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Der Scheckenclub Rheinland wünscht Allen ein erfolgreiches Zuchtjahr!

 

Termine

49. Überregionale Scheckenclubvergleichs-schau am 19. / 20.10. 2024

in der Axbachhalle, Gaffelstadt 8, 48361 Beelen
Veranstalter und Ausrichter: Scheckenclub Westfalen, Sektion Münsterland W711

48. Überregionale Scheckenclub-Vergleichsschau

am 07./08.10.2023

in Nienburg/Weser

Katalog CVS 2023
48. Scheckenclub-Vergleichsschau Gesamtk[...]
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Katalog Scheckenclubvergleichs- schau 2022 in Königsmoos
Katalog CVS 2022 Königsmoos.pdf
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Der neue Standard

ist da !!!

Wir freuen uns über die Wahl zur Homepage des Monats!

letzte Aktualisierung:

01.09.2024

Datenschutzerklärung hier

Rassebeschreibung

Züchterstudie Rheinische Schecken von Wilfried Lutz

Rheinische Schecken

 

Referat anlässlich der Arbeitstagung der Scheckenclubs im ZDK am 01./02.2006 in Monschau von Wilfried Lutz, Mönchengladbach



 

 

„Rheinische Schecke wurde ich getauft in Ehren;
wer kann, als deutsches Zuchtprodukt, mir dieses wehren?
Ein Farbtier bin ich, des` Schönheit nie vergeht.
Auf weißem Grund die schwarz und gelbe Zeichnung steht.
Und es ist mir bewusst, dass von den Rassen allen
ich dir, o Richter, einst am besten werd` gefallen.“

 

......dieses Gedicht gab der Herauszüchter der Rheinischen Schecken, Josef Heintz aus Grevenbroich, einer kleinen Stadt vor den Toren von Köln, der Neuzüchtung 1901 mit auf den Weg, bevor die Rasse 1905 anerkannt wurde. Von daher ist es natürlich kein Zufall, dass diese „rheinische Rasse“ auf einer Scheckenzüchtertagung im Rheinland Schwerpunktthema sein sollte. J. Heinitz hat leider die rasante Entwicklung und heutige Schönheit seiner Rasse nicht mehr kennen gelernt.

In meinem Vortrag möchte ich weniger auf den eigentlichen Wortlaut des Standards eingehen, als vielmehr
-Feinheiten einzelner Positionen beschreiben,
-speziell auf die Augenringzacke eingehen und
-einen Widerspruch bei der Beurteilung der Farbe der Zeichungsmerkmale erläutern
.

1.Gewicht:
Das Normalgewicht zur Erlangung der Maximalpunktzahl muss über 3,75 kg liegen. Das Höchstgewicht beträgt 4,50 kg. Die meisten Zuchten bewegen sich eher in der Nähe des Höchstgewichtes und meines Erachtens wird auch der Rassetyp am schönsten bei einem Gewicht von ca. 4,20 kg gezeigt. Rahmen und Volumen passen dann zusammen.

2. Körperform, Typ und Bau:
Der Körper sollte leicht gestreckt und walzenförmig mit ebenmäßiger Rückenlinie sein. Auch sollte auf eine gute Abrundung des Beckens geachtet werden. Nach vorne verjüngte Tiere trifft man leider auch recht häufig an.... sie sind meist auch knapp im Gewicht. Der etwas gestreckte Körper kann aber auch nur dann richtig gezeigt werden, wenn die Tiere einen einwandfreien Stand haben. Dies setzt kräftige Läufe voraus. Trotz der zwar ins Auge fallenden Rassemerkmale muss man sich darauf besinnen, die Pos. 2 nicht zu vernachlässigen, denn mit einer 18 in Position 2 erzielt man nur in den seltensten Fällen ein vorzügliches Gesamturteil. Auch die Ohrstruktur ist vielfach noch zu verbessern. Die Ohren sollen ein festes Gewebe haben und in der Länge zum Körper passen. Faltige, dünne und lange Ohren sind auszumerzen. Im Vergleich zu manch andere Mittelrassen haben die Häsinnen der Rheinischen Schecken vielfach noch Probleme mit losem Brustfell. Dies stört häufig mehr als die kleine, gut geformte Wamme.

3. Fellhaar:
Diese Position stellt in vielen Zuchten ein Schwachpunkt dar und bedarf der erhöhten Aufmerksamkeit. Es ist darauf zu achten, dass das Fellhaar dicht, gleichmäßig, aber nicht zu lang begrannt ist. Ich halte eine Länge von ca. 3 cm für angemessen. Dem Fellhaar kommt bei allen Scheckenrassen eine ganz besondere Bedeutung zu, weil es „Träger der Zeichnungsmerkmale ist“. Lange Begrannung und „dünne Felle“ mit wenig Unterwolle lassen die Zeichnung eher verwaschen, stumpf und nicht sauber abgegrenzt wirken. Wie bei vielen anderen Rassen auch, kommt die ideale Ohrstruktur auch erst mit einer „vollen“ Behaarung zustande. Dies trifft insbesondere auf die Innenseiten der Ohren zu.

4. Kopfzeichnung:
Wie bei allen Scheckerassen besteht die Kopfzeichnung aus dem Schmetterling, den Augenringen, den Backenpunkten und den Ohren. Speziell beschrieben und im Detail recht schwierig zu erzüchten ist der Schmetterling, der „gut ausgeprägt“ sein soll. Um dies zu dokumentieren, sollte man sich bildlich das Insekt mit ausgeklappten Flügeln vorstellen. Hier wird deutlich, dass die Flügel nach oben über den Rumpf des Insektes hinausgehen und dann geschwungen beidseitig weiterlaufen, um beim Kaninchen schließlich den Unterkiefer einfassen. In vielen Zuchten ist zu beobachten, dass vom Dorn aus die Flügel gerade nach rechts und links - ohne Bogen... ohne Erhöhung - abzweigen. Dies ist übrigens kein spezifisches Problem der Rheinischen Schecken.
Ein schöner Backenpunkt kann durchaus rund aber auch oval sein. Auch die Größe kann kaum in cm beschrieben werden, weil er abhängig vom übrigen Zeichnungsbild ist. Tiere mit etwas gröberen Zeichnungen haben in der Regel auch einen etwas größeren Backenpunkt. Von grundlegender Bedeutung ist aber der Abstand zwischen Augenring und Backenpunkt. Obwohl der Standard hier kein Maß vorgibt halte ich einen Abstand von mindestens 1 cm für geboten.
Die Augenringe sollten geschlossen und gleichmäßig breit sein. Dies ist eine eindeutige Formulierung, die in der Praxis kaum umsetzbar ist und offensichtlich genetisch zu anderen Forderungen im Widerspruch steht, denn oftmals zeigen Tiere mit der schönsten Seitenzeichnung (fein punktiert und mit freistehende Seitenflecken) gerne eine Augenringzacke. Diese wird bisher nur in der Standardbeschreibung der Englischen Schecken als ausdrücklich zugelassen beschrieben, obwohl dieses Merkmal völlig unabhängig von der Rasse ist. Die Augenringzacke ist auch ein gewisser Regulator zur Breite des Augenrings. Gerade bei den Kleinschecken sieht man häufig Tiere mit „zu“ breiten Augenringen. Eine Übertragung der Standardformulierung der Englischen Schecken auf alle Scheckenrassