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Der Scheckenclub Rheinland wünscht Allen

frohe Ostern und

schöne Osternester!

Termine

48. Überregionale Scheckenclub-Vergleichsschau

am 07./08.10.2023

in Nienburg/Weser

Katalog CVS 2023
48. Scheckenclub-Vergleichsschau Gesamtk[...]
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Katalog Scheckenclubvergleichs- schau 2022 in Königsmoos
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letzte Aktualisierung:

27.03.2024

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Gesamtbericht der 47. Überregionalen Scheckenclub-Vergleichs-schau 2022 in der Kaninchenzeitung von Werner Winkens

 

47. Schecken-Club-Vergleichsschau 2022 in Königsmoos

 

1.318 Tiere verdrängten deutlich alle aktuellen Negativfaktoren

Nach 2018 fand am 8./9. Oktober 2022 zum zweiten Male die Scheckenclub-Vergleichsschau in Königsmoos statt. Hierfür stand wie schon zuvor die repräsentative Donaumooshalle des Geflügelzuchtvereins Donaumoos zur Verfügung. 156 Aussteller waren der Einladung des Scheckenclubs Bayern, Sektion Schwaben, gefolgt und meldeten 1.318 Punktschecken. Über dieses Meldeergebnis darf man nicht unkommentiert hinweggehen, denn 1.318 Tiere stellten das beste Meldeergebnis seit 2014 in Uffenheim dar. Dies unterstreicht einerseits die Ausstellungsfreudigkeit der Scheckenzüchter, denn die Meldezahlen liegen regelmäßig über 1.100 Tiere. Damit zählt die Schau seit Jahrzehnten zu den größten Clubschauen in Deutschland. Verwunderlich und schön zugleich ist jedoch auch die Tatsache, dass fast alle Vergleichsschauen, die im Herbst 2022 abgehalten wurden, ihre Meldezahlen der Vorjahre hielten oder gar übertrafen! Andererseits brechen leider die Mitgliederzahlen in unserem Zentralverband ein, Vereine sind vielfach überaltert, werden abgemeldet oder sind nicht mehr in der Lage, repräsentative Schauen durchzuführen. Selbst Kreisverbände sind in diesen „Sog“ geraten. Sicherlich hat aktuell Corona die Situation verstärkt. Hinzu kommt, dass die Fütterungskosten explodiert sind und vermeintliche Tierschutzorganisationen für Störfeuer sorgen. Das alles betrifft -liebe Leserinnen und Leser- aber auch die Clubzüchter exakt so wie jeden anderen Züchter. Offensichtlich sind aber Clubzüchter „resistenter“, die größeren Idealisten und von größerem Willen geprägt. Unbestritten und vielfach wird von den Funktionsträgern unserer Organisation betont, dass der Verein die Basis unserer Verbandsstruktur ist. Das stimmt. Aber auch dort sind vielfach die Clubzüchter die Aktivposten und finden kaum noch „Mitstreiter“, auf Vereins- und Kreisverbandsebene etwas zu bewirken. Die Breite, die „Masse“, der Züchter wird offensichtlich leider immer träger. Dieser kleine Exkurs soll verdeutlichen, dass es aus meiner Sicht kein Zufall ist, dass die großen Vergleichsschauen stärker denn je in unserer Schauwelt stehen. Andererseits würde ich mir mit einer gewissen Erfahrung von 45 Züchterjahren und fast ebenso vielen Jahren „Funktionärstätigkeit“ auch eine breiter aufgestellte Züchterbasis mit attraktiven Schauen vom Verein bis zum Zentralverband sehr sehr wünschen!!! Doch nun zurück zu den „Schecken“.

 

Reges Treiben am Freitag

Routinierte Bewertung

Die Einlieferung der Tiere erfolgte von Donnerstagabend bis in die frühen Morgenstunden am Freitag. Viele Züchterfreunde, die aus dem Norden über die A3 kamen, hatten leider eine über dreistündige Vollsperrung der Autobahn zu verkraften und erreichten ihr Ziel viel später als erwartet, wurden aber umso herzlicher in der Halle von den Gastgebern begrüßt und mit einem Imbiss willkommen geheißen. So entfiel leider das erste gemütliche Zusammensein und nach kurzer Nacht stand dann Freitagmorgen die Bewertung der Tiere an. Eingangs begrüßte Ausstellungsleiter Richard Schuster die Preisrichter, Zuträger und sonstigen Helfer. Überwiegend Scheckenzüchter bildeten die fünf Preisrichtergruppen, bestehend aus je vier Preisrichtern. Als Obleute fungierten Armin Fieberg, Gerd Kern, Markus Eber, Lorenz Grußler und Günter Möller. Die besonnene Bewertung verlief zügig und das EDV-Team leistete sehr gute Arbeit, so dass der Katalog auch bereits am frühen Abend für die Druckerei „eingetütet“ war und in attraktiver Form am Samstagmorgen verteilt werden konnte.

 

Ein Ausflug für Technikfreaks

Die Schecken-Club-Vergleichsschau hat schon aufgrund ihrer Tradition den Anspruch, mehr als nur eine bedeutende Rassekaninchen-Schau zu sein. Die jährlichen Ausflüge untermauern unter anderem diesen Anspruch und zählen meines Erachtens immer zu den Höhepunkten, weil sie stets sehr differenziert gestaltet werden und langfristig jeden „Geschmack“ abdecken. Historische Stätten, Panoramafahrten, Museen, Darbietungen alter Handwerkskunst und Vieles mehr haben wir schon dargeboten bekommen. In diesem Jahr wurden die Technikfreaks begeistert. Ausstellungsleiter Richard Schuster ließ es sich nehmen, persönlich den voll besetzten Bus zu begleiten und erstes Ziel war das Audi-Museum in Ingolstadt, das schon durch seine außergewöhnliche Architektur begeisterte. Neben historischen PKW gab es auch Motorräder und Fahrzeuge früherer Marken zu bewundern. Nach dem interessanten Besuch stärkten wir uns im Restaurant des Museums und besichtigten dann den Fliegerhorst Neuburg. Hier ist das Taktische Luftwaffengeschwader 74 der Bundeswehr mit 24 Eurofighter stationiert. Ein Mitarbeiter erläuterte die Aufgaben des Geschwaders und die eindrucksvolle Technik. Anschließend wurden uns im Museum des Fliegerhorstes, Flugfahrzeuge und Geräte vorgestellt und der ein oder andere durfte auch einmal in einem Cockpit eines Kampfjets Platz nehmen. Es war ein sehr gelungener und höchst interessanter Ausflug!

 

Entspannung beim schwäbischen Abend

Ja, eine Entspannung hatten sich alle Clubfreunde am Abend verdient, diejenigen, die einen begeisternden Ausflug hinter sich hatten, die Helfer, die im Laufe des Tages die reibungslose Bewertung der Tiere sicherstellten, das EDV-Team, die amtierenden Preisrichter und natürlich auch das Team der Ausstellungsleitung, bei dem zu dieser Stunde auch die erste Last von den Schultern genommen werden konnte. Krustenbraten, Knödel und Sauerkraut mit einem Kartoffelschnaps sorgten bei 180 Gästen schnell für eine entspannte Stimmung, zumal die Schauergebnisse nun öffentlich waren und natürlich diskutiert werden durften. Wie in jedem Jahr war natürlich auch ein „Stühlerücken“ zu beobachten und insbesondere bei so machen Partnern standen Handyaufnahmen von Enkelkindern stärker im Mittelpunkt als der verlorene oder gewonnene halbe Punkt bei einem Kaninchen. So sollte es auch sein, und der erste harmonische Abend nahm seinen Verlauf!

 

Die Höhepunkte des Samstags

Die Eröffnungsfeier

Am Samstag versammelte sich eine illustre Schar von Ehrengästen, Ausstellern und Gästen rund um die dekorativ geschmückte Bühne der Ausstellungshalle, um der Eröffnungsfeier der Schau beizuwohnen. Richard Schuster freute sich sehr, zum zweiten Male nach 2018 im Namen des Scheckenclubs Bayern, Sektion Schwaben, die erschienen Gäste und die Schecken-Familie aus Nah und Fern begrüßen zu dürfen. Ein besonderes Lob richtete er an die Aussteller der Deutschen Riesenschecken, schwarz-weiß, die mit 297 Rassevertretern ein geradezu sensationelles Beschickungsergebnis hingelegt hätten. Besonderer Dank galt dem Geflügelzuchtverein Donaumoos für die Bereitstellung der Halle, den Vereinen Meitingen und Karlsheld für die Ausleihung der Gehege und den Sektionsmitgliedern für die tatkräftige Unterstützung. Stellvertretende Landrätin Sabine Schneider zeigte sich von der Veranstaltung begeistert und bezeichnete diese als Baustein des öffentlichen Lebens. Sie lobte alle Aussteller als Gewinner mit Verantwortung für den Gesundheitsstatus der Tiere, andererseits aber Garant für eine qualitativ hochwertige Grundversorgung mit Fleisch. Gerald Fröse, Bezirksvorsitzender der schwäbischen Rasse-Kaninchenzüchter und Schriftführer im bayrischen Landesverband, gab einen interessanten geschichtlichen Rückblick über die Verbandsstruktur in der Region. Herzliche Grüße von Freistaat zu Freistaat überbrachte Jens Pätzold, Abteilungsleiter der ZDRK-Clubabteilung, und sprach von einem sehr gelungenen Neustart des Ausstellungswesens nach Corona und appellierte an die Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Clubs. Letzteres war auch das größte Anliegen von Lorenz Grußler, Obmann für Clubs in LV Bayern. Mit großer Freude begrüßte sodann der Ausstellungsleiter den Präsidenten des Zentralverbandes, Bernd Graf. Dieser berichtete, dass er die angenehme Herausforderung nutze, an fünf Wochenenden acht überregionale Clubschauen zu besuchen. Diesen „Erntedankfesten“ stünden aber auch große Probleme mit vermeintlichen Tierschützern, Diskussion über Gehegegrößen und Haltungsformen, steigende Fütterungskosten und Energiekosten, die Hallenmieten für Ausstellungen explodieren ließen, gegenüber. Schließlich warb er für die Bundesschau in Kassel und bescheinigte der heutigen Veranstaltung ein wunderbares Ambiente.

 

Goldener Schecken-Ehrenring an Hermann Höflich

Gegen Ende der Eröffnungsfeier fand der Sprecher des Arbeitskreises, Thomas Schmitt, schon traditionell Gelegenheit, einen verdienten Züchter mit dem goldenen Schecken-Ehrenring auszuzeichnen. Diese Ehre wurde Hermann Höflich aus Nottuln in Westfalen zuteil. Der 67-Jährige ist seit 01.01.1961 Mitglied im Landesverband Westfalen, gründete in seinem Wohnzimmer zusammen mit Manfred Sylvester den Scheckeclub W711, war hier 20 Jahre Vorsitzender, Mitorganisator von zwei „Überregionalen“ in Westfalen und organisiert regelmäßig Tiertransporte zu großen Schauen. Viele Ehrungen und höchste Ausstellungserfolge insbesondere mit Rheinischen Schecken und Zwergschecken auf allen Ebenen unserer Verbandsstruktur spiegeln sein züchterisches Lebenswerk. Hermann Höflich ist aufgrund seiner Erfahrung und seines Wissens nicht nur ein anerkannter Clubkollege, sondern vielmehr auch ein hilfsbereiter Mensch, der immer ein offenes Ohr für seine zahlreichen Freunde in der gesamten Organisation hat. Unter dem Applaus der Gäste und Züchterfreunde wurde ihm der Ring mit entsprechender Urkunde verliehen. In seinen Dankesworten wurde deutlich, warum der Züchterfreund so geschätzt wird. Er warb dabei für Zusammenhalt und Freude an und mit der Kreatur.

 

Der Schirmherr und 1. Bürgermeister der Gemeinde Königsmoos Heinrich Seißler eröffnete anschließend die Ausstellung bevor er sich mit den anderen Ehrengästen in einem Rundgang durch die Schau über die Scheckenzucht und Rassevielfalt informierte. Schließlich lud der Ausstellungsleiter die Ehrengäste zu einem traditionellen Weißwurstessen mit Bretzel ein und so verweilte man in gemütlicher Runde noch einige Zeit im Kreise der Scheckenzüchter.

 

Der Festabend

Für den Festabend stand uns ein sehr großer, heller, festlich beleuchteter und sehr attraktiver Saal der Gaststätte Daferner in Schönesberg zur Verfügung, der sich vor der Begrüßung durch den Ausstellungsleiter bereits mit rund 220 Zuchtfreunden und Gästen gefüllt hatte. Jegliche Anspannung schien gewichen und die Vorfreude auf einen schönen geselligen Abend war groß. Eingeläutet wurde er durch ein sehr sehr vielseitiges, reichhaltiges und äußerst schmackhaftes Buffet, das auch jede Geschmacksrichtung bedienen konnte. Als Nachtisch gab es dann einen „Schuhplattler“. Und wer gedacht hätte, dass Schuhplatteln eine reine Männersache sei, der hat sich gehörig getäuscht. Geballte Frauenpower der 10 „Platter Bixn“ zauberte einen begeisternden Auftritt hin. Für wunderbare besinnliche Momente sorgten die „Finkenstoana Alphornbläser“. Viele Gäste hatten sicherlich noch nie eine solche Darbietung live gesehen und werden dies in nachhaltiger Erinnerung behalten. Natürlich wurden auch in zwei Blöcken die Hauptpreisträger der Schau geehrt und es gab viele Gründe an den einzelnen Tischen auf das Wohl der Geehrten und auf den Zusammenhalt in der Schecken-Familie anzustoßen.

 

Die Bestleistungen

Die Mannschaftsleistung, die Clubmeisterschaft, wurde von den Züchterfreunden aus Württemberg mit 1.168 Pkt. vor Baden (1.167,5), Bayern (1.167), Hannover (1.164,5) und Westfalen (1.163,5) gewonnen. Die besten Gesamtleistungen eines Züchters, vergeben auf sechs Tiere, zeigten Jörg Stünkel (KlSch schw-weiß, 584,5 Pkt.), gefolgt von Manuel Niedermair (DRSch schw-weiß, 582,5), Günter Haußler (ZwSch thüringerf-weiß, 581,5), Michael Löhr (ESch schw-weiß, 581) und der ZGM Gutheber/Röck (DRSch havannaf-weiß, 581). Den  besten Rammler der Schau hatte Eckhard Sattler (KlSch, havannaf-weiß, 98 Pkt.), und die beste Häsin kam von Manuel Niedermair (DRSch, schw-weiß, 98 Pkt.). Die Rassemeister und -sieger werden in der nun folgenden Rassekritik genannt.

 

Die Rassen in der Kritik

Ein geradezu sensationelles Meldeergebnis gab es mit 297 Deutschen Riesenschecken, schwarz-weiß.  Man muss exakt 10 Jahre zurückblicken, um im Ausstellungskatalog eine derartige Beschickung zu finden. Seinerzeit standen in Dettelbach 346 Rassevertreter. Dies ist kein Zufall, denn grundsätzlich lässt sich ausmachen, dass überproportional viele der „Könige der Scheckenrassen“ ausgestellt werden, wenn die Schauen in den südlichen Landesverbänden stattfinden. Vor der Schau gab es Kritik an der Ausstellungsleitung, dass der Farbenschlag auf zwei Preisrichtergruppen aufgeteilt wurde. Später stellte sich aber heraus, dass das Bewertungsniveau absolut auf einer Linie lag. Ein ausdrückliches Lob an die beiden Gruppen und deren Obleute! Ich habe den Eindruck, dass der Typ sich in den letzten Jahren deutlich vereinheitlicht hat und das Streben nach immer höherem Gewicht und längeren Ohren ein Ende gefunden hat. Die 7 bis 7,5 kg sind recht gut gefestigt wobei die ideale Ohrenlänge von 17 cm und mehr doch zumindest bei etwas kleinrahmigen Tiere Probleme bereitet. Auch die Struktur der Ohren hat sich in der Breite deutlich verbessert und recht viele Tiere zeigten auf dem Bewertungstisch mit kräftigen Läufen und gestrecktem, leicht walzenförmigem Körper ein imposantes Bild. Dies schlug sich auch in der Bewertung deutlich nieder und nahezu 50% der Tiere errichten die „19“. Sechsmal wurde sogar die „19,5“ vergeben, darunter auch für zwei Tiere von Jerome Caprasse. In einer ABCD-Bewertung durchgängig diese Vorzüge dokumentiert zu bekommen, verlangt natürlich nach allerhöchstem Lob und dies verdienten sich die Tiere von Michael Diefenbach, Gerd Christian Pohlmann, Manuel Niedermair und Ludwig Maier. Das gab es auch für dichtes Fellhaar mit der wenig überstehenden Begrannung… und das trotz der frühen Jahreszeit und des sehr milden Herbstes. Die Preisrichter zeigten hier nötiges Fingerspitzengefühl. Zuchten mit ausgezeichneten Fellhaarträgern hatten Bernhard Mooser, die Zgm. Uwe und Ute König, Karl Heinz Mielich, Mario Pfeifer, Michael Völkl und vor allem Ludwig Maier mit stolzen zweimal 19,5. Nun wird man sagen: „Schon wieder Ludwig Maier…bei 8 Tieren 16 mal 19 bzw. 19,5 in den Positionen 2 und 3… und dann nicht auf dem Siegertreppchen!? Leider waren dazu die Tiere in der Rumpfzeichnung etwas schwach. Im Rassewert wurde von den beiden Preisrichtergruppen deutlich differenziert und ein Blick in die Gehege bestätigte dies. Während die Ohrenzeichnung vielfach perfekt war, sah man doch recht viele Rassevertreter mit etwas groben Augenringen und recht naheliegende Backenpunkte. Das waren dann in der Regel auch Tiere mit etwas grober und/oder zusammenhängender Seitenzeichnung und etwas breitem Aalstrich. Diese Zusammenhänge gelten letztlich für alle Scheckenrassen. Farblich gefielen sehr viele Tiere und nur selten wurde leichte Durchsetzung der Zeichnungsfarbe in der Regel in den Ohrrändern geahndet. Die Tiere mit dem deutlich besten Rassewert zeigte Manuel Niedermair, der sich deshalb in Verbindung mit sehr guten Typen und prima Fellhaar auch recht deutlich in der Rassemeisterschaft mit 486,0 Pkt. von der Konkurrenz abhob. Glanzstück war zweifelsohne eine Häsin mit vollem Rassewert, die auch zur besten Häsin der Schau gekürt wurde. Dabei habe ich irrtümlich nicht einmal die „Schokoladenseite“ des Tieres fotografiert. Es war überdies ein imposantes Tier mit prächtigem Rahmen und fantastischen Ohrstrukturen. Zweiter wurde Gerd Christian Pohlmann mit 483,5 Pkt. vor dem punktgleichen Josef Fischnaller, dessen Tiere letztlich in allen Positionen sehr ausgeglichen waren. Die Siegertiere kamen von Manuel Niedermair (1.0, 97,5 Pkt.) und der Zgm. Uwe und Ute König (0.1, 97,5 Pkt.). Beides waren ausgesprochen hochfeine Tiere. Neben den drei Erstplatzierten und Siegern muss man in einer solch großen und starken Konkurrenz großes Lob für die Züchter zollen, die mindestens ein v-Tier stellten. Dies waren Manfred Pries, Bernhard Moser, Michael Diefenbach, Bernhard Moser, Kucej Pavol, Andreas Wego, Edgar Meßmer, Frank Verhufen, Patrick Leist, Christian Högler, Michael Völkl, Jerome Caprasse, und Holger Dahlem.

 

89 Deutsche Riesenschecken, blau weiß, gab es nach meinen Recherchen noch nie auf einer Überregionalen. Lange führten sie ein Schattendasein mit 25 bis 30 Rassevertretern, die aber dank der hervorragenden Arbeit einiger weniger Züchter in den letzten Jahren qualitativ deutlich und auch zahlenmäßig leicht zulegten. Und nun?!  Eine Verdoppelung der Tierzahl und das von 17 Ausstellern! Im Gewicht in Position 2 waren die Tiere nicht ganz so gleichmäßig aufgestellt wie die schwarz-weißen Vettern. Dies galt aber ausdrücklich nicht für die besten Zuchten. Dazu schaue man sich nur die Aufnahme der Siegerhäsin von Franz-Josef Neumann an, die 97,5 Pkt. machte. Züchterherz, was willst du mehr? Meines Erachtens stand diese Häsin der besten Häsin der Schau kaum nach. Um bei dem Züchter zu bleiben ist darauf hinzuweisen, dass er zwei Tiere mit einer 19,5 in Position 2 stellte. Es waren allesamt Tiere, die dem Standard sehr nahe kamen und vor allem beeindruckte der Auftritt, die Kopfbildung und Ohrenstruktur. Außerdem bescheinigten die Preisrichter die besten Kopfzeichnungen in der Konkurrenz. Die 4 Zeichnungsmerkmale waren bestens ausgeprägt, natürlich auch im Rahmen des erlaubten Schaufertigmachens. So belegte er den 2. Platz in der Meisterschaft. Diese Freude hierüber wurde aber wenige Tage nach der Schau von einer zur anderen Minute getrübt, als sich die Nachricht verbreitete, das Franz-Josef Neumann einen Tag nach der Schau verstarb. Wir werden den langjährigen und beliebten Aussteller der Überregionalen in ehrender Erinnerung behalten! Manuel Niedermair stellte wie schon im Vorjahr bzw. gelegentlich auch in den Vorjahren die etwas sportlicheren und längeren Typen, auch mit den etwas längeren Ohren aus und bekam auch einmal die „19,5“ in Position 2. Es ist schon beeindruckend, welche Qualität der junge Südtiroler im schwarz- und blau-weißen Farbenschlag zu bieten hat. Vor allem sind seine Tiere stets aus einem Guss und sehr gut für die Schauen vorbereitet und gepflegt. Hinzu kommt eine glänzende, rein weiße Grundfarbe mit satter Zeichnungsfarbe… auch ein Zeichen der Pflege und Fütterung. Im Fellhaar fehlte der ein oder andere halbe Punkte, so dass es „nur“ zum 3. Platz reichte. Exakt dies hohe ausgeglichene Qualität in der Position 3 war das herausragende Merkmal der Tiere von Marcus Kling, der zweimal die Traumnote von 19,5 bekam und sein Siegerrammler wartete überdies mit einer 15er Rumpfzeichnung auf. Der Rammler machte 97,5 Pkt. und in der Meisterschaft erreichte er 483 Pkt. Man muss allen drei bisher genannten Züchtern schon außergewöhnlich gute Tiere auf höchstem Niveau bescheinigen. Fantastisch auch zu sehen, dass mit Thomas Weiß, der Zgm. Gutheber/Röck, Kurt Hyretin und Hans-Peter Kähling noch weitere vier Züchter eine 15er Rumpfzeichnung bekamen, was in Relation zur Tierzahl besser war als im schwarz-weißen Farbenschlag. Vor allem passte vielfach die Größe der 4-9 Seitenflecken zur Breite des Aalstriches. Hier ist bekanntlich im Standard 2018 für alle Scheckenrassen eine korrespondierende Breite zwischen Aalstrich und Seitenflecken-Durchmesser festgeschrieben worden. Neben den Erstplatzierten stellten die Zgm. Gutheber/Röck, Armin Stärk, Rene Witt, Josef Lenhauer und Hans-Peter Kähling jeweils ein v-Tier, was das hohe Niveau der Konkurrenz auch in der Breite unterstrich.

