat es wohl auf der Überregionalen noch nie gegeben. Das verdient uneingeschränkte Hochachtung und Respekt für züchterisches Können!!! Der Gewichtsrahmen schien in diesem Farbenschlag mittlerweile besser stabilisiert und viele Tiere lagen im mittleren Bereich von 3,4 kg. Auch wenn in etwas schwächeren Stämmen schon mal „vorstehende Hüftknochen“ oder etwas schmale Schulterpartien kritisiert wurden, machten doch rd. 50% der Tiere in Position 2 ein „19“. Vor allem die Tiere von Jörg Stünkel und Eckhard Sattler konnten hier überzeugen. Die „19,5“ wurde nicht vergeben, auch nicht im Fellhaar, das allerdings auf breiter Front prima Dichte, Gleichmäßigkeit und Begrannung aufwies. Die Kopfzeichnung schien in diesem Farbenschlag etwas schwächer und einige Tiere zeigten einen unreinen Ohrenansatz und etwas grobe Augenringe, so dass man recht häufig die „14“ sah. In der Rumpfzeichnung hatten Michael Löhr und Eckhard Sattler die besten Tiere, während das Spitzentrio die farbliche Komponente wie kein anderer auf sich vereinen konnte. Was in meinen einleitenden Worten anklang, 1. Rassemeister wurde Eckhard Sattler (483,5), 2. Jörg Stünkel (481,5) und 3. Michael Löhr (481,5). Den Siegerrammler (97), ein hochfeiner Typ mit fantastischer Kopf- und Ohrstruktur sowie toller Farbe zeigte Alfred Menzel, während die mit 97,5 Pkt. bewertete Siegerhäsin von Eckhard Sattler kam.

 

Englische Schecken, schwarz-weiß: Ich muss gestehen, dass ich mir nach 138 Tieren in Königsmoss und105 im Rheinland schon etwas Sorgen gemacht habe, dass die Konkurrenz weiter zurückgehen könnte. Doch ein Blick in den Katalog bestätigt mit 161 ein tolles Meldeergebnis! Und die Klasse? Als Züchter der Rasse muss ich natürlich immer versuchen, die Objektivität zu wahren. Aber wenn die Rassemeisterschaft mit der zweithöchsten Punktzahl der Schau vergeben wird und die zweit- und drittbeste Gesamtleistung der Schau von Züchtern der Englischen Schecken, schwarz-weiß, erzielt wurde, spricht das schon global für die Qualität. Fakt ist auch, dass auf vier Überregionalen in Folge die gleichen drei Züchter die drei Erstplatzierten waren, was die absolute Dominanz von Michael Löhr, Wolfgang Knuth und Erik Büscher unterstreicht. Daneben zeigten nur noch Petya Marinova, Chris Raubinger und Gerhard Zimmermann V-Tiere. Das hat man schon breiter aufgestellt und „gestreuter“ gesehen. Soweit zur „Statistik“, die auch einmal interessant sein kann. Der Gewichtsrahmen bereitet in der Rasse keine Probleme, eher schon der Typ. Dieser wird selbst schon von den Preisrichtern recht unterschiedlich interpretiert. Anders als bei fast allen Rassen des Standards wird ein leicht gestreckter Körper mit feinen Läufen gefordert und der Kopf wird ausdrücklich nicht so dicht am Rumpf angesetzt gefordert. Ferner sollen die Ohren fein und nicht zu grob im Gewebe sein, was natürlich keinesfalls einen Spielraum für „faltige“ Ohren öffnen darf. Forderungen auf Bewertungsurkunden nach stärkeren Köpfen scheinen da fehl am Platze zu sein. Keinem der Aussteller gelang es, sämtliche seiner Tiere mit einer „19“ in Position 2 ins Ziel zu bringen, wobei die Tiere von Michael Löhr mit zweimal „19,5“ die Spitze darstellten. Darunter war die beste Häsin der Schau mit 97,5 Pkt., die eine der besten die Rumpfzeichnungen hatte, die ich je gesehen habe. Das Fellhaar bei den Englischen Schecken ist auch vergleichsweise zu allen anderen Scheckenrassen einfach nur überragend, und so musste man schon fast suchen, um eine andere „Note“ als die „19“ zu finden. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn die kleine Punktierung der Englischen Schecken erfordert es geradezu, auf eine dichte Behaarung mit kurzer Begrannung zu setzten. Nur so wirkt die Zeichnung nicht verwaschen. Im Fellhaar überragten die Tiere von Erik Büscher 9x 19 und einmal 19,5., bei im Übrigen prima Körperformen und guten Rassewert. Die Kopfzeichnung kam beim überwiegenden Teil der ausgestellten Tiere dem Ideal sehr nahe und rd. 25 % der Tiere erhielten die „15“. Diese trennte aber nicht -um es salopp zu sagen- die Spreu vom Weizen. Es war die Rumpfzeichnung. Deshalb unbedingt ein ganz kleiner Exkurs: Wie zeigt sich eine gute Seitenzeichnung bei den Englischen Schecken? Nur über den Typ!!! Nur ein gestrecktes Tier mit recht hoher Stellung kann überhaupt die Zeichnungsmerkmale Kette, Lenden- und Schenkelzeichnung und schlechthin im Zusammenwirken das „Füllhorn“ zeigen! Nur zweimal wurde die Idealnote und sehr häufig die „14“ und „14,5“vergeben. Die Differenzierung zu den meines Erachtens schönsten Seitenzeichnung bei Michael Löhr und Wolfgang Knuth hätte in beide Richtungen höher sein können… also ein paar Tiere mehr „15“ aber auch öfter die „13,5“. So stach mir zum Beispiel ein Rammler von Gerhard Zimmermann mit einem fantastischen Rassewert ins Auge, der leider mit dreimal „14,5“ auch bei 96,5 „hängenblieb“ und für viele Beobachter einer der schönsten Rammler der Konkurrenz war.  Mit 485 Pkt. wurde Michael Löhr 1. Rassemeister und stellte mit 97,5 Pkt. den Siegerrammler. 2. Rassemeister wurde Erik Büscher mit 484,5 Pkt., dicht gefolgt von Wolfgang Knuth mit 484 Pkt. Die vor allem im Typ vorzügliche Siegerhäsin kam mit 97,5 Pkt. von Petya Marinova.

 

Nachdem auf der letzten Schau die Zahl der Englischen Schecken, blau-weiß, schon stark gesteigert werden konnte, sah man in diesem Jahr mit 79 Rassevertretern eine quantitativ und qualitativ hochwertige Konkurrenz. Das durchschnittliche Punkteniveau lag in der Breite deutlich über dem der schwarz-weißen Tiere wobei kein Tier unter 95 Pkt. machte. Aber waren sie auch besser? Immerhin machten fast 70% der Tiere in Kombination von „Form und Fell“ eine „19“, so dass sich hier kaum typische Eigenschaften von Zuchtlinien ausmachen ließen. In der Spitze sah man hier den Siegerrammler von Reinhard Mack (97,5) mit einer „19,5“ in Position 2 und eine Häsin von Jakob Albrecht (97,5) mit einer „19,5“ in Position 3.  Diese Bewertung offenbarte auch meine persönliche Anschauung, dass die Kopfzeichnungen sehr viel häufiger dem Ideal nahekamen, als die Rumpfzeichnung. So erhielten fast 50% der Tiere für auf breiter Front hervorragend gezeigte Zeichnungsmerkmale in der Kopfzeichnung die „15“. Mit zweimal 15 in der Rumpfzeichnung wurden die Siegerhäsin der ZGM Turk/Heidemann und ein Tier von Rainer Hübner hervorgehoben. In diesem Farbenschlag sah ich noch deutlich mehr Differenzierungspotential in der Rumpfzeichnung. Einige Tiere zeigten eine so flächige Scheckung, dass meines Erachtens keine Kettenzeichnung zu sehen war, andere hatten große Unterbrechungen in der Seite und/oder zeigten stark zusammenhängende Seitenflecken. Als schlechtestes Urteil wurde zweimal die 13,5 vergeben. Damit wird man den Spitzentieren, die dem Ideal sehr nahe waren, kaum gerecht. Farblich zeigte zum wiederholten Male Eberhard Krüger die deutlich besten Tiere und da diese auch in allem übrigen Positionen sehr ansprechend waren, wurde seine Zuchtleistung mit zwei V-Tieren belohnt. Dies reichte jedoch nicht für eine Platzierung, denn mit jeweils 484,5 Pkt. kamen Rainer Hübner und die ZGM Turk/Heidemann auf den ersten Platz und Florian Rolf folgte mit 484 Pkt. Neben den schon genannten zeigten Simon Ruh, Marielle und Philippe Eckstein und die ZGM Barth je ein V-Tier.   

 

Mit nur 60 thüringerfarbig-weißen Englischen Schecken schwindet offensichtlich in den letzten Jahren das Interesse an diesem Farbenschlag und lag damit auch wohl erstmals hinter den blau-weißen Rassevertretern. Der thüringerfarbig-weiße Farbenschlag hat auch in den letzten Jahren einige prägende Züchter verloren. Andererseits ist es schön, dass der ein oder andere Austeller hinzugekommen ist, sich gleich mit einem guten Ergebnis einbringen konnte. So stellte -wenn ich das richtig beobachtet habe- erstmals Tobias Hekler aus und belegte mit 482 Pkt. den 3. Platz in der Rassemeisterschaft. Eine feine Leistung! Mit auf hohem Niveau sehr ausgeglichenen Tieren in „Form und Fell“ und sehr schönen Seitenzeichnungen, die mit zweimal „15“ gelobt wurden, setzte sich Andre Kirchhoff mit 484 Pkt. in der Rassemeisterschaft durch. Eines seiner drei V-Tiere war schließlich die Siegerhäsin (97 Pkt.). Wie schon oftmals in zurückliegenden Jahren zählte auch diesmal die Zucht von Siegfried Gottschlich zum Besten, was in diesem Farbenschlag zu sehen war. Formlich fehlte es zwar etwas an der Ausgeglichenheit, aber nicht zuletzt aufgrund einer 19,5 im Fellhaar bei seinem Siegerrammler (97,5) stand zusammengefasst und unangefochten mit 383 Pkt. der 2. Platz in der Rassemeisterschaft. Daneben stellten Marielle und Philippe Eckstein das einzige weitere V-Tier in der Konkurrenz. Sowohl dieses Tier als auch noch zwei andere ihrer Zucht wurden deutlich in der farblichen Komponente gelobt. Es genügt nämlich nicht, dass die gelblichbraune Zeichnungsfarbe mit einem Rußanflug nur vorhanden sein muss. Nein, der neue Standard beschreibt ganz klar und unmissverständlich, dass der Anflug an den Körperstellen, an denen der Thüringer seine Abzeichen hat, am stärksten in Erscheinung tritt. Hier besteht in der Breite der Zuchten noch deutliches Verbesserungspotential, denn viele Tiere erschienen recht hell und zeigten kaum die gewünschten rußigen Abzeichen.

 

Die Englischen Schecken, dreifarbig, ausgestellt von nur 4 Züchtern mit 27 Tieren, kämpfen eigentlich schon von der Zulassung an ums Überleben. Verstehen tue ich das nicht, denn diese Farbenpracht auf einem gestreckten recht kleinen Körper ist doch einmalig in der Rassevielfalt. Und die Schwierigkeit hält sich auch in Grenzen. Es ist eben „nur“ der Scheckungsfaktor und nicht wie bei allen Zwergschecken die doppelte Schwierigkeit mit Scheckungs- und Zwergenfaktor. Natürlich findet man nicht auf jeder Kreisschau und nicht einmal auf jeder Landesverbandsschau diesen attraktiven Farbenschlag. Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. So standen z.B. auch auf dieser Schau 7 Tiere, die mit 95 bis 96,5 bewertet waren, zum Verkauf.  Auch ein Anruf bei einem Scheckenclubvorstand sollte eigentlich auch genügen, um Kontakte zu entsprechenden Züchtern herzustellen. Ich hoffe auf die Zukunft! In der Gegenwart zeigten eigentlich alle vier Züchter sehr ordentliche Tiere. Ein richtiger Schwachpunkt in den Positionen 1 bis 4 konnte nicht ausgemacht werden. Allerdings sah man in einer Zucht leichte Unterbrechungen. Auch wenn diese vielleicht im erlaubten Bereich zwischen Genick und Ende der Schulterblätter lag, sollte Einhalt geboten werden. Diese Tiere hatten auch einen deutlich ungleichmäßigen Aalstrich mit Durchsetzungen und zumindest die Tendenz zu weiteren Unterbrechungen. Ganz anders mit prima „Form und Fell“ und einem ausgezeichneten Rassewert setzte sich der Siegerrammler von Reinhold Opfermann mit 97 Pkt. in Szene. Auf ähnlichem Niveau stellte Herman Höflich gleich sechs Rassevertreter, die 18,5er und 19er Körperformen zeigten, allesamt 19er Fellhaar und vor allem sehr intensive Zeichnungsfarben hatten. Auch die Farbverteilung auf allen Zeichnungsmerkmalen sorgte zu Recht zweimal für die „15“. Mit 480,5 Pkt. wurde er Rassemeister.

 

Mit 84 Rassevertretern wurde die Zahl der vorgestellten Zwergschecken, schwarz-weiß, gegenüber den Vorjahren leicht unterschritten. Auch die von mir beobachtete und schon in Vorjahren beschriebene Stagnation der züchterischen Entwicklung dieses Farbenschlags setzte sich in diesem Jahr fort und schlug sich auch punktemäßig nieder. Mit 97 Pkt. für die Siegerhäsin von Patrik Krieger fanden die amtierenden Preisrichter auch nur ein vorzügliches Tier mit prima Körperform, dichtem Fellhaar und prima Rassewert. Über einen halben Punkt bei dem einen oder anderen Tier braucht man sicherlich nicht zu streiten. Wer aber an den Gehegereihen vorbeigegangen ist, wird überwiegend grobe Kopfzeichnungen und grobe Seitenzeichnungen gesehen haben. Und wenn eine Zeichnung grob ist, erstreckt sich das in aller Regel auch auf alle Merkmale einer Zeichnung. So war einfach nicht „mehr drin“ als das was die Preisrichter schon mit viel Liebe beurkundeten, nämlich 7x die „15“ in Position 3 und dreimal die „15“ in Position 5. Auf eine harmonische Größe der Zeichnung in Relation zum kleinen Körper muss unbedingt Augenmerk gelegt werden. Bezeichnenderweise zeigte selbst der 1. Rassemeister (480 Pkt.) Louis Sonnabend bei 8 Tieren keines mit einer „15“ in einer der beiden Zeichnungsposition. Dafür hatten sie natürlich beste andere Qualitäten im Größenrahmen, im Fellhaar und in der Farbe. Überhaupt scheint mir der Größenrahmen überwiegend gefestigt und alle ausgestellten Tiere lagen zwischen 1,4 und 1,9 kg, was natürlich aufgrund der großen Spanne zur Erlangung der vollen Punktezahl relativ leicht möglich ist. In der Konsequenz hat dann auch die ideale Ohrenlänge mit 6,0 bis 7,5 cm eine entsprechend große Spanne. Beides wurde nicht zuletzt aus Tierschutzgründen im neuen Standard normiert. Oftmals zeigen allerdings die Tiere im hohen Gewichtsrahmen dann kaum den gedrungenen, vorne und hinten gleichmäßig breiten Körper und auch nicht die entsprechend proportionierten Köpfe mit entsprechenden Schnauz- und Stirnpartien. Das ist eben die Gradwanderung, die der Zwergscheckenzüchter mit sich ausmachen muss. Auch sah man recht viele Häsinnen mit losem Brustfell, etwas schmale und eckige Tiere. Auf der Schau waren noch 4 Tiere des leider kürzlich verstorbenen Dieter Heuschele ausgestellt. Sein Siegerrammler (96,5) zeigte mit 19,5 in Position 2 den gedrungenen Typ, aber auch die zuvor schon beschriebene grobe Kopfzeichnung. Horst Gebhard war schließlich der Züchter, dessen Tiere bestens in der mittleren Gewichtsspanne von 1,6 bis 1,7 kg angesiedelt werden konnten und mit je zweimal 15 in der Kopf- und Rumpfzeichnung bei guter Farbe auch den besten Rassewert zeigten. Er wurde mit 479,5 Pkt. 2. Rassemeister. Mit 479 Punkten folgte auf dem 3. Platz die ZGM Schmitz/Rau. Hier überzeugten mehrere Tiere in Kombination von „Form und Fell“.

 

Es folgten 39 Zwergschecken, blau-weiß, nach 53 im Rheinland. Diese entsprachen dem Niveau der schwarz-weißen Zwerge und auch hier wurde nur einmal ein V-Tier vergeben. In der Konsequenz dann auch mit 97 Pkt. der Sieger und kam von Thomas Hengeler. Es war ein sehr typischer Zwerg mit einem sehr guten Fell und der einzigen 15er Rumpfzeichnung im blauen Farbenschlag. Die Preisrichtergruppe verfolgte vor allem auch in der Kopfzeichnung ihre konsequente Gangart, die etwas grobe Zeichnungen mit 14,5 bzw. 14 abzustufen. Das Siegerbild sollte beides bestätigen. Auch wenn die Höchstpunktzahl nicht mehrfach vergeben wurde, konnten die freistehenden Seiten und gleichmäßig breiten Aalstriche in der Zucht von Thomas Hengeler sehr gefallen. Er wurde schließlich wie beim letzten Male in Rheinberg mit 481,5 Pkt. 1. Rassemeister und erzielte damit 1,5 Pkt mehr als der Rassemeister im schwarz-weißen Farbenschlage… auch kein „alltägliches“ Ergebnis. In Körperform, Typ und Bau in Verbindung mit dem Fellhaar stach jedoch die Zucht von Jens Bauer hervor und einmal hoben sie Preisrichter ein Tier sogar mit 19,5/19 hervor. Dafür waren seine Tiere vergleichsweise zum Erstplatzierten etwas schwächer in der Rumpfzeichnung. Der 2. Platz mit 480,5 Pkt. war aber unbestritten.

 

Die 43 havannafarbig-weißen Zwergschecken blieben recht deutlich hinter den Meldezahlen der letzten Schauen zurück. Auch wenn das Gesamtergebnis etwas unterhalb der letzten Jahre lag, muss man dies aber in das Gesamtergebnis aller Zwergrassen einordnen, und dann passt es meines Erachtens wieder. Nach wie vor sieht man in diesem Farbenschlag sehr unterschiedliche Typen und Größenrahmen, so dass auch zweimal in Position 1 die „9“ vergeben wurde. Beim einen oder anderen Tier hat man sicherlich auch noch ein Auge zugedrückt. Dennoch erscheint mir der Farbenschlag auf einem guten Weg, zumal es immer recht viele Aussteller gibt und auch neue Namen auftauchen. Formlich sind die Linien noch nicht gefestigt und es traten die üblichen und gängigen Fehler auf.  Auch das Fellhaar dürfte in der Regel etwas kürzer und dichter werden. Beide Makel sah man nicht in den Zuchtlinien von Barbara Schneemann und Jens Günther. Fast alle Tiere machten 19/19 und legten damit die Basis für ein sehr ordentliches Ergebnis. Im Rassewert war jedoch noch in nahezu allen Zuchten viel Luft nach oben. „13,5“ in der Kopfzeichnung für grobe Augenringe, unschönem Dorn oder unreinen Ohransätzen sieht man in anderen Rassen kaum. Mit Ausnahme von zwei Idealnoten wurde in der Regel die „14“ oder „14,5“ vergeben. Ähnlich sah es bei der Rumpfzeichnung aus, wobei auch je ein Tier von Heinrich Richy, Urs Imboden, Barbara Schneemann und Jens Günther mit der „15“ hervorgehoben wurde. Im Gesamtbild waren es letztlich die Tiere von Jens Günther, die deutlich herausragten. Als einziger Züchter stellte er drei 96,5er von denen zwei dann jeweils auch die Sieger machten. Dadurch wurde er auch mit sehr deutlichem Abstand 1. Rassemeister (480,5) vor Thomas Hengeler (476,5) und Heinrich Richly (476,5). Darüber hinaus stellte Thomas Hengeler noch zwei homozygote havannafarbige Zwerge, die 94,5 und 95 Pkt. machten.

 

28 Zwergschecken thüringerfarbig-weiß, mehr als in den letzten Jahren und ausgestellt von immerhin fünf Züchtern aus fünf Landesverbänden waren nach übereinstimmender Auffassung der Preisrichter, des Obmanns und des Berichterstatters wohl das Highlight der diesjährigen Zwergenpräsentation. Sehr gefestigter mittlerer Gewichtsrahmen von 1,6/1,7 kg, kaum nennenswerten Mängel im Körperbau, schöne Läufe, kurze Köpfe mit breiten Schnauz- und Stirnpartien, feste Ohrstrukturen… kurzum Typen, bei denen man in Position 2 schon mal „in die vollen gehen konnte“. Das taten die Preisrichter wie in keinem anderen Farbenschlag und gaben 21x die „19“ und bei einer Häsin von Thomas Hengeler sogar die „19,5“ Im Übrigen erhielten die restlichen 7 Tiere seiner Kollektion allesamt die „19“. Auch gab es verteilt über alle Zuchten viel Lob für sehr dichtes Fellhaar mit kurzer Granne. Die Kopfzeichnungen wurden überwiegend mit 14,5 bewertet und die Rumpfzeichnung mit 14. Viele Tiere zeigten ihre Zeichnungsmerkmale relativ fein. Farblich waren die ausgestellten Tiere ausgesprochen fantastisch und 40% erhielten die volle Punktzahl. Ähnlich wie bei den thüringerfarbigen Englischen Schecken muss auch hier die gelblichbraune Farbe mit Rußanflug im Schmetterling, an den Ohren und Läufen auftreten und die Seiten und Hinterschenkel umfassen. Großartig waren hier insbesondere die stattlichen 10 Rassevertreter von Günter Haußler, der souverän 1. Rassemeister mit 483,5 Pkt. wurde und mit 97 Pkt. auch ein in allen Positionen tolles Siegertier stellt. Thomas Hengeler kam als 2. Rassemeister auf 480 Pkt. Züchterherz, was willst du mehr? Es ist zu hoffen, dass sich dieser jüngste Farbenschlag der Zwergschecken mit dieser Schau den Weg in die Zukunft gesichert hat!

