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Der Scheckenclub Rheinland wünscht allen

Züchtern erfolgreiche Ausstellungen!

 

Termine

Vorschau 2026

Ausstellungsordnung.pdf
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50. Überregionale Scheckenclub-Vergleichsschau am 11./12.10.2025

in der Rhön-Markt-Halle,

Maiengraben 2, 36129 Gersfeld

Liste Preisträger 50. CVS Gersfeld 2025
Preisträger Gersfeld 2025-1.pdf
PDF-Dokument [61.2 KB]
Katalog 50. CVS in Gersfeld 2025
Katalog 50.ÜSVS Gersfeld.pdf
PDF-Dokument [24.6 MB]

49. Überregionale Scheckenclub-Vergleichsschau am 19. / 20.10. 2024

in 48361 Beelen
Veranstalter und Ausrichter: Scheckenclub Westfalen, Sektion Münsterland W711

Katalog 49. Überregionale Scheckenclubvergleichsschau 2024
Katalog 49. ÜSVS W711 Münsterland 2024.p[...]
PDF-Dokument [18.3 MB]

48. Überregionale Scheckenclub-Vergleichsschau

am 07./08.10.2023

in Nienburg/Weser

Katalog CVS 2023
48. Scheckenclub-Vergleichsschau Gesamtk[...]
PDF-Dokument [6.2 MB]
Katalog Scheckenclubvergleichs- schau 2022 in Königsmoos
Katalog CVS 2022 Königsmoos.pdf
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Der neue Standard

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Wir freuen uns über die Wahl zur Homepage des Monats!

letzte Aktualisierung:

23.11.2025

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50. Überregionale Scheckenclub-Vergleichsschau in Gersfeld

- Eine Ausstellungsform als Vorreiter für alle Spezialclubs im ZDRK-

 

Am 11./12. Oktober 2025 richtete der Scheckenclub Bayern, Sektion Unterfranken, und der Scheckenclub Hessen-Nassau diese Jubiläumsschau in Gersfeld/Rhön aus. Ausstellungsort war die Rhönmarkthalle, in der schon viele „Überregionale“ anderer Spezialclubs und regionale Schauen stattgefunden haben. Warum, wurde schon beim ersten Betreten dieser Holzbinderhalle klar. Sehr angenehmes Klima, gute Lichtverhältnisse und ausreichend Platz waren Merkmale einer tollen tiergerechten Ausstellungshalle. Wenn dann noch wie in diesem Fall mit viel Liebe eine schöne Dekoration eingebracht wurde, Ausschank und Verpflegung stimmten, war Wohlfühlstimmung für die 147 Aussteller und diversen Gäste an den Ausstellungstagen gesichert. Hinzu kam eine geradezu begeisternde Tierzahl von 1.378 Punktschecken. Damit wurde wiederholt unterstrichen, dass sich die Scheckenclubzüchter dem leider vielfach anzutreffenden negativen Trend in der Rassekaninchenzucht deutlich wiedersetzten.

Da heute fast alle Spezialclubs mit ihren Rassen dieser erfolgreichen Ausstellungsform gefolgt sind, sollte auch einmal auf den Ursprung zurückgeblickt werden:

1970 erfolgte ein Verkauf einer Rheinischen Scheckenhäsin vom damaligen Vorsitzenden des Scheckenclubs Mühlheim-Ruhr Ferdi Wagner (linkes Bild) an Dieter Kaufeld (rechtes Bild) vom Scheckenclub Hessen-Nassau. Beide lernten sich 1972 auf der Bundesschau in Essen persönlich kennen und es keimte der erste Gedanke an eine bundesweite Scheckenschau. Es erfolgten gegenseitige Besuche und Gespräche von Scheckenzüchtern beider Landesverbände. Auf der Bundesschau im Februar 1974 in Stuttgart wurde der Besprechungskreis in diesem Sinne auf andere Landesverbände ausgedehnt… mit richtungsweisendem Erfolg! Diese Ausstellungsform gab es bisher auf ZDK-Ebene nicht. Da es auch noch keine ZDK-Clubsatzung gab, fehlten nähere Bestimmungen zu so einer Schau. So wurde dann der damalige Präsident des ZDK Kurt Binder über die Absichten informiert, der aber grundsätzlich keine Konkurrenz zu Landes- und vor allem Bundesschauen haben wollte. Offenbar konnte man ihn aber doch irgendwie von der Schau überzeugen, so dass die „1. Bundesoffene Scheckenschau“ am 14./15.09.1974 in der Gaststätte von Ferdi Wagner, dem Freizeitheim, in Essen-Schonnebeck mit immerhin 305 Punktschecken, ausgestellt von 44 Züchtern, stattfand.  Ein Jahr später erfolgte mit großem Anklang und einer deutlichen Tiersteigerung auf 454  die 2. Schau ihrer Art in Hanau.  1978 schafften es die Spezialzüchter nach jahrelangen Bemühungen unter Federführung des damaligen ZDK-Clubobmannes Manfred Rommel, eine erste Satzung zur Vereinheitlichung und Förderung des Clubwesens auszuarbeiten. Ein Kernpunkt war, dass es Vergleichsschauen von Clubs gleicher Rassen aus verschiedenen Landesverbänden geben darf. Damit war die „Bundesoffenen Scheckenschau“ legalisiert und erfolgte ab 1979 unter dem satzungskonformen Namen „Offene Scheckenschau“ und ab 1985 bis heute unter dem Namen „Überregionale Scheckenclub-Vergleichsschau“. Die Beliebtheit dieser Veranstaltung stieg rasant und 1986 wurde erstmals die 1000er-Marke geknackt. 2012 fand in Rottweil die bisher größte Veranstaltung ihrer Art mit 1.773 Punktschecken statt. Im Lauf der Jahre wurde die Schau auch deutlich internationaler und viele Scheckenzüchter aus benachbarten Ländern sind heute Mitglied in deutschen Scheckenclubs und stellten zunehmend auch aus. Nachdem die Schau zweimal wegen RHD bzw. Corona ausfallen musste, feierte diese im Jahre 2025 im LV Hessen-Nassau in Gersfeld  mit wiederum stattlichen 1366 Tieren ihr 50-jähiges Jubiläum.

Über Ausflugsprogramm Deutschland kennenlernen

Traditionell findet auf der „Überregionalen“ am Freitagmorgen als Rahmenprogramm ein Ausflug in der Region der Gastgeber statt. Da die Clubvereinigung erfreulicherweise bisher fast immer neue Ausrichter in unterschiedlichen Regionen gefunden hat, kann man bei regelmäßiger Teilnahme auf diese Weise und vielfältige Regionen in ganz Deutschland kennenlernen. Das ist neben dem Geselligen für manche Aussteller aber vor allem mitgereister Partner ein wichtiges Argument, diesen Ausflug jedes Jahr zu buchen. Bezeichnenderweise lautete das Motto in diesem Jahr: „Ein Herbsttag im Naturpark Rhön“. Die Teilnehmer des voll besetzten Reisebusses kamen voll auf ihre Kosten, denn sie erlebten eine eindrucksvolle Natur und Einblicke in die geschichtliche Kultur einer Region, in der die Überregionale bisher noch nie Gast war. Über den heilklimatischen Kurort Gersfeld mit seinem imposanten Schloss führte die Fahrt zunächst über die Hochrhön mit ihren wenig bewaldeten Gipfel, die im herbstlichen Nebel lagen. Erste Station war das Schwarze Moor, eines der größten Hochmoore Europas. Es zählt heute als eines der schönsten und streng geschützten Geotopen Bayerns zur Kernzone im UNESCO-Biosphärenreservat. Holzstege führten durch die einzigartige Landschaft. Weiter ging die Fahrt nach Ostheim. Eine Führung brachte die größte und besterhaltene Kirchenburg Deutschlands mit dem Herzstück der Michaeliskirche näher. Zur Mittagzeit veranschaulichte dann ein Videofilm die geschichtlichen Epochen der Rhön bis hin zu den heutigen touristischen Reizen. Kaffee und Kuchen durfte natürlich auch nicht fehlen. Am Nachmittag ging es auf die 950 Meter hohe Wasserkuppe, dem höchsten Berg Hessens und der Rhön. Dabei konnte die ehemalige Radarkugel besichtigt werden, die in der Zeit des Kalten Krieges bis 2004 von den Briten, den Amerikanern und der Bundeswehr zur Luftraumüberwachung genutzt wurde. Drei Gedenk-Stelen erinnern an diese Zeit. Leider verhinderte etwas diesiges Wetter die ansonsten großartige Aussicht. Die Aussicht auf vielleicht mit guten Ergebnissen ausgefüllte Bewertungsurkunden war dann auf der Rückfahrt beherrschendes Thema.

 

Bewertung mit persönlicher Note der Ausstellungleitung

Grundsätzlich sollen bei der „Überregionalen“ Preisrichter, die im Club auch Schecken züchten, die Bewertung der Tiere vornehmen. Da aber nicht in ausreichendem Umfange Preisrichter durch die Clubs gemeldet waren, bzw. vereinzelt auch nicht die Billigung der Ausstellungsleitung fanden, blieb also nur grundsätzlich die Möglichkeit, schon aus Kostengründen aus dem Umland der Schau bewährte Preisrichter zu nehmen, was auch in den letzten Jahren regelmäßig der Fall war. Und, jetzt kommt die zitierte „persönliche Note der Ausstellungleitung“ zum Tragen, es wurden auch vier Preisrichter aus Österreich und Luxemburg verpflichtet und „oberhalb“ der Obleute (Bernd Graf, Marco Zinke, Detlef Beckers, Peter Janisch und Markus Eber) wurde eine Bewertungskommission in Person von Günter Möller für Tiere mit 97,5 Pkt. und mehr installiert. Das war durchaus schon ein überraschender „Paukenschlag“ am frühen Freitagmorgen! Was das gebracht hat, versuche ich rein sachlich zu beantworten. Spontan kam von vielen Ausstellern die emotionale Antwort: „Weniger Punkte gegenüber Vorjahren“. Ja, das stimmt. Der deutlich überwiegende Teil der Rassemeisterschaften ging mit weniger Punkte weg als in den vergangenen Jahren. Auch bei der Clubmeisterschaft brauchte man bei 10 Tieren in diesem Jahr 5,5 Pkt. weniger und die besten Gesamtleistungen bei 5 Tieren lagen auch im Schnitt rund 2 Pkt. niedriger als im Vorjahr. Ob das aber nur auf die genannte Konstellation zurückzuführen ist, erscheint mir fraglich und recht spekulativ. Aber, liebe Aussteller, Leserinnen und Leser, ist das denn wirklich so schlimm? Kann die Antwort nicht auch lauten: „Unsere Schecken wurden in diesem Jahr mit einer etwas globaleren Sichtweise von immerhin drei Mitgliedern der ZDRK-Standardfachkommission, vier Europarichtern aus Nachbarländern und recht vielen Preisrichtern, die keine Scheckenzüchter waren, eher unvoreingenommen beurteilt.“ Die ein oder andere diskutable Entscheidung haben diese sicherlich ebenso getroffen, wie Preisrichter vergangener Jahre. Ungeachtet dessen bin ich mir als langjähriger Beobachter der Szene dennoch recht sicher, dass es künftig eine Bewertung in dieser Konstellation wohl auch schon aus Kostengründen nicht mehr geben wird.

Leider wurde die gesamte Bewertung deutlich erschwert und in die Länge gezogen, weil viele Ummeldungen dem Vernehmen nach durch einen Absturz des EDV-Systems nicht in den ausgedruckten Urkunden erfasst waren. Die jeder Preisrichtergruppe zugeteilten Läufer zwischen Preisrichter und EDV mussten so ihrem Namen mehr als gerecht werden. Apropos „Läufer“. Haben Sie auf den Bildern die „gelben und roten Männer“ zwischen den Preisrichtern gesehen. Die gelben Leibchen kennzeichneten die Zuträger und die roten Leibchen die Läufer. So unternahmen „unerwünschte Zaungäste“ der Bewertung erst gar nicht den Versuch, die Bewertung zu stören… ein sehr gelungener Schachzug!

 

Entspannter Rhöner Abend

Eine Gruppe der Züchter und Gäste kam sehr beeindruckt von der Rundfahrt durch die Highlights der Rhön zurück. Eine Gruppe war geschafft von der Bewertung und eine Dritte hatte den Tag in Fulda oder mit einem Spaziergang in der buntgefärbten Natur verbracht. Vereint trafen sich so am frühen Freitagabend rund 180 Personen in der inzwischen schön dekorierten Halle bzw. dem für diese Feier abgetrennten Raum. Alle vereinte eins: Ein freudiges Wiedersehen nach einem Jahr, viele Gespräche und natürlich auch ein Blick auf die Bewertungsurkunden und die Gesamtergebnisse. Zur Stärkung wurde ein zünftiges Knödel-Gulasch-Essen gereicht und nach einigen Absackern entfiel die letzte Anspannung, so dass es schnell harmonisch Mitternacht wurde.

 

Eröffnung und Ehrenringverleihung

Am Samstagmorgen war die Ausstellungshalle gut gefüllt. Der schon für den Vorabend abgetrennte Bereich war bis auf den letzten Platz besetzt, als Ausstellungleiter Josef Steinack die Ehrengäste, Gäste und Scheckenfreunde aus dem In- und Ausland herzlich begrüßte. Anlässlich dieses Jubiläums eingangs auch der verstorbenen Züchterfreunde zu gedenken, war eine bewegende Geste und stellvertretend für die Verstorbenen nannte er den ersten Ehrenringträger Heinz Andreas und den unvergessenen Heinz Öhrlich. Im Folgenden erinnerte Josef Steinack natürlich auch an die Anfänge und die rasante Entwicklung dieser Ausstellungsform, die heute für viele Clubs auch anderen Rassen fester Bestandteil im Ausstellungskalender ist. Weiter führte er aus, dass man besonders stolz darauf sein könne, dass gegen den allgemeinen Trend in der Rassekaninchenzucht regelmäßig noch sehr viele Deutsche Riesenschecken ausgestellt werden. Einen ausdrücklichen Dank richtete er an die vielen fleißigen Helferinnen und Helfer, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. Präsident Bernd Graf erinnerte daran, dass Punktschecken in der rund 150-jährigen Geschichte der Rassekaninchenzucht schon immer eine feste Größe und Anziehungspunkt auf Ausstellungen seien. Dabei verwies er auf zwei persönliche Fotos von antiken Bodenfliesen aus dem Mittelalter, die er im Königspalast im spanischen Sevilla gemacht habe und punktgescheckte Kaninchen abbilden. Der Wandel der Tierzucht über die Jahrhunderte bis zur nachhaltigen Landwirtschaft in der heutigen Zeit sei eine kulturelle Errungenschaft, die man auch gegen fortwährende Angriffe vermeintlicher Tierschützer verteidigen müsse. Dabei sei es auch seine Aufgabe, Änderungen des Tierschutzgesetztes aufmerksam und kritisch zu verfolgen. Auch er dankte dem gesamten Team für die Abwicklung dieser Schau und warb abschließend für die anstehende Bundesschau in Karlsruhe. Da Ullrich Hartmann als Ausstellungsleiter dieser Schau mit seiner Frau Ute ebenfalls angereist waren, konnte natürlich spontan die aktuelle Meldezahl präsentiert werden. Schließlich überbrachte Ute Hartmann als Schriftführerin der ZDRK-Clubabteilung die Grüße der Abteilung. Dabei betonte sie, dass die Scheckenclub-Vereinigung besonders stolz darauf sein könne, dass seit Jahrzehnten stabile Tierzahlen jenseits der 1000er-Mark erzielt werden. Sie selbst habe einige Jahre Kleinschecken gezüchtet und von daher noch ein gewisses Faible für Schecken. Deshalb händigte sie schließlich auch zwei ZDRK-Clubmedaillen für die nächste Überregionale an Jens Günther aus, die in den Rassen Kleinschecken und Rheinische Schecken zur Erinnerung an zwei ihrer Mentoren, nämlich Dieter Heuschele und Gerhard Lang, ausgespielt werden sollen. Günter Möller, Technischer Leiter im DPV und „Lokalmatador“, entschuldigte zunächst seinen Landesverbandsvorsitzenden Thomas Happel. Er bedankte sich bei den Preisrichtern und insbesondere bei den vier amtierenden ausländischen Preisrichtern für die Bewertung der Tiere am Freitagmorgen und auch dafür, dass er selbst als langjähriger Scheckenzüchter hieran noch einmal habe teilnehmen dürfen. Mit Blick auf den Standard 2018 hätte er sich aber mehr homozygote Tiere gewünscht. Schließlich war es dem Bürgermeister der Stadt Gersfeld, Dr. Steffen Korell, vergönnt, die Schau zu eröffnen. Dabei lobte er die Vielfalt und Schönheit der ausgestellten Tiere und erhoffte sich für die Besucher und Aussteller eine angenehme Erinnerung an die einzigartige Naturlandschaft der Rhön. Lorenz Grußler, Landesverbandsclubobmann von Bayern, Lukas Henkel vom Kreisverband der Rassekaninchenzüchter Fulda, Thorsten Ruppert vom Fleckviehverband Gersfeld als Hausherr der Halle und last but not least Michael Krause, Redakteur vom HK-Verlag, wohnten ebenfalls der Eröffnung bei, die nun mit der Verleihung des Goldenen Schecken-Ehrenrings seinen Höhepunkt fand.

Es war nun Jan-Hennig Andresen vom Arbeitskreis der deutschen Scheckenzüchter vergönnt, diese Ehrung vorzunehmen. Dabei sah man dem Laudator wirklich die Herzlichkeit, ja Fröhlichkeit an, mit der er die passenden Worte für Walter Willems vom Scheckenclub Rheinland fand, die sich aus folgendem Steckbrief ergaben:

 

Walter Willems

wurde am 13.12.61 geboren und wohnt in Simmerath, im Eifelörtchen Hechelscheid hoch über dem Rursee. Er ist seit 1986 mit Maria Willems verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Seit 1987 ist er engagierter und begeisterter Konditormeister. Zuchtfreunde die die „Überregionale“ oder die ZDRK-Tagung in Monschau besucht haben, haben im Cafe´ Kaulard in Monschau „seinen“ Kuchen gegessen. Seit 1990 ist er im Gesellenprüfungsausschuss der Handwerkskammer Aachen und war Fachdozent im Berufsbildungszentrum Aachen. Aktuell bereitet er sich auf den verdienten Ruhestand vor.

Es gibt auch Hobbys neben der Rasse-Kaninchenzucht! Von 1990 bis 2005 hat er an zahlreichen Marathonläufen und Kurztriathlons teilgenommen. „Brennholzmachen“, Kettensägen-Schnitzen, Radfahren, Schwimmen, Reisen mit dem Bulli und die Pflege von Züchterfreundschaften sind Hobbys, die heute keine Langeweile aufkommen lassen.

Der Rasse-Kaninchenzüchter: Vater und Opa waren schon Riesenschecken-Züchter und Vater Christian war Jahrzehnte Kreisverbandsvorsitzender und Landes-Jugendleiter im Rheinland. Walter trat 1968 in den Verein R 204 Mausbach ein, dem er noch heute angehört und von 2013 bis 2021 Vorsitzender. Erste Rasse waren Hermelin RA. 1973 kam der erste „Kontakt“ mit Schecken durch Erwerb einer tragenden Englischen Schecken-Häsin zustande. Drei Jahre später stellte sich das erste v-Tier aus. 1976 trat er in den Scheckenclub Grenzland… später Scheckenclub Aachen ein. Seit 1992 bis heute ist er Vorsitzender bzw. stellvertretender Vorsitzender des Hauptclubs bzw. des Scheckenclubs Rheinland nach Zusammenführung der drei Sektionen. 2006 oblag ihm die Organisation der Arbeitstagung der deutschen Scheckzüchter in Monschau mit über 60 Delegierten und Ehrengästen wie dem Bürgermeister und dem Landesverbandsvorsitzenden, der übrigens diese gelungene Veranstaltung im Carat-Hotel zum Anlass nahm, hier auch eine ZDRK-Bundestagung auszurichten Seit 1993 übt er ferner verschiedene Vorstandsämter im KV Aachen-Süd aus.

Seit 1986 züchtet er Kleinschecken, schwarz-weiß, mit Ausgangstieren von Franz Unali und Alois Gasteiger. „Überregionale“ beschickt er seit 1990 und hatte hier fünf Siegertiere, einen Schausieger und war zweimal Rassemeister. Regelmäßig nimmt er  an  Landesverbands- und Landesverbandsclubschauen teil, war 12 x Landesmeister und hatte zahlreiche Siegertiere und errang zweimal die höchste Auszeichnung aller Aussteller. Als Mitarbeiter bewährte er  sich auf über 25 Landesverbandsschauen, war in der Ausstellungsleitung von zwei Überregionalen im Rheinland (Rommerskirchen und Rheinberg) und einer Landesclubschau. Selbst trug er die Verantwortung auf der Überregionalen in Monschau, die jedem sicherlich noch aufgrund der kurzen Wege in Erinnerung ist. Unterbringung der Züchter und Festabende waren in einem Hotel und der sehr stimmungsvolle Züchterabend bleibt unvergessen.

Bei solchen Aktivitäten blieben zahlreiche Ehrungen nicht aus: Er ist Ehrenmitglied des Vereins, des Scheckenclubs und der LV-Clubvereinigung und Träger der Goldenen Ehrennadel in Verbindung mit dem Titel Altmeister des Landesverbandes Rheinland.

Bei diesem „Lebenslauf in Verbindung mit der Rasse-Kaninchenzucht“ fehlt nur noch etwas hervorzuheben, nämlich, dass was Walter Willems in höchstem Grade auszeichnet. Es ist seine ruhige, besonnene, kameradschaftliche, hilfsbereite, freundschaftliche und ehrliche Umgangsform. Sicherlich zählt er deshalb auch zu den beliebtesten Züchterfreunden in unseren Reihen.

Sehr gerührt von diesen Worten nahm Walter Willems die Ehrung und anschließenden Glückwünsche der zahlreichen Gratulanen entgegen.

Den Zuchtfreunden verblieben noch einige Stunden in der Ausstellunghalle bei vielen Gesprächen, dem ein oder anderen Getränk mit selbst zubereiteten Speisen und leckeren Kuchen aus eigener Herstellung. Dank an die gute Küche! Natürlich wurde auch zur Verbesserung der Zucht das ein oder andere Tier getauscht oder ein späterer Tausch nach der Ausstellungssaison festgezurrt. Wie eigentlich immer herrschte eine wohltuende Atmosphäre unter Gleichgesinnten bis schließlich gegen 16.00 Uhr die Glocke läutete, um sich auf die Abendveranstaltung, dem Züchterabend, vorzubereiten.

 

Versammlung im Zeichen von Neuwahlen

Am Samstagnachmittag fand noch eine Versammlung des Arbeitskreises statt. In erster Linie standen Wahlen an. Thomas Schmitt stellte sich nicht mehr zur Wahl und wurde aufgrund seines langjährigen Engagements als Arbeitskreissprecher mit einem Weinpräsent verabschiedet. Einstimmig wurde Marcus Turk zu seinem Nachfolger gewählt und Louis Sonnabend zum ersten Beisitzer, Schriftführer und Kassierer. Schließlich erfolgte noch eine kurze „Manöverkritik“ zur laufenden Schau.

 

Ein etwas verhaltener Züchterabend

Der Züchterabend fand in einem modernen, hellen und freundlich gestalteten Dorfgemeinschaftshaus, dem Vom-Steinrück-Haus in Gersfeld, Stadtteil Poppenhausen, statt. Rund 220 Zuchtfreunde genossen nach der Begrüßung durch Josef Steinack hier ein Buffet, das für jeden Geschmack etwas bot. Der Ausschank oblag dem örtlichen Betreiber und die Getränke wurden zu sehr zivilen Preisen angeboten. Anschließend fand die Siegerehrung für die erfolgreichsten Clubs, Gesamtsieger, Rassemeister und Rassesieger statt. In diesem Zusammenhang ist noch hervorzuheben, dass jeder Aussteller dieser Schau eine wunderschön gestaltete Jubiläumsmedaille erhielt, die sicherlich für „eingefleischte“ Aussteller einen Ehrenplatz in der Vitrine einnehmen wird.

Obwohl aufgrund der Erfahrung der letzten Jahrzehnte die Scheckenzüchter beachtlich „Feierbiester“ sind, schaffte es „Der Dicke aus der Clique“, ein Sänger im Stile der Mallorca-/Ballermannmusiker nicht ganz, seine Stimmung auf das Publikum zu übertragen. Schade, denn schunkelnd und singend, diesen oder jenen Gag mitmachend, war schon oft ein Selbstläufer auf zurückliegenden Veranstaltungen. So war es der „Scheckenmarille aus Fürth“ (Gerhard Reizhammer) vorbehalten, etliche Züchterfreunde  bei einem Rundgang durch den Saal witzig und vor allem wortgewandt zu begrüßen. Auf der Bühne wurden dann viele Züchterfreunde mit lockeren Sprüchen und lustigen Ratschlägen „auf den Arm genommen“ und erhielten als Auszeichnung einen goldenen Scheckenhasen. Davor konnte sich selbst „Steinadler“ Josef Steinack nicht schützen, dessen Lebensleistung für die Scheckenzucht hervorgehoben wurde und Kritiker es schwer haben würden, ihm nachzueifern. Gesellig und mit viel Stühlerücken zwischen den einzelnen Clubs, mit dem ein oder anderen Siegesgetränk und guten Vorsätzen für die Zukunft, vergingen die Stunden.

 

Die Bestleistungen

Der wichtigste Wettbewerb für die Clubs ist natürlich die Mannschaftsleistung mit den besten 10 Tieren eines Clubs. Zum wiederholten Male sicherten sich die Clubfreunde aus Baden diesen Wettbewerb mit 1.165 Pkt. Dicht gefolgt mit einem Punkt Rückstand kamen gleichauf die Clubs von Württemberg-Hohenzollern, vom Rheinland und aus Westfalen ins Ziel. Den 5. Platz belegte der Scheckenclub Westsachsen, Erzgebirge. Noch enger ging es bei den besten Gesamtleistungen eines Züchters zu. Hier setzten zwei Zwergscheckenzuchten ein deutliches Ausrufezeichen. Günter Haußler und Jens Günter erzielten jeweils 581,5 Pkt. mit ihren thüringerfarbig bzw. havannafarbig-weißen Zwergen. Mit nur einem halben Punkt Rückstand und 581,0 Pkt. folgten Jean-Claude Kormann (ESch schw-weiß), Anne Feegers (KlSch schw-weiß) und Erik Büscher (ESch schw-weiß).

 

Die Rassen in der Kritik:

Schon der Präsident lobte in seinem Grußwort den deutlichen Anstieg der Deutschen Riesenschecken gegenüber der letzten Schau um 117 auf 434 Rassevertreter. Auf den schwarz-weißen Farbenschlag entfielen dabei stattliche 310 Tiere. Dabei hatten zwei Züchter schon zusammen 41 Tiere gemeldet. Lobend muss ich zunächst feststellen, dass die Ausstellungsleitung bei der amtierenden Preisrichtergruppe fünf Preisrichter installierte, um zu vermeiden, dass eine kleine Anzahl Tiere von einer anderen Gruppe hätte bewertet werden müssen. Es war schon ein Erlebnis entlang der langen Gehegereihen überwiegend typvolle Tiere mit gutem Gewichtsrahmen, markanten Köpfen, prima Ohrstrukturen und immer besser werdenden Seitenzeichnungen zu sehen. Pauschal hatte ich aber auch den Eindruck, dass in diesem Jahr viele Tiere im Fellhaar noch deutlich unfertig waren und recht „struppig“ aussahen. Das wirkt sich natürlich dann auch auf die Abgrenzung der Zeichnungsfarbe zur Grundfarbe und auch auf  den farblichen Glanz aus. Dies bestätigte sich später auch bei der Betrachtung der Bewertungsergebnisse und es wurde immerhin 18x die „17,5“ oder „18.0“ vergeben, allerdings auch teilweise aufgrund „etwas übertriebenem Schaufertigmachen“.  Leider wurde auch in immerhin fünf Zuchten festgestellt, dass zumindest bei jeweils einem Tier das Normalgewicht noch nicht vorhanden war und dies gar bei Tieren von Januar. Das sollte „Spezialzüchtern“ nicht passieren! Diese Zeilen machen deutlich, dass durchaus Ansatzpunkte vorhanden waren, mit den Punktezahlen etwas zurückhaltend zu sein. So machten auch nur 8 Tiere -und das von 8 verschiedenen Züchtern- vorzüglich, was später unter den Züchtern zu einigen Diskussionen führte. Keinesfalls führte diese durchaus kritische Bewertung meines Erachtens aber dazu, dass die „falschen Tiere“ vorzügliche Noten erhielten und die Meisterschaft zum Glücksfall wurde. So wurde wie im Vorjahr Ludwig Maier mit 483 Pkt. 1. Rassemeister mit seinen kräftigen, sehr gut gebauten Tieren, deren Gewicht bis 8 kg betrug. Einen entsprechenden herausragenden Typ mit tollen Läufen und sehr guten Zeichnungsmerkmalen verkörperte seine Siegerhäsin (97). Wie schon auf mehreren der letzten Schauen setzte sich auch wieder Jerome Caprasse in der Spitzengruppe der Züchter als 3. Rassemeister mit ebenfalls 483 Pkt. fest. Der äußerliche Rahmen war durchaus mit den Tieren von Ludwig Meier vergleichbar. In den Zeichnungsmerkmalen sah man aber ein etwas feineres Zeichnungsbild in der Schablone und das, ohne Farbe zu verlieren. Die ZGM Gutheber/Röck schaffte es mit nur acht in allen Positionen sehr gleichmäßigen Tieren auf den 2. Platz (ebenfalls 483 Pkt.). Da ich bei der Bewertung der Tiere anwesend sein durfte und sich aus einer gewissen Distanz einige Dinge, wie Läufe und Ohrstrukturen sehr gut beurteilen lassen, glaube ich sagen zu können, dass sich die Läufe in den letzten Jahr sehr verbessert haben. Man sieht kaum noch Tiere, die „durchtreten“ oder etwas dünne Läufe zeigen. Einen ausgezeichneten Gesamteindruck  hinterließen auch die Tiere von Holger Dahlem, Markus Mayer und Gerd Christan Pohlmann und folgten dem Spitzentrio. Mit der einzigen 19,5 in Position 2 wurde schließlich der Siegerrammler (97) von Mario Pfeifer hervorgehoben. Bei den Tieren von Patrick Leist musste man nicht zum ersten Male für die tollen Ohrstrukturen mit einer Länge von bis zu 19 cm stehen bleiben. Mit einem vollen Rassewert von 15/15/15 zeigte Jürgen Erdmann den Spitzenwert. Nach meinem Empfinden hätte die Abstufung in der Kopf- und Rumpfzeichnung etwas größer sein dürfen und ich habe mir bei machen Tieren gefragt, warum vor allem in der Kopfzeichnung mit wirklich tollen Zeichnungsmerkmalen „nur“ die „14,5“ stand und manche Tiere vor allem mit recht groben Merkmalen auch die „14,5“ bekamen. Mit den bereits zuvor Genannten wurden im Übrigen auch schon alle genannt, die ein v-Tier hatten. Zusammenfassend sahen wir eine breit geschichtete hochklassige Konkurrenz, dessen Spitze wohl im Laufe der Ausstellungssaison auch nochmal einen Punkt mehr machen kann.

 

Auch die 80 gemeldeten Deutschen Riesenschecken, blau-weiß, stellten einen wahren Spitzenwert dar, obwohl 14 Tiere nicht eingeliefert wurden. Ein Spitzenwert in der Bewertung konnte aber nicht erzielt werden. So kamen nur 20 Tiere auf 96 und mehr Punkte. Bei der Betrachtung bestätigte sich dieses eher durchschnittliche Ergebnis. Im Größen- und Gewichtsrahmen konnten sie überwiegend nicht an die schwarz-weißen Rassevertreter heranreichen. Eine deutliche Ausnahme hiervon stellten die Tiere der ZGM Gutheber/Röck mit einigen Tieren nahe an die 8 kg dar. Auch in Körperform, Typ und Bau standen sie mit zweimal 19,5 klar an der Spitze und hätten die Konkurrenz wohl auch gewonnen, wenn sie nicht versäumt hätten, bei den Tieren die Geschlechtsecken zu säubern. So verloren sie die entscheidenden Punkte in Pos. 7. Wie ich später feststellen konnte, verkrafteten sie das mit einem Lächeln und Humor, waren sie doch in beiden anderen Farbenschlägen erfolgreich. In der Preisrichtergruppe wurde in der Körperform recht deutlich differenziert. Neben sehr guten Werten wurden schmale Tiere, Rassevertreter mit eckigen Hinterpartien oder schlechtem Auftritt auch deutlich mit der „17,5“ oder „18“ abgestuft. Nicht nur im Fellhaar sah man zum wiederholten Male tolle Tiere von Marcus Kling, der auch hier die einzige „19,5“ erhielt. Die Häsin hatte auch einen ganz hervorragenden Rassewert und wurde sehr verdient mit 97 Pkt. die Siegerhäsin. In der Rassewertung erzielte er den 2. Platz. Vor ihm platzierte sich Stephan Brodehl mit prima Rumpfzeichnungen und vor allem sehr sauberen Farben. Letzteres konnte schon im vergangenen Jahr herausgestellt werden. Dies waren auch die herausragenden Merkmale seines v-Rammlers. Den Siegerrammler mit 97 Pkt. stellte aber mit einer besseren Körperform Werner Panten. Damit sind auch die Züchter genannt, die je ein v-Tier hatten. So reichten für Olaf Braunholz 479 Pkt., um mit in allen Positionen recht ausgeglichenen Tieren den 3. Platz in der Rassemeisterschaft zu belegen. Hermann Abeling stellte auch einen homozygoten blauen Deutschen Riesenschecken aus, der 96 Pkt. machte.

 

Wie schon bei den anderen Farbenschlägen konnten in diesem Jahr auch die Deutschen Riesenschecken, havannafarbig-weiß, mit 51 Tieren eine hervorragende Meldezahle nachweisen. Aber dann fehlten auch hier 11 Tiere. Dazu kamen noch drei nb-Tiere, so dass dann die schöne Meldezahl schon deutlich getrübt wird. So kamen nur 4 Zuchten in Frage, die überhaupt für die drei Meistertitel konkurrieren konnten. Thomas Hengeler stellte eigentlich wie immer zahlreiche Tiere aus, die aber recht uneinheitlich waren. Von 16 Tieren hatten zwar immerhin sieben eine 19er Körperform. Daneben saßen dann aber auch mehrere mit recht deutlichen Abstufungen. Andere, die in Form und Fell gefallen konnten, waren in der Kopf- und Rumpfzeichnung recht schwach, so dass dreimal 96,5 Pkt. und zweimal 96 Pkt. in die 481,5 Pkt. einflossen, die zum 2. Platz in der Rassemeisterschaft führten. Hans Ströhle kam mit seinen fünf Tieren, die in den Positionen 2 und 3 sehr gut gefielen, allerdings in den Zeichnungsmerkmalen Wünsche offen ließen, mit 477 Pkt. auf den 3. Platz. Herausragend waren dagegen die Tiere der ZGM Gutheber/Röck. Beginnend mit einem satten Gewichtsrahmen von 7 bis 7,5 kg, überwiegend sehr guten Körperformen, kräftigen Läufen, fünfmal 19er Fellhaar und dem deutlich besten Rassewert erzielten sie vorzügliche 484 Pkt. in der Meisterschaft, die übrigens höchste Punktezahl von allen Deutschen Riesenschecken! Von den vier v-Tieren machte natürlich auch ein Tier den Sieger. Die wuchtige Häsin mit Läufen, die jedem Rammler gut zu Gesicht gestanden hätten, machte 97 Pkt. und bestach in allen Positionen. Ein wirklich tolles Gesamtbild dieser Zucht in einem eher schwach präsentierten Farbenschlag.

 

Mit 135 Rheinischen Schecken waren zwar ein paar Tiere mehr gemeldet als im Vorjahr, doch rund 20 fehlende Tiere relativierten diese Zahl deutlich. Ja, die Rheinischen Schecken befinden sich in einer zahlenmäßigen aber auch qualitativen Delle. Der zahlenmäßige Abschwung ist wohl darauf zurückzuführen, dass einige vormals führende Züchter die Rasse nicht mehr züchten, nicht mehr ausstellen, oder leider zwischenzeitlich verstorben sind und nachrückende dieses Lücke nicht schließen konnten. Die qualitative Delle ist in erster Linie an zwei negativen Merkmalen festzuhalten: Zum einen gibt es kaum noch einen einheitlichen Farbton. Entweder bevorzugt man den dunklen, um nicht zu sagen braunen bis havannafarbigen Gelbton oder die Tiere sind hellgelb, geradezu blass und ohne Glanz.  Klar lässt der Standard eine gewisse Spanne zu, die aber nach meiner Auffassung nach beiden Seiten schon fast überschritten wird, ohne dass dies in der Bewertung Niederschlag findet. Negative Bemerkungen findet man allenfalls für das deutliches Überwiegen einer Zeichnungsfarbe oder für leichte Durchsetzung mit weißen Haaren. Noch deutlicher ist zum anderen das zweite negative Phänomen und in mehr oder weniger starker Ausprägung in allen Zuchten vorhanden. Das sind vor allem bei den Rammlern die dünnen Läufe und schlechte (lange) Auftritt. Selbst der Siegerrammler blieb davon meines Erachtens nicht verschont. Im Gegensatz zu manch anderen Rassen sind zwar die Läufe bei den Rheinischen Schecken nicht explizit beschrieben, aber dann gilt eben der Allgemeine Teil der Bewertungsbestimmungen auf Seite A-18. Doch nun weiter zu den ausgestellten Tieren. Der Gewichtsrahmen wurde überwiegend im mittleren Bereich zwischen 3,3 und 3,4 kg erreicht. Dass es in Position 2 noch großen Handlungsbedarf gibt, wurde auch aus der Bewertung deutlich. Knapp 30% der Tiere erhielt die „19“, aber auch mehr als 15% kam nicht über die „18“ hinaus. Mit viermal 19 bei fünf ausgestellten Tieren erzielte hier Robert Müller den Bestwert. Die besten Fellhaarträger zeigte zweifellos Richard Schnarr und zwei Tiere wurden sogar mit einer „19,5“ hervorgehoben, darunter der schon zuvor bezeichnete Siegerrammler. Die Siegerhäsin stellte Rosemarie Schrapp mit 97 Pkt,, wobei Position 2 mit 19,5 hervorgehoben wurde. In der Kopfzeichnung sah man vereinzelt die Idealnote. Bei der Rumpfzeichnung wurde dann die „Luft sehr dünn“. Hermann Höflich und Dennis Hinderer hatten je ein Tier mit der vollen Punktezahl. Das ist allerdings bei dieser Rasse durch die Zweifarbigkeit äußerst schwer, denn zusammenhängende Flecken in schwarz und gelb zählen als einen Punkt und dann wird es sehr sehr schwierig, die gewünschte Anzahl von 4 bis 9 Seitenflecken freistehend auf beiden Schenkeln zu erreichen. Und dann haben wir noch gar nicht über den Allstrich gesprochen. Die Rassemeistershaft sicherte sich zum wiederholten Male Rosemarie Schrapp mit 482 Pkt. vor dem punktegleichen Franz-Josef Thelen. Mit 481,5 Pkt. folgte Dennis Hinderer. In allen drei Zuchten waren die Ergebnisse über alle Positionen so, dass man in keinem Fall über eine herausragende oder schwache Position sprechen darf. Neben den schon Genannten stellten die ZGM Rädisch und  Hans-Dieter Waldraff je ein v-Tier.

 

Mit 118 Kleinschecken, schwarz-weiß, lag die Meldezahl geringfügig oberhalb der vergangenen Jahre. Wurde vor einigen Jahren noch über das „richtige“ Gewicht diskutiert, erscheinen heute die rd. 3,5 kg das Maß der Dinge zu sein und sind weit verbreitet und stabilisiert. Im vergangenen Jahr bin ich ausführlich auf die Verbesserungen in der Körperform eingegangen und konnte in diesem Jahr feststellen, dass sich der gedrungene Körper mit kurzem kräftigen Kopf und starken mittellangen Läufen weiter gefestigt hat. Diesbezüglich sah man hier die besten Tiere bei Jürgen Hansert, Sebastian  Billaux und Anne Feegers. Vor allem Letztere hat hier deutliche Verbesserungen erzielt und wer sich das Foto ihres Siegerrammlers ansieht, wird das Preisrichterurteil von 97,5 Pkt. sicherlich teilen. Der herausragende Typ wurde mit 19,5 in Pos. 2 belohnt und weitere sechs ihrer Tiere bekamen die „19“. Mit 484,5 Pkt. wurde sie schließlich auch 1. Rassemeisterin. Aber auch die 16 von Jürgen Hansert ausgestellten Tiere standen auf sehr hohem Niveau und keines machte unter 96 Pkt. Sechsmal 19/19 in „Form und Fell“ bei sehr gutem Rassewert bescherte mit 484 Pkt. den 2. Platz in der Rassemeisterschaft und seine Siegerhäsin machte wie schon der Siegerrammler 97,5 Pkt. Insgesamt wurde das Fellhaar in der Konkurrenz noch etwas besser gesehen als die Körperform und in manchen Zuchten überwog deutlich die „19“. Es war wiederum Anne Feegers, die hier mit einer 19,5 ebenso ein Zeichen setzte wie auch ein Tier von Alfred Menzel. Auf breiter Ebene war die Kopfzeichnung auf hohem Niveau gefestigt und Nuancen gaben den Ausschlag für die zu Recht vielfach vergebenen 14,5 oder 15. Neben den beiden schon Genannten sah man hier wie schon im Vorjahr ausgezeichnete Rassevertreter von Marek Kucej. In der Rumpfzeichnung sind bei recht kurzem Fellhaar seit Jahren die Tiere von Eckard Sattler das Maß der Dinge. Stattliche vier Tiere erhielten die „15“. Keinem Züchter gelingt es so wie ihm, die 4 bis 9 freistehenden ca. 2 cm großen Seitenflecken so freistehend und schön auf beiden Schenkeln verteilt, zu präsentieren. Dazu kommt dann in der Regel noch ein etwa 2 cm breiter wie an der Schnur gezogenen Allstrich. Besonders lobend muss man dann noch feststellen, dass trotz der feinen Zeichnungsmerkmale die Farbe nicht verloren geht. Der Zuchtfreund wurde mit 383,5 Pkt. 3. Rassemeister. Neben den schon Genannten stellten Bodo van der Heyden zwei v-Tiere und Walter Willems hatte ein v-Tier.

 

Nur 46 Kleinschecke, blau-weiß, standen dem schwarz-weißen Vettern qualitativ in nichts nach, wurden sogar noch etwas höher eingestuft! Dreimal 97,5 Pkt. zweimal 97 Pkt. waren schon beeindruckend und verteilten sich auf vier der fünf Aussteller. Durfte ich im vergangenen Jahr bemerken, dass Andreas Fischer dem langjährigen Dominator in diesem Farbenschlag, Eckhard Sattler, deutlich näher gekommen war, hat sich diese Entwicklung fortgesetzt. In diesem Jahr hatte Andreas Fischer mit sage und schreibe zwei 97,5ern, die schließlich zu 484 Pkt. in der Meisterschaft führten, knapp „die Nase vorn“. Ein Rammler mit 15/15/15 im Rassewert sieht man nicht alle Tage und auch der zweite Rammler zeigte tolle Zeichnungsmerkmale, wohl wissend, dass hier die Tiere von Eckard Sattler seit Jahren die Maßstäbe setzten. Sicherlich wird er seinem jüngeren Züchterfreund diesen Erfolg gönnen zumal der Sieger mit 97,5 Pkt. aus seiner Zucht kam. Die beiden anderen v-Tiere kamen von Reiner Aust und Sonja Biesinger und rundeten ein tolles Gesamtbild dieses Farbenschlags ab.

 

Mit einer stabilen Tierzahl von 52 konnten die Kleinschecken, havannafarbig-weiß, aufwarten. Exakt wie im Vorjahr durfte man die Konkurrenz mit dem Ausdruck „Klasse statt Masse“ bezeichnen. Nicht nur, dass der Schausieger mit einer 19,5/19,5 in „Form und Fell“ aus diesem Farbenschlag kam. Der Zuchtfreund Andre Thomas erzielte auch im Fellhaar bei seinen nur 8 Tieren mit einmal 19,5 und 7x19 den Bestwert der gesamten Schau. Und da ich auch die Siegertiere fotografiere, darf ich vielleicht auch meinen persönlichen Eindruck zu den drei Siegern sehr lobend zum Ausdruck bringen. Schauen Sie sich diese drei „Typen“ an… einfach nur eine Augenweide! Ja, Andre Thomas erklomm in diesem Jahr erstmals den Thron in der Meisterschaft mit 483,5 Pkt. und vor allem im Fellhaar begeisternden Tieren. Aber auch formlich und in der Kopfzeichnung sah man vorzügliche Rassevertreter. Nicht nur aufgrund der gleichen Punktezahl, sondern auch aufgrund der strukturell ähnlichen Tiere von Jens Günter kam es zu einem Doppelerfolg des Scheckenclubs Westsachsen/Erzgebirge. Auch die Tiere von Peter Miklis hatten sehr deutlich ihre Vorzüge in Form und Fell. Mit feinen 482,5 Pkt. stand er als 3. Rassemeister erstmals auf dem Siegertreppchen. Damit überrasche er auch insofern als er seinen Clubkammeraden Michael Löhr, der viele Jahre mit Jens Günter den Farbenschlag dominierte, knapp hinter sich ließ. Wie eigentlich immer stellte Alfred Menzel nur wenige, allerdings sehr schöne Tiere mit hohem Gewichtsrahmen. Seine Siegerhäsin bestach im Typ und mit tollen Kopf- und Ohrstrukturen und machte 97 Pkt.

 

166 Englische Schecken, schwarz-weiß, sorgten für eine der besten Beschickungen des letzten Jahrzehnts. Da war schon eine deutliche Differenzierung durch die amtierende Preisrichtergruppe angesagt. Während in fünf Zuchten, die sich recht deutlich abhoben, 15 der 16 v-Tiere saßen, waren doch auch recht viele Zuchten zu sehen, die allenfalls nur einen 96,5er hatten und Bewertungen von 94 Pkt. und weniger waren nicht sehr selten. Der Gewichtsrahmen wird bei der Rasse recht stark ausgenutzt. Einige Zuchten, wie zum Beispiel die von Erik Büscher, liegen regelmäßig im oberen Bereich. Die Tiere entsprechen dann auch vielfach dem leicht gestreckten Typ mit feinen Läufen und etwas höherer Stellung. Man darf wohl feststellen, dass eine gute Stellung weitgehend gefestigt ist und dass man heute überhaupt keinen Englischen Schecken mehr auszustellen braucht, der sich etwas ängstlich zusammenzieht und nicht einwandfrei stellt. Verbesserungspotential besteht aber noch in der Beckenabrundung und vor allem bei der Ohrstruktur. Das Fellhaar ist seit Jahren die Paradeposition der Rasse. Fast 85% der Tiere erhielt die „19“. Allen voran muss man hier die Zucht von Jean-Claude Kormann herausstellen, der sogar zweimal die „19,5“ zeigte und in dessen Zucht man wohl das kürzeste Fellhaar sah. Durch die wenig überstehenden Granne wird dann die farbliche Komponente gefördert und die Seitenflecken treten stark und deutlich hervor. Aber auch in den Zuchten von Louis Sonnabend und Erik Büscher waren in Form und Fell auf höchstem Maße bestens. Die Kopfzeichnung ist im Rassewert vielleicht am besten gefestigt. Dennoch ist Augenmerk auf den Dorn zu legen, der recht häufig etwas klein oder flach ausgeprägt ist. Das ist aber im umfangreichen Fehlerkatalog der Kopfzeichnung nur eine kleine Nuance. Die besten Kopfzeichnungen sah in den Zuchten von Erik Büscher, Louis Sonnabend und Werner Winkens. Die „15“ ist in der Rumpfzeichnung ist natürlich immer noch ein Lottogewinn. Jean-Claude Kormann erreichte diese Note zweimal und Erik Büscher einmal. Dann erscheinen die „regelmäßigen“ Abstufungen mit 14,5 und 14 noch etwas zu gering. Wenn man manche „Seiten“ sieht, die kaum die erwünschte Zeichnungsschablone zeigen, dann noch Unterbrechungen oder/und recht stark zusammenhängende Punkte haben, sollte eine solche Fehlerhäufung doch eher zu einer „13,5“ führen. Dabei habe ich fehlerhafte Aalstriche noch nicht einmal einbezogen. Im Rassewert gefielen mir auch die Tiere von Gerhard Zimmermann ausgezeichnet. 1. Rassemeister wurde nach Auswertung der Minuspunkte mit 484,5 Pkt. Jean-Claude Kormann vor Erik Büscher mit ebenfalls 484,5 Pkt. Den 3. Platz belegte Louis Sonnabend mit 484 Pkt. vor dem punktgleichen Werner Winkens. Mit einem halben Punkt Rückstand folgte Gerhard Zimmermann. Diese Züchter hatten schließlich auch die oben genannten 15 v-Tiere. Daneben zeigte auch Kai Grönemeier noch ein v-Tier. Die Rassesieger kamen mit 97,5 Pkt., einem vor allem auch im Rassewert tollen Rammler, von Erik Büscher und mit 97 Pkt. hatte Jean-Claude Kormann die Siegerhäsin.

 

Nachdem es in den beiden Vorjahren bei den blau-weißen Englischen Schecken Spitzenergebnisse bei der Meldezahl gegeben hatte, war die diesjährige Zahl mit 77 Tieren  recht ernüchternd. Dabei konnten die Ergebnisse sich sehen lassen. Mir gefiel vor allem, dass trotz der geringen Meldezahl neben den Platzierten mit Erik Mücke, Philippe Metzger und Andreas Wittich noch drei weitere Züchter jeweils ein v-Tier zeigten. Verglichen mit dem schwarz-weißen Farbenschlag waren die Tiere in „Form und Fell“ ähnlich stark aufgestellt. Wie schon seit vielen Jahren zeigte Rainer Hübner recht wuchtige und in der Schulter recht kräftige Tiere mit relativ breitem Rumpf, sehr guter Rückenlinie und einer ausgezeichneten Abrundung im Becken sowie prima Läufen. Mit zweimal 19,5 und sechsmal 19 in Position 2 war der Bestwert von 8 Tieren auf der gesamten Schau. Dazu kommt dann vielfach noch eine sehr saubere Kopfzeichnung, so dass das Spitzenergebnis in der Meisterschaft mit 484 Pkt. und beiden Siegertieren mit je 97 Pkt. wohl unbestritten ist. Auch Ewald Dietz als 2. Rassemeister mit 483,5 Pkt. hatte Tiere ähnlicher Struktur, waren jedoch in der Rumpfzeichnung manchmal etwas grob und mit leichten Unterbrechungen in der Schablone. Überhaupt waren die Tiere des blau-weißen Farbenschlags in der Rumpfzeichnung deutlich schwächer als die schwarz-weißen „Engländer“.  Philippe Metzger zeigte die schönsten Rumpfzeichnungen mit einer „15“ in der Spitze. Den 3. Platz in der Meisterschaft belegte jedoch Nils Weidemann mit 482 Pkt. Seine Tiere bekamen alle die „19“ im Fellhaar, waren aber im Gewicht deutlich leichter als die der beiden Erstplatzierten. Farblich sollte in einigen Zuchten Augenmerk darauf gerichtet werden, dass die Tiere in der Zeichnungsfarbe nicht zu dunkel werden. Ewald Dietz stellte auch eine homozygote Häsin aus, die mit 94,5 Pkt. bewertet wurde.