 

Wie in den bisher beschriebenen Farbenschlägen der Deutschen Riesenschecken gab es mit 41 Rassevertretern auch bei den havannafarbig-weißen ein überaus erfreuliches Ergebnis. Hier dominierten wie schon in den letzten Jahren sehr deutlich die Tiere der Zgm. Gutheber/Röck mit 484,5 Pkt. vor Julia Obermeier, die auf 481,5 Pkt. kam. Leider fehlten die oftmals starken Tiere von Thomas Hengeler und auch Hans Ströhle konnte nicht entscheidend eingreifen. Julia Obermeier überraschte sicherlich auch mit der Siegerhäsin, die stolze 98 Pkt. machte und die Maximalpunktzahl im Rassewert erzielte. Dazu darf man von Herzen gratulieren. In der Breite waren jedoch die Tiere der Zgm. Gutheber/Röck noch etwas besser. Imposantes Körpervolumen bei hohem Gewicht und prima Ohrenlängen und Strukturen verbunden mit sehr gutem Fellhaar waren die Basis für drei v-Tiere. Auch die intensive dunkelbraune und mit gutem Glanz versehene Zeichnungsfarbe war bestechend und würde überwiegend mit der „15“ honoriert.

 

108 Rheinische Schecken entsprachen der durchschnittlich Beschickungszahl der letzten Jahre, und wenn man berücksichtig, dass mit Heinz Öhrlich und Jens Jadischke seit einigen  Jahren tragende Säulen der Rasse nicht mehr ausstellen und in diesem Jahr auch Stefan Rottauscher fehlt, ist sicherlich auch eine gewisse Qualität verloren gegangen. Dies ist natürlich auch eine Chance für neue Züchter oder für solche, die bisher in der zweiten Reihe standen. Schaut man auf die Bewertungsergebnisse, darf man unbedingt hiermit zufrieden sein. Mich überraschte, dass fast 90% der Tiere im Fellhaar ein 19er oder gar 19,5er  erhielten. Hier war man sicherlich recht großzügig, wenngleich die Rheinischen Schecken in dieser Position eine sehr gute Entwicklung genommen haben.  Herausheben muss man hier die Tiere von Joachim Simon mit dreimal 19,5er Fellhaar. Auch die Siegerhäsin von Armin Fieberg war ein solcher Rassevertreter und hatte feine Zeichnungsmerkmale und eine sehr gute Farbe. In Kombination von „Form und Fell“ zählten seine Tiere zu den besten Zuchten, wobei seine Tiere nicht so voluminös (…eben entsprechend der Standardforderung leicht gesteckt und walzenförmig) erschienen wie einige andere Zuchten. Mit 482,5 Pkt. wurde er 3. Rassemeister. Kräftige Köpfe und gut strukturierte Ohren waren sehr gut verbreitet. Allerdings sollte noch mehr Augenmerk auf den Auftritt gelegt werden, denn recht viele Tiere hatten in Relation zum Körper noch recht dünne Läufe und traten leicht durch, was man sicherlich aus einer gewissen Entfernung zum Preisrichtertisch besser erkennt und erst recht besser als im Ausstellungskäfig. Mit Heinz Klügel trat in diesem Jahr erstmals ein Züchter ins Rampenlicht, dessen Tiere nicht nur durch vorzügliche Fellhaarstrukturen, sondern auch durch beste Kopfzeichnungen glänzten. Er erzielte 483,5 Pkt. und damit den 2. Platz in der Meisterschaft. Wie schon im Vorjahr war jedoch Rosemarie Schrapp mit stolzen 484 Pkt. nicht zu schlagen. Sie profitierte aber auch davon, dass es keine Tierzahlbegrenzung gab, sie stellte 15 Tiere aus, während die Konkurrenz in der Regel nur 7 oder 8 Tiere hatte. Sämtliche ihrer Tiere bekamen Bestnoten im Fellhaar. Dabei wurde auch deutlich, dass etwas längeres Fellhaar starke Köpfe und tolle Ohrstrukturen suggeriert. Insgesamt sah man bei ihr auch tendenziell leicht grobe und dennoch saubere Zeichnungsmerkmale. Regelmäßig hat dies dann auch positiven Einfluss auf die Farbe. Gutes Beispiel hierfür war ihr Siegerrammler, der 97,5 Pkt. machte. Sie bevorzugt den satten gelbroten Ton, während z.B. die nicht nur in der Farbe vortrefflichen Tiere von Hermann Höflich heller waren. Beide Varianten sind ausdrücklich zugelassen! Prima Rassevertreter zeigte auch Dennis Hinderer, der im Übrigen das einzige Tier mit einer 15er Kopf- und Rumpfzeichnung hatte. V-Tiere kamen noch von Robert Müller, Joachim Simon und Dennis Hinderer, so dass ich der Rasse eine prima Aufstellung auch in der Breite bescheinigen darf.