 

Mit 44 Zwergschecken, dreifarbig, war die Ausstellerzahl gegenüber den Vorjahren leicht rückläufig. Von der Schwierigkeit her muss man diesen Farbenschlag aufgrund der beiden Zeichnungsfarben ähnlich wie die thüringerfarbigen Rassevertreter einstufen. Die Farbe ist trotz der schon langjährigen Zucht immer noch die Herausforderung. Vor allem scheint mir der satte Farbton etwas zu fehlen und wirkte bei vielen Tieren recht blass. Auch überwog recht häufig eine Farbe.  Die deutlich besten Tiere in diesem Zusammenhang zeigte Anne Meinema, der mit 479,5 Pkt. auch 2. Rassemeister wurde. Der Typ der ausgestellten Tiere konnte überwiegend gefallen und hervorgehoben wurde ein Tier von Michael Witt mit 19,5 Pkt. Er war es auch, der sich mit in allen Positionen sehr ausgeglichenen Tieren erstmals die Rassemeisterschaft (479,5) sicherte. Das Fellhaar war in allen Zuchten gut gefestigt und dennoch darf man hier die Tiere von Anne Meinema und Klaus Diekhues hervorheben. Letzterer wurde 3. Rassemeister mit 479 Pkt. Getoppt wurde das allerdings durch einen Altrammler von Hermann Höflich, der mit 97 Pkt. das Siegertier stellte, was mit einer 19,5 in Position 2 herausgestellt wurde. Auch zählte es zu den wenigen Tieren, die in der Kopfzeichnung eine „15“ bekamen. Die Rumpfzeichnung ließ noch recht viele Wünsche offen und so kamen die besten Tiere nicht über die „14,5“ hinaus. Vielfach sah man recht stark zusammenhängende Seitenflecke und ungleich breite Aalstriche.

 

Resümee

Wir sahen eine Schau, deren „Macher“ für den unbändigen Willen und Mut standen, diese unter COVID-Bedingungen und ohne einschneidende Beschränkungen des für diese Schau so wichtigen Rahmenprogramms auszurichten. Die ganze Scheckenfamilie dankt dem gesamten Team um Ewald Dietz für diese Leistung! Züchterisch sahen wir wieder viele Spitzenleistungen und hier muss man die von Eckhard Sattler mit drei Meistertiteln und drei Siegertieren deutlich herausstellen. Obwohl die Züchterzahlen im ZDRK deutlich abnehmen und das Ausstellungswesen in den letzten Jahren zurückgegangen ist, belegen die seit Jahrzehnten absolut stabilen Ausstellerzahlen und Zahlen der präsentierten Schecken auf unseren Überregionalen, dass man auch gegen den Trend schwimmen kann. Wie passend ist daher der Satz von Michael F. Krause im Editorial der Kaninchenzeitunng11/2021: „Auch wenn ein versierter Züchter seine Tiere in der Regel sehr gut einschätzen vermag, ein wirklich aussagefähiges Gesamtbild über den Leistungsstand der eigenen Zucht ergibt sich erst in einer größeren Konkurrenz. Rassekaninchenzucht findet eben nur zum Großteil, nicht aber ausschließlich in den eigenen Stallungen statt!“ Wir verfahren gerne danach… auch wieder im nächsten Jahr, auf der 47. Überregionalen am 8./9. Oktober 2022 in Untermarxfeld.

 

Werner Winkens

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