 

Auch bei den nur mit 54 Tieren vertretenen Englischen Schecken, thüringerfarbig-weiß, gab es wieder einen leichten mengenmäßige Rückschritt. Nur 9 Aussteller konkurrierten mit 62 Tieren. Dabei erlaube ich mir, ganz herzlich mit Walter Ebinger einen „Altmeister der Scheckenzucht“ nach einigen Jahren der Abwesenheit wieder herzlich in unserem Kreise begrüßen zu dürfen! In Kombination der Pos. 2 und 3 sah man geradezu sensationelle Bewertungen. Exakt 50% der Tiere erhielt mindestens die „19/19“. Dabei wurde das Fellhaar mit sage und schreibe 50x19 und 1x 19,5 geradezu in den Himmel gehoben. Da das im vergangenen Jahr ähnlich war, darf man wohl davon ausgehen, dass man zurzeit in diesem Farbenschlag zumindest die besten Englischen Schecken im Fellhaar sieht. Um zunächst bei der Kombination von „Form und Fell“ zu bleiben, hatte Frank Steinhoff den Bestwert bei seinen 8 Tieren mit 8x19. Das ist schon eine Bank! Im Rassewert sah man jedoch bessere Tiere. Manche waren bei sehr guter Farbe recht vollgezeichnet, wurden aber dennoch mit 14 bzw. gar 14,5 mitgenommen. Mit feinen 482,5 Pkt belegte er den 3. Platz in der Meisterschaft. Auch in der Zucht von Helmut Middendorf sieht man seit einigen Jahren neben recht kräftigen Typen und sehr guten Fellen tendenziell etwas grobe, jedoch freistehende Seitenflecken und gute Kopfzeichnungen. Sein Siegerrammler (97,5), der 19,5 in Pos. 2 machte, erhielt die „15“ auch in der Kopf- und Rumpfzeichnung. Mit 485,5 Pkt. wurde er 1. Rassemeister. Die schönsten „Zeichnungstiere“ mit einerseits feinen Augenringen, tiefliegenden Backenpunkten und sauberer Ohrenzeichnung und andererseits feiner Punktierung auf Ketten und Schenkelpartien bei sauberem Aalstrich, zeigte zweifelsohne Siegfried Gottschlich. Leider wurde das nicht immer punktetechnisch so deutlich. Herausragend war dabei seine Siegerhäsin mit 97 Pkt, der gut gerne auch die 15er Seite zu Gesicht gestanden hätte. Mit 483 Pkt. wurde er 2. Rassemeister. Ein v-Tier kam von Tobias Hekler, das dem Siegerrammler kaum nachstand. Farblich muss nach wie vor darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht zu hell werden und zwar an den Stellen, an denen die Thüringer ihre dunklen Abzeichen haben.

 

Bei den 59 Englischen Schecken, dreifarbig, durfte man meines Erachtens von einer sehr liebevollen Bewertung zugunsten der Tiere sprechen, sonst wären solche Ergebnisse bei diesem schwierigsten Farbenschlag bei den Engländern kaum zu erzielen. Vor allem galt dies beim Fellhaar. Mit dreimal 19,5 gab es mehr solch sehr positiver Bewertungen als 18,5er! Besonders wurden hier die Tiere von Finn Steffens hervorgehoben, der gleich zweimal die „19,5“ erzielte und in erster Linie aufgrund dieser Basis auch mit sehr guten 483,5 Pkt. den 2. Platz in der Rassemeisterschaft belegte… und das mit stattlichen drei v-Tieren! Dagegen war die Differenzierung in Pos. 2 schon deutlich größer, denn man sah bei überwiegend guten Gewichtsrahmen doch manche Häsinnen mit etwas losem Brustfell oder Tiere, die Hüftknochen zeigten. Bei nur sechs ausgestellten Tieren zeigte hier Franz-Josef Thelen mit viermal 19 wohl die Bestleistung. Im Rassewert ist die Streuung der Qualität im Vergleich zu den anderen Farbenschlägen vielleicht noch etwas größer. Da fehlten mir doch vor allem in der Rumpfzeichnung etwas die Abstufungen, denn nur zwei Tiere erhielten hier mit der 13,5 nennenswerte Abzüge, obwohl viele Tiere mit recht grober und zusammenhängender Punktierung zu sehen waren. Andere hatten mehr oder weniger große zeichnungsfreie Stellen insbesondere zwischen Ketten- und Schenkelzeichnung oder auf den Schenkeln. Farblich sah ich nur ein Tier mit einer „14“, was bei dem relativ großen Fehlerpotential gerade bei der Zweifarbigkeit dieser Rasse wohl auch auf die schon zitierte liebevolle Bewertung zurückgeführt werden darf. Züchter dieses Farbenschlags sollten das schon selbstkritisch einstufen. Andererseits gab es aber auch die Tiere mit einem tollen Rassewert und zwar in einer Qualität, wie ich sie schon seit vielen Jahren -oder sollte ich sagen- noch nie gesehen habe. Sie kamen von Franz Josef Thelen, der seit Jahren schon zu den deutlich führenden Züchtern dieses Farbenschlags gehört. Er wurde mit 484 Pkt. Rassemeister und wer die Bilder seiner beiden Siegertiere, insbesondere das der Siegerhäsin betrachtet, wird mir wohl zustimmen, dass diese deutlich zu den schönsten Siegertieren bei den Englischen Schecken  gehörte! Sie machte tolle 97,5 Pkt. und der Siegerrammler kam auf 97 Pkt. Harald Zauß wurde mit 481,5 Pkt. 3. Rassemeister. Es ist zu hoffen, dass insbesondere aufgrund der sehr guten Tiere in der Spitze dieser Farbenschlag in den nächsten Jahren an Verbreitung gewinnt. Schönheit und Reiz sind jedenfalls vor allem aufgrund der „Dreifarbigkeit“ vorhanden!

 

221 Zwergschecken entsprachen dem Durchschnitt der letztjährigen Beschickungszahlen. Man muss aber nicht zwingend immer positive Zahlen vermelden, um in einer Rasse zu loben. Bei den Zwergen sehe ich das ganz anders, vor allem dann, wenn sich kaum Züchter von großen Rassen abwenden, was ja grundsätzlich vielfach der Fall ist. Bei den Schecken ist diese Tendenz auf den Überregionalen überhaupt nicht zu erkennen und hat zu Recht bei mehreren Grußworten und Ansprachen zu viel Lob geführt. Und dennoch gibt es für mich ein großes Lob für die Zwergschecken. Sie haben sich in den letzten Jahren im recht einheitlichen Typ und vor allem in den Zeichnungsmerkmalen sprunghaft verbessert. Ferner stellten sie nunmehr zum zweiten Male in Folge die Bestleistung der Überregionalen und auch die zweitbeste Gesamtleistung kam in diesem Jahr von den Zwergen. Was für eine Leistung!!!

 

Die Zwergschecken, schwarz-weiß, waren mit 69 Rassevertretern etwas unterrepräsentiert. Das galt aber nur für die Menge, denn nur ein 93er und zwei 94er sprachen für das Niveau der 9 Zuchten. Noch wichtiger erschien mir in diesem Zusammenhang, dass beide Siegertiere nicht von Züchtern kamen, die die drei Meistertitel errangen. So zeigte die ZGM Schmitz/Rau mit 97 Pkt. den Siegerrammler mit tollem Typ, fantastischen Kopf- und Ohrstrukturen und prima Rassewert. Die Siegerhäsin (97) seines westfälischen Clubkollegen Klaus Augustinowitz glänzte vor allem mit einem 19,5er Fellhaar. Ohnehin sah man bei diesem Zuchtfreund das beste Fellhaar der Konkurrenz mit 6x19 und 2x19,5 bei 8 Tieren! Ähnlich herausragend waren hier auch die Tiere von Patrick Krieger. In Pos.2 gab es keine „Überflieger“. Hin und wieder mussten leicht loses Brustfell, schmale Vorderpartien oder Hüftknochen beanstandet werden Dennoch war es wiederum Patrik Krieger, der in Kombination von „Form und Fellhaar“  mit 19,5/19,5 und 19/19,5 herausragende Tiere stellte. Leider waren sie in den Zeichnungsmerkmalen etwas schwach, um einen Podestplatz zu belegen, der in diesem Jahr mit drei gleichlautenden Punktezahlen von 480,5 Pkt. über die Pos. 2 und 3 vergeben wurde. An den Namen der neuen ZGM „TU-Hei-Ja“ muss man sich bei den Zwergschecken noch gewöhnen und steht für die schon lange erfolgreichen Züchter Markus Turk, Dirk Heidemann und Jens Jadischke, die den 3. Platz belegten. Mehrere ihrer Tiere machten die „19/19“ und waren farblich sehr gut. Wie schon in den Vorjahren zeigte Louis Sonnabend mehrere sehr typische  kleinrahmige Tiere von 1,5 bis 1,6 kg mit recht kurzen, zur Körpergröße passenden Ohren. Ebenso sah man die gewünschten kleinen bzw. feinen Zeichnungsstrukturen, so dass auch die einzige „15“ in der Rumpfzeichnung aus seiner Zucht kam. Er belegte schließlich den 2. Platz und wurde nur von Ringo Scheitz geschlagen, der zum ersten Male die Rassemeisterschaft für sich entschied. Seine recht großrahmigen Tiere zeigten sich in diesem Jahr im Rassewert deutlich verbessert. Er hatte neben den beiden Siegertieren als einziger Züchter auch noch ein v-Tier, das die Stärke seines Stammes unterstrich.