 

Nachdem im vergangenen Jahr mit 157 Kleinschecken, schwarz-weiß ein wahres Spitzenergebnis erzielt wurde, pendelte sich die nunmehr ausgestellte Anzahl von 108 Rassevertretern auf den Durchschnitt ein. Insgesamt erschienen mir die Tiere etwas schwerer geworden zu sein und soeben an der unteren Grenze von 3 kg sah man sehr wenige Tiere. Auch im Typ hat man zugelegt und „Englische Schecken mit einer anderen Rumpfzeichnung“ sah man weniger als in vergangenen Jahren. In solchen Fällen sollte unbedingt die klare „Botschaft“  lauten: „vom Standard leicht abweichender Typ….18“. Dies war eigentlich einer der Hauptkritikpunkte vergangener Jahre und so ist es nicht verwunderlich, dass die Preisrichter fast 20% v-Tiere vergaben, weil doch bei vielen Tieren auch der Rassewert schon recht gefestigt ist. Nicht zuletzt wurde sicherlich und erfreulicherweise manchmal im Rahmen des Ermessens auch zugunsten des Tieres entschieden. In Form und Fell wurde eine Häsin von Wolfgang Höld mit „19,5“ in Form und Fell deutlich herausgehoben und machte mit 97,5 Pkt. das Siegertier. Kräftige großrahmige Tiere mit tollen Kopf- und Ohrstrukturen, prima Kopfzeichnungen und guten Farben sah man eigentlich wie immer bei der Zgm. Schreiber, die mit 484 Pkt. 2. Rassemeister wurde. Übertroffen wurde sie in diesem Jahr von Jörg Stünkel, der meines Erachtens wie bisher nie zuvor so einheitlich hervorragende Tiere ausstellte. Sie waren aus einem Guss und zwar über alle Positionen und da sprechen dreimal 19,5 in Position 2 schon eine deutliche Sprache. Auch im Fellhaar und im Rassewert waren sie deutlich „vereinheitlicht“. Von 12 Tieren machten 8 Tiere vorzüglich, darunter auch der sehr sehr schöne Siegerrammler mit 98 Pkt. Mit fantastischen 487 Pkt. ging zwangsläufig auch die Meisterschaft an ihn. Wenn man nun das „Haar in der Suppe“ suchen möchte, könnte man sagen, dass die tollen Körperstrukturen auch ein wenig durch etwas längeres Fellhaar „erkauft“ werden… beispielsweise im Verglich zu Tieren von Eckhard Sattler. Auch er zeigte großrahmige Tiere mit rd. 3,5 kg aber mit einem kürzeren Fellhaar und vor allem einer kürzeren Granne, was vor allem die Seitenzeichnung, aber auch die Gleichmäßigkeit des Aalstrichs, sehr positiv beeinflusst. Dies ist unvergleichlich wohl das Steckenpferd in dieser Zucht. Wie schon in den letzten Jahren zeigte kein anderer Züchter so schön auf den Flanken und Schenkeln freistehende 4-9 Punkte und die in der Idealgröße von ca. 2 cm.  Völlig zu Recht bekam er viermal die 15 und das in Verbindung mit einer sehr guten Farbe. Erstmals platzierte sich Sebastian Billaux als Dritter (484 Pkt.) auf dem Siegertreppchen. Seine 10 Tiere waren in allen Positionen sehr ausgeglichen und offenbarten keine Schwächen. Mit nur 6 Tieren war Jürgen Hansert angetreten und zeigte dabei wie schon so häufig mit zwei v-Tieren eine Spitzenleistung. Darüber hinaus stellten Kurt Vierheller und Walter Willems je ein v-Tier.

 

Mit 44 Kleinschecken, blau-weiß, sahen wir exakt die gleiche Tierzahl wie im Vorjahr und die beiden Spitzentiere mit 97,5 Pkt. wurden exakt von den beiden Züchtern ausgestellt, die auch im vergangenen Jahr die Rasse dominierten. Es waren Jürgen Hansert und Eckard Sattler. Das ist sicherlich auch kein Zufall sondern gebündelte Stärke, denn beide kommen aus dem gleichen Landesverband und arbeiten offenbar sehr gut zusammen. Der Siegerrammler von Eckard Sattler war ein fantastischer Typ und bekam zu Recht die „19,5“ für seinen gedrungen und walzenförmigen Körper mit überragenden Kopf- und Ohrstrukturen und einem vorbildlichen Auftritt. Die hochwertige Ausgeglichenheit der Tiere von Jürgen Hansert überzeugte voll. Bestwerte gab es im Fellhaar und in der Kopfzeichnung. Mit 484 Pkt. wurde er 1. Rassemeister. Ein neuer Name in diesem Farbenschlag drängte sich deutlich mit in den Vordergrund.  Es war Christopher Jakobs, dessen Tiere farblich deutlich überragten. Keinerlei Durchsetzungen und leuchtendes Blau waren herausragend und Basis für den 2. Platz mit 482 Punkten. Aber auch die Zuchten der anderen Aussteller konnten absolut überzeugen, allen voran die von Obsut Slavomir mit einem weiteren v-Tier. Insgesamt war es eine sehr überzeugende Präsentation der Rasse bzw. des Farbenschlags.

 

Einen deutlichen Rückschlag gab es bei den nur mit 37 vertretenen Kleinschecken, havannafarb-weiß. Das ist sehr schade, denn gerade dieser Farbenschlag der Kleinschecken hatte in den letzten Jahren deutlich an Qualität gewonnen. Dies unterstrichen auch nunmehr die recht wenigen Tiere, die von fünf Züchtern ausgestellt wurden. Die „19“ in Position 2 war zwar recht dünn gesät und es gab Kritiken für etwas „schmale Körper“ und „Hüftknochen“. Davon blieb keine Zuchtlinie verschont und dennoch muss man sagen, dass es gerade in dieser Position Ausnahmen gab. So wurde der beste Rammler der Schau von Eckard Sattler mit einer 19,5 in Position 2 herausgestellt und auch sein Siegerrammler war ein hochfeiner Typ. Mit zwei v-Tieren, die bezeichnenderweise aber „nur“ eine 18,5 in Position 2 bekamen, überzeugt auch die Linie von Jens Günther. Hier sah man vorzüglich Fellhaarträger, hervorragend Kopfzeichnungen und prima Farben. Er wurde mit 483,5 Pkt. 2. Rassemeister. Völlig zu Recht wurde aber die Rumpfzeichnung bei den Tieren von Eckard Sattler deutlich hervorgehoben und sicherte die Meisterschaft mit 484,5 Pkt. Der Zuchtfreund setzt in den letzten Jahren schlechthin neue Maßstäbe in der Rumpfzeichnung und das in allen Farbenschlägen der Kleinschecken!

 

124 Englische Schecken, schwarz-weiß, sorgten für einen doch recht deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Zweifelsfrei lag dies nicht daran, dass der über Jahrzehnte führende Zuchtfreund Wolfgang Knuth leider seine Zucht aufgegeben hat. Bei einem flüchtigen Blick in den Katalog könnte man zu dem Ergebnis kommen, dass auch die Qualität in der Breite abgenommen, denn nur die drei Erstplatzierten hatten insgesamt 6 v-Tiere und dazu kam die Siegerhäsin von Jean-Claude Kormann, der im Übrigen auch sehr schöne Tiere stelle und sich hinter dem Spitzentrio platzierte. Nein, abgenommen hat die Qualität meines Erachtens nicht. Die etwas härtere Bewertung führte trotzdem dazu, dass die besten sechs/sieben Züchter der letzten Jahre auch jetzt vorne waren, eben mit weniger Punkten. Schon in der Körperform wurde deutlich differenziert, weniger für  „loses Brustfell“ oder „eckige Hinterpartien“ als vielmehr für „vorne leicht verjüngt“ oder „schmaler Kopf“. Das ist mir in einer Bewertung zuvor bei Englischen Schecken und hier insbesondere im schwarz-weißen Farbenschlag, noch nie aufgefallen bzw. wurde zurückliegend wohl auch kaum so häufig beurkundet. Eher hatte ich den Eindruck, dass manche Linien schon etwas kurz und „blockig“ werden. Die Englischen Schecken sind im Standard so beschrieben, dass sie zu den leicht gestreckten Rassen mit feinen Läufen gehören, deren Köpfe auch nicht so dicht am Rumpf angesetzt sind. Sie heben sich damit deutlich von fast allen anderen Rassen ab. Dennoch gelten natürlich auch für die Englischen Schecken die „Allgemeinen Ausführungen“ im Standard zu Körperform, Typ und Bau, wonach im Vergleich zu Häsinnen der Rammler die markantere Form und den wuchtigeren Kopf haben sollen… kurzum: Die Geschlechtsmerkmale von Rammler und Häsinnen müssen eindeutig zu erkennen sein. Ja, wir befinden uns hier auf einer Gradwanderung mit starkem Ermessen. Grundsätzlich sollten wir uns aber davor wahren, dass künftig Englische Schecken in den „großen Topf der Einheitsrassen“ übergehen. Am Rande hier kurz ein passendes und gegenteiliges Beispiel: Beim Betrachten der Tiere sprach mich ein alter und wirklich sehr erfahrener Züchter von Englischen Schecken im blau-weißen Farbenschlag an und fragte, was die Bemerkung „abweichender Typ“ bedeute. Schon beim ersten Blick auf das Tier stellte ich fest, dass das Tier deutlich zu kurz und „fast so breit wie lang“ war. Fazit und Abschluss des kleinen Exkurses: Extreme müssen geahndet werden und unser Standard weist eindeutig den Weg! Aufgrund des Bewertungsergebnisses zeigte Michael Löhr die besten Körperformen und auch im Rassewert sah man hervorragende Rassevertreter. Er wurde mit 484,5 Pkt. Rassemeister, gefolgt von Erik Bücher mit 483,5 Pkt., von dem einige Tiere von der zuvor beschriebenen Typenfrage betroffen waren, ansonsten aber klar zum Besten gehörten, was in der Konkurrenz saß. Auf dem 3. Platz (483 Pkt.) folgte erstmals Gerhard Zimmermann, dessen Tiere mir im vergangenen Jahr schon sehr positiv aufgefallen waren. Der fantastische Siegerrammler kam mit 97,5 Pkt. von Michael Löhr. Wie schon seit Jahren haben die Englischen Schecken sehr verbreitet vorzügliches Fellhaar mit kurzer Granne, wobei letzteres gerade in dieser Scheckenrasse sehr wichtig ist, damit die feine Seitenzeichung nicht überdeckt wird und verwaschen erscheint. Zweimal wurde die „19,5“ bei Tieren von Louis Sonnabend und Werner Winkens vergeben wobei dann neben Franz-Josef Thelen auch die Züchter genannt sind, die ohne v-Tier kurz hinter der Spitze lagen. In der Kopfzeichnung findet man fast kein Tier mehr, das größere Punktabzüge zulässt und so wurde sehr oft die „14,5“ oder gar die Idealnote vergeben. In der Rumpfzeichnung sah man nur ein Tier mit einer „13,5“. Auch  farblich standen die Tiere auf hohem Niveau. Zum Schluss stellte Klaus Weitzel einen homozygoten Rammler, der 96,5 Pkt. machte.

 

98 Englische Schecken, blau-weiß, sorgten für eine attraktive Konkurrenz. Obwohl hier mehr als doppelt so viele v-Tiere saßen, glaube ich nicht, dass dieser Farbenschlag die schwarz-weißen Vettern qualitativ überholt hat. Andererseits erinnere ich mich aber auch an Zeiten, in denen der Farbenschlag farblich noch sehr schwach war und viele Tiere mit recht stark weiß durchsetzten Ohrenrändern und/oder Blumenoberseiten zu sehen waren. Hier hat man sicherlich durch gezielte Zucht eine deutliche Verbesserung erzielt. Hier gefielen besonders die Tiere der Zgm. Barth, allerdings auch verbunden mit recht groben Seiten. Dass die Siegerhäsin mit 97,5 Pkt. hier eine „15“ bekam, war sicherlich etwas glücklich, aber vor allem die Fellhaarstruktur überzeugte in der Linie. Die Zgm. erzielte mit 482 Pkt. den 2. Platz. Die Rumpfzeichnung und hier speziell die Seitenzeichnung differenziert jedoch noch recht stark und ist im schwarz-weißen Farbenschlag deutlich besser in der Breite gefestigt. Vor allem die im Standard beschriebene Schablone, in der sich die kleinen, frei stehenden Punkte bewegen sollten, wurde nur recht selten eingehalten. Häufig sah man auch etwas grobe Seitenzeichnungen, recht stark zusammenhängende Punkte oder Unterbrechungen in der Zeichnung. Über die Breite der Zuchtlinie zeigte wohl Eberhard Krüger die schönsten Rumpfzeichnungen und auch Ewald Dietz hatte diesbezüglich einige prima Rassevertreter. Apropos Ewald Dietz: Er hat nach vielen Jahren sehr erfolgreicher Riesenscheckenzucht zwei Gewichtsklassen „abgespeckt“ und stellte erstmals Englische Schecken, blau-weiß, aus und das auf Anhieb in einer größtenteils hervorragenden Qualität. Mit tollen Typen und hervorragenden Fellhaarträgern stellte er gleich vier v-Tiere und wurde recht überlegen mit 484,5 Pkt. 1. Rassemeister. Auf dem 3. Platz kam die Zgm. Turk/Heidemann. Ihre Zuchtlinie ist schon je her von vorzüglichem dichtem Fellhaar gekennzeichnet und in diesem Jahr honorierten die Preisrichter diese Stabilität eines Merkmales mit zweimal „19,5“. Auch  in Körperform, Typ und Bau zählten die Tiere  zum Besten, was geboten wurde. Dies gilt auch für die Tiere aus der Zucht von Rainer Hübner, dessen bestes Tier mit einer „19,5“ hervorgehoben wurde. Der Siegerrammler kam aus der Zucht von Marielle und Pfilippe Eckstein, machte 97,5 Pkt., zeigte hervorragendes Fellhaar und einen prima Rassewert. Neben den schon genannten Erstplatzierten stellten Erik Mücke, Eberhard Krüger Florian Rolf, Reinhard Mack v-Tiere.

 

Der schon in den letzten Jahren beobachtete Rückgang der Ausstellerzahlen bei den Englischen Schecken, thüringerfarbig-weiß, setzte sich auch in diesem Jahr trotz einer großartigen Gesamtbeschickungszahl der Schau weiter fort. Es standen nur 57 Rassevertreter von sieben Ausstellern in der Konkurrenz. Schön zu beobachten war aber die relative Ausgeglichenheit der Qualität, was sich auch in der Punktezahl der Rassemeisterschaft spiegelte. Ein anderes Beispiel hierfür ist, dass Marille und Philippe Ecksein nicht unter die Besten kamen, obwohl ihren Tieren die besten Kopfzeichnungen und prima Farben bescheinigt wurden und zwei v-Tiere hatten. Tobias Hekler stellte mit 97,5 Pkt. das Siegertier, eine schön gestreckte Häsin mit tollem Stand und sehr gutem Rassewert. 3. Rassemeister mit 482,5 Pkt. wurde Andre Kirchhoff. Neben sehr guter „Form“ und prima Fellhaar zeigten seine Tiere auch sehr gut Kopfzeichnungen. In der Seitenzeichnung waren diese doch etwas grob, aber gut in der Schablone und ohne nennenswerte Unterbrechungen gezeichnet. Im Rassewert erschienen die Tiere des Erstplatzierten Siegfried Gottschlich, der mit 483 Pkt. Erstplatzierter wurde, etwas besser. Mit gleicher Punktezahl wurde Kai Grönemaier 2. Rassemeister. Meines Erachtens wäre eine etwas deutlichere Differenzierung der Farbe bei den thüringerfarbigen Schecken geboten. Bis auf ein Tier machten alle eine „14,5“ oder „15“. Dabei ist die  Farbe doch so differenziert beschrieben und sehr viele Tiere sind recht hell und nur gelbbraun. Diese Zeichnungsfarbe wird nämlich mit dem entsprechenden Rußanflug an den Körperstellen verlangt, an denen der Thüringer auch seine Abzeichen hat. Letzteres konnte man bei manchen Tieren vor allem auf den Schenkeln nur mit sehr gutem Willen erahnen.

 

Einen leichten zahlenmäßigen Aufschwung erlebten in diesem Jahr die 44 Englischen Schecken, dreifarbig. 10 fehlende bzw. auch nb-Tiere relativierten dieses Meldeergebnis doch erheblich und es war wohl die schwächste Konkurrenz der gesamten Schau, weil letztlich auch nur zwei Zuchten überzeugten und bei denen zumindest „96,5er“ zu sehen waren. Mehr war einfach auch nicht drin, denn teilweise fehlte es schon an gewissen Basisstrukturen, nämlich dem stabilen Zusammenwirken von „Form und Fell“. Hier sah man die besten Tiere bei Franz-Josef Thelen, der mit diesen Merkmalen auch das mit 96,5 Pkt. bewertete Siegertier stellte und mit 477 Pkt. 2. Rassemeister wurde. Seine Tiere waren allesamt auch sehr gute Fellhaarträger, zeigten aber in der Rumpfzeichnung und Farbe leichte Schwächen. Dagegen waren zumindest einige der Tiere von Sebastian Billaux in Form und Fell nicht so stark, hatten aber einen sehr ansprechenden Rassewert, wobei die ausgesprochen schwierige „Dreifarbigkeit“ und Intensität dieser Farbe gelobt werden muss. Das beste Tier im Rassewert bekam sogar einer 15er Rumpfzeichnung in Verbindung mit einer 15er Farbe…alle Achtung!  Der Zuchtfreund wurde mit feinen 482 Pkt. deutlich und verdient 1. Rassemeister. Zusammengefasst bleibt in diesem Farbenschlag noch viel zu tun und muss unbedingt breiter aufgestellt werden. Das ist aber ein mittlerweile schon viele Jahre gehegter Wunsch!

 

In den letzten Jahren musste man von einer deutlichen Stagnation, wenn nicht sogar einen qualitativen Rückschritt der Zwergschecken, schwarz-weiß, konstatieren. Unter anderem lag das daran, dass der ein oder andere Leistungsträger nicht mehr dabei war oder seine Zucht deutlich zurückgefahren hatte. Man sah kaum noch einheitliche Zuchten, die einen etwa gleichmäßigen Gewichts- und Größenrahmen, dabei ordentliche Körperformen und dem kleinen Körper angepasste Zeichnungsmerkmale hatten. Dies dokumentieren auch die erzielten Punktezahlen, die zu Meisterehren und Siegertiteln führten. Das hatte sich in diesem Jahr meines Erachtens bei vielen der 111 ausgestellten Rassevertreter zum Besseren gewandelt. Dafür standen letztlich drei Namen und zwar einmal Lous Sonnabend, der sich in den letzten Jahren schon deutlich „vorgetastet“ hatte, ferner Günter Austermann, der älteren Züchtern von vor ca. 20 Jahren noch ein Begriff als hervorragender Züchter von Englischen Schecken sein sollte und last but not least die Zgm. Turk/Heidemann, die wohl in diesem Jahr den Umschwung von Englischen Schecken auf Zwergschecken vollzogen hatte. Viele ihrer ausgestellten Tiere zeigten einen guten mittleren Gewichtsrahmen und liefen dadurch auch kaum in Gefahr, mit der Länge der Ohren sich den Kleinschecken zu näheren. Herausragendes Merkmal war aber, dass fast alle ihrer Tiere 19/19 in den Positionen 2 und 3 machten und in der Spitze hatte die Zgm. Turk/Heidemann und Louis Sonnaabend sogar ein Tier, das mit einer 19,5 in Position 2 hervorgehoben wurde. So auch der prächtige Siegerrammler des Letztgenannten, der 97,5 Pkt. machte. Dennoch gab es in den drei Zuchtlinien einen deutlichen Unterschied. Die Tiere von Markus Turk und Dirk Heidemann waren im Rassewert und hier insbesondere in der Rumpfzeichnung schwächer. Einige Tiere hatten eine recht schwache, andere eine stärkere Seitenzeichnung und bei anderen haperte es noch mehr oder weniger an der Schablone, in der sich die Zeichnung auf dem Schenkel befinden sollte. Dennoch, „klage“ ich schon auf  hohem Niveau, denn sie belegten den hervorragenden 3. Platz in der Rassemeisterschaft. Was aber an Einheitlichkeit der Qualität und vor allem in angepasster Größe der Zeichnungsmerkmale von beiden anderen Zuchtfreunden geboten wurde, habe ich viele Jahre in diesem Farbenschlag nicht gesehen. Später löste sich das „Geheimnis“ als ich erfuhr, dass beide Züchter seit Jahren eng zusammenarbeiten und sich ganz offensichtlich diese positiven Merkmale deutlich gefestigt haben. Louis Sonnaabend wurde mit tollen 484 Pkt. 1. und Günter Austermann mit 482,5 2. Rassemeister. Auch die Siegerhäsin von Urs Imboden konnte prima gefallen und machte 97 Pkt. Mit seinen anderen Tieren lag er auch nur knapp hinter Spitze. Dies galt auch für Klaus Augustinowitz, der schon seit vielen Jahren prima Rassevertreter ausstellt.

 

Nur 34 Zwergschecken, blau-weiß, fanden sich in der sehr überschaubaren Konkurrenz. Im Vergleich zum schwarz-weißen Farbenschlag lag meines Erachtens das Bewertungsniveau vor allem im Rassewert etwas höher und die beiden Erstplatzierten des vergangenen Jahres belegten auch in diesem Jahr punktgleich (483,5) den 1. und 2. Platz. Thomas Hengeler zeigte die besseren Typen bei höchstem Niveau im Fellhaar. Tiere beider Züchter erzielten mehrfach Bestnoten in der Kopf- und Rumpfzeichnung. In der Farbe lagen die Bewertungen zwischen 14,5 und 15. Der Siegerrammler von Ringo Scheitz wurde mit 98 Punkten und einem 19.5er Fellhaar deutlich hervorgehoben. Neben den Genannten hatte Inge Wiegner zwei 96,5er. Außerdem stellte Thomas Hengeler noch ein homozygotes Tier, das 96 Pkt. machte.