 

40 Zwergschecken, blau-weiß, erschienen wie auch schon auf den zurückliegenden Schauen etwas schwächer als die schwarz-weißen Zwerge. Wahrscheinlich liegt dies auch an der geringeren Verbreitung. Mit Ringo Scheitz auf dem 1. Platz (482,5 Pkt.) und Florian Rolf an zweiter Stelle (481,5 Pkt.), gab es den gleichen Zieleinlauf wie im Vorjahr. Selbst der Siegerrammler (97) von Florian Rolf aus dem Vorjahr stellte auch in diesem Jahr wieder die Spitze der Konkurrenz dar. Insgesamt war der Zuchtstamm von Florian Rolf etwas kleinrahmiger als der von Ringo Scheitz, was aber aufgrund der recht großen Gewichtsspanne von 500 g durchaus akzeptabel, gar notwendig ist, wenn über mehrere Generationen Rückpaarungen gemacht werden. Auch Dirk Holzhauer und Thomas Hengeler stellten mit 96,5 Pkt. sehr ansprechende Tiere.

 

53 Zwergschecken, havannafarbig-weiß, ausgestellt von immerhin 9 Züchtern, unterstrichen den tollen Aufschwung dieses Farbenschlags in den letzten Jahren. Dieser Aufschwung geht in erster Linie einher mit dem Namen von Jens Günther, der auch in diesem Jahr wieder fantastische Tiere stellte und das nicht nur in „Form und Fell“! An der Spitze stand hier sein hochfeiner Siegerrammler (97,5 Pkt.) mit einer 19,5 in Pos. 2. Auffallend waren meines Erachtens zum einen die einheitlichen Typen bei gleichmäßigem mittlerem Gewichtsrahmen und andererseits vor allem die vorzüglichen Zeichnungsmerkmale mit 3x15 in der Rumpfzeichnung. Überlegen wurde er mit 485 Pkt. 1. Rassemeister. Sehr erfreulich durfte man aber feststellen, dass der Abstand zu den „Verfolgern“ geringer geworden ist, denn sowohl Hartmut Meyer auf dem 2. Platz (482 Pkt.) und Andreas Döhler auf dem 3. Platz (480,5 Pkt.) zeigten sehr schöne Tiere. Dabei hatte auch Hartmut Meier zwei v-Tiere und in der Spitze eine 19,5er Körperform. Ebenso gefielen die Tiere in der Rumpfzeichnung und Farbe. Bei Andreas Döhler sah man kleinrahmige Tiere, allesamt mit einem 19er Fellhaar, die allerdings teilweise auch mit etwas groben Seiten ausgestattet waren. Des Weiteren kam ein in allen Positionen hervorragendes Tier von Louis Sonnabend auf 97 Pkt. Dieses stand dem Siegerrammler kaum nach.

 

Wie schon seit Jahren sind die Zwergschecken, thüringerfarbig-weiß, von Günter Haußler nahezu konkurrenzlos. So waren in diesem Jahr 23 Rassevertreter von nur drei Ausstellern zu sehen. Das ist ebenso schade wie unverständlich. Warum verbreitet sich dieser von Günter Haußler nahezu grandios ausgestellte Farbenschlag nicht besser? Ist er zu dominant? Trotz seiner herausragenden Stellung meine ich, das verneinen zu können, denn in diesem Jahr zeigte Ringo Scheitz mit einem v-Tier und mehreren hv-Tieren, dass auch Dritte auf Augenhöhe ausstellen können. Ist der Farbenschlag zu schwierig? Auch hier neige ich, die Frage zu verneinen und glaube eher, dass die dreifarbigen Zwerge trotz stärkerer Verbreitung schwieriger sind. Es scheinen wirklich nur eine Handvoll Züchter zu fehlen, die sich an die Thüringerfarbe heranwagen. So kann man nur den beiden genannten Züchtern und Armin Sierth wünschen, dass im nächsten Jahr mehr Tiere zu sehen sind. Momentan kann und darf man allerdings Günter Haußler wiederum für ein herausragendes Ergebnis mit 484,5 Pkt. und einer 98er Gesamtsiegerhäsin mit einem Rassewert von 15/15/15 gratulieren. Ferner stellte der Zuchtfreund zum zweiten Male in Folge auch die beste Gesamtleistung der Schau mit 581,5 Pkt.

 

Leider schwächeln die Zwergschecken, dreifarbig, seit einigen Jahren und zwar zahlenmäßig, leider aber auch qualitativ. 42 Tiere kamen von nur fünf Züchtern. Richtig zufrieden sein durfte man nach dem Urteil der amtierenden Preisrichter nur mit den Rassevertretern von Anne Meinema, der auch schon in den letzten Jahren führend war. Dem muss ich mich uneingeschränkt anschließen. Kein 96,5er in vier der fünf Zuchten dokumentierte wohl einen der schwächsten Farbenschläge der Schau. Konnte man mit der Körperform zumindest einigermaßen zufrieden sein, war der Rassewert wirklich schwach. Viele Tiere zeigten unsaubere Ohrenansätze, hatten grobe Augenringe oder Ausläufer, so dass keine 15er Kopfzeichnung vergeben wurde. In der sicherlich noch schwierigeren Rumpfzeichnung war dies nicht besser und ich meine, dass so manches Tier hier eine 14,5 bekommen hat, die in einem anderen Farbenschlag maximal eine „14“ gewesen wäre. Vor allem die Aalstriche waren vielfach in der Breite ungleich und manchmal hing auch die Seitenzeichnung an. Auch die Zeichnungsfarben waren recht blass, so dass eine einzige 15 im gesamten Rassewert die Bestmarke von Anne Meinema war. Dabei zeigte er noch sehr deutlich den besten Rassewert mit feiner Zeichnung und guter Farbverteilung. Auch verkörperten seine Tiere einen recht kleinrahmigen Typ mit rd. 1,6 kg und Ohrlängen von um die 6,5 cm. Eines der beiden v-Tiere war die hochfeine Siegerhäsin mit tollem Stand und vorzüglichem Fellhaar und prima Zeichnungsmerkmalen. In der Rassemeisterschaft erzielte er 482 Pkt. Mit schon deutlichem Abstand folgte Michael Büscher mit 478 Pkt.

 

Resümee und Ausblick

Wir erlebten eine in vielen Punkten gelungene Jubiläumsschau mit einer vorbildlichen Tierhalle, einem tollen Ausflug am Freitag und einer prima Bewirtung während der Tage. Die  Basis für die Bewertung unserer Tiere entsprach einer persönlichen Note der Ausstellungsleitung und fand sicherlich nicht die ungeteilte Zustimmung. Bei einer sehr dünnen Personaldecke, sollten künftig Veranstalter vielleicht auch bei dem einen oder anderen Engpass oder Problemchen spontan auf anwesende routinierte Zuchtfreunde zurückgreifen. In unserer harmonischen Scheckenfamilie ist man dazu bereit! Die neue Zusammensetzung der Arbeitskreisleitung wird man daran messen dürfen, die Kooperation und Abstimmung zwischen den einzelnen Clubs noch zu verbessern und vor allem die Moderation mit künftigen Ausrichtern der Überregionalen wieder mehr im Sinne des im Handlungsrahmen verankerten „Vereinszweckes“ zu führen. Wir freuen uns jedenfalls uneingeschränkt, am 24./25.10.2026 unsere Züchterfreunde vom Scheckenclub Westsachsen/Erzgebirge in der Bogenbinderhalle in Ronneburg zur 51. Überregionalen besuchen zu dürfen!

Werner Winkens

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© Walter Willems