 

Zum wiederholten Male fiel das Meldeergebnis bei den Zwergschecken, havannafarbig-weiß, zurück und nur 35 Tiere standen in der Konkurrenz. Dennoch meine ich, seit Jahren nicht eine solche Einheitlichkeit des Farbenschlags in recht geballter Klasse gesehen zu haben. Offensichtlich hat sich der früher stark differenzierte Größenrahmen erheblich vereinheitlich, oder Züchter stellen die recht deutlichen Extreme nicht mehr aus. So sah man viele schöne Rassevertreter mit relativ breiten und gedrungenen Körpern, kräftigen Köpfen und Ohrlängen im Idealbereich. Außerdem störte vormals bei Höchstgewichtstieren manchmal das relativ lange Fellhaar und ob Ohren von 8 cm zwergenhaft sind, ist sicherlich strittig. In beiden Positionen gab es deutliche Fortschritte und fast 50% der Tiere ging mit einer 19/19 in die Bewertung des Rassewertes. Manche Tiere hatten zwar noch recht grobe Augenringe. Andererseits waren saubere Ohrenansätze verbreitet. Immerhin erhielten sieben Tiere die Idealpunktezahl, darunter auch die Siegerhäsin (97) von Jens Günther. Die Häsin zeigte im Übrigen auch einen vorzüglichen Rassewert. In der Rumpfzeichnung gab es durchweg die „14“ weil neben den Seitenflecken auch bei so manchem Aalstrich noch Luft nach oben war. Augenmerk ist auf die gleichmäßige Breite zu legen. Farblich sah man eine überzeugende Leistung in allen Zuchten und auch hier standen einige Tiere von Jens Günther an der Spitze, so dass er letztlich recht souverän mit 482,5 Pkt. 1. Rassemeister wurde. Dahinter platzierte sich Thomas Hengeler mit 480,5. Einige Züchter brachten nur wenige Tiere, so dass sie für die Meisterschaft nicht in Frage kamen. Mit mehreren 96,5ern trugen aber auch Patrick Krieger, Günter Haußler und Helmut Maier zur sehr guten Gesamtpräsentation bei.

 

24 Zwergschecken, thüringer-farbig-weiß, kämpften nach wie vor für eine bessere Verbreitung. Zu verstehen ist das eigentlich nicht, denn seit Jahren zeigt insbesondere Günter Haußler ganz hervorragende Tiere und, das muss man dieser Stelle auch einmal sehr positiv herausstellen, gibt regelmäßig eine Reihe von Tieren zu äußerst zivilen Preisen ab, um anderen Interessenten einen guten Einstieg zu ermöglichen.  Mit vier v-Tieren und herausragenden 485 Pkt. wurde die Rassemeisterschaft errungen und die Punktzahl der Tiere zählte wieder mit zu den besten Gesamtleistungen der Schau. Alle Achtung! Formlich und vor allem vom Typ her sah man viele herausragende Tiere. Dazu schaue man sich nur einmal sein Siegertier (97,5 Pkt.) an, dessen Charakter und Stolz selbst auf dem Foto sichtbar wird. Doch auch die Zucht von Thomas Hengeler zeigte keine Schwächen und dreimal 96 Pkt. sollten Beachtung finden. Als dritten Aussteller sah man zwei Tiere von Christian Högler.  

 

Die 57 Zwergschecken, dreifarbig, waren nicht zum ersten Male in „westfälischer Hand“. Leider war es aber auch eine der schwächsten Konkurrenzen der gesamten Schau. In keiner Rasse bzw. in keinem Farbenschlag wurden so viele deutliche Punktabzüge ausgesprochen wie hier. 12 Tieren bekamen zwei Punkte Abzüge für „schmaler Typ“, „vorne schmal“ „hinten eckig“ und „breite Ohrenstellung“. Das war schon recht erschreckend und davon blieb keine Zucht verschont. Selbst der Erstplatzierte Hermann Höflich, dessen Tiere zu den kräftigsten und voluminösesten zählten, stand kein Tier mit einer 19 in Position 2, hatten aber in der Breite wohl den besten Rassewert und so wurde er mit 480,5 Pkt. 1. Rassemeister. Auch die Tiere von Klaus Dieckhues zeigten den relativ großen Rahmen, bekamen aber zweimal die „19“ in Position 2 in Verbindung mit durchgängig sehr gutem Fellhaar. Er wurde mit 480 Pkt. 2. Rassemeister. Dazu zählte auch sein Siegertier, das 97,5 Pkt. machte. Es hatte einen prächtig ausgebildeten Kopf mit vorzüglichen Ohrstrukturen, eine ausgezeichnete Kopfzeichnung und sehr gute Farbe. Dem folgte ein weiterer Rammler, der mir im Gehege noch besser gefiel und 96,5 Pkt. machte. Dagegen zeigten die Tiere von Anne Meinema einen deutlich kleineren Rahmen und hatten feinere Gliedmaßen. Die Zeichnungsmerkmale der Kopf- und Rumpfzeichnung entsprachen dann auch dem Größenverhältnis. Vor allem auf den Flanken und Schenkeln sah man teilweise sehr schöne freistehende und recht kleine Flecken und dabei noch eine prima Farbe. Dies war zweifelsfrei auch dem etwas kürzeren Fellhaar geschuldet, das einmal mit einer „19,5“ gelobt wurde. Sie erschien im Zusammenspiel zwischen schwarz-gelb-weiß leuchtend. Er wurde mit 378.5 Pkt. 3. Rassemeister. Glanzpunkt der Konkurrenz, so das Urteil der Preisrichter, war das Fellhaar, das mir aber in der Länge manchmal grenzwertig erschien und in den Übergängen zwischen Grund- und Zeichnungsfarben dazu beitrug, dass Farben recht verwaschen erschienen, vor allem dann, wenn der Gelbton auch noch sehr hell war.  Äußerst positiv muss man im Fellhaar zwei Rassevertreter von Drenka Sponheuer hervorheben, die sicherlich neben den Genannten die besten Tiere stellt. Formlich gefielen auch die Tiere Michel Witt.

 

Resümee und Ausblick

Auf Clubebene erlebte die Scheckenzucht einen wohl in diesem Umfange nicht ganz erwarteten Höhepunkt, der vom Meldeergebnis her sogar die letzten Schauen übertraf, prima organsiert war und hervorragend ablief. Ein ausdrücklicher Dank gilt der Ausstellungsleitung samt Helferteam. Deutsche Riesenschecken in dieser Fülle werden wir wohl bei den nächsten Überregionalen, die in nördlichen Bundesländern stattfinden,  kaum sehen. Das Spektrum in der Scheckenzucht ist aber so groß, dass eine Kompensation erfolgen kann zumal einige Farbenschläge doch erheblich „schwächeln“ und unbedingt gestärkt werden müssen. Andererseits kann man auch mit Veranstaltungen von „nur“ 1.000 Tieren sehr gut leben, denn

letztlich kommt es vorrangig auf das jährliche Treffen, den Gedankenaustausch und die Kameradschaft an zumal wir uns langsam der 50. Veranstaltung näheren.

Im nächsten Jahr sind wir am 07./08. Oktober 2023 Gast „bei den Besten im Norden“, beim Scheckenclub Hannover, der durch diesen pfiffigen Slogan die Erwartungshaltung sicherlich nicht runtergeschraubt hat. Der Club veranstaltet in den DEULA-Hallen in Nienburg (bei Hannover) seine erste „Überregionale“.

 

Werner Winkens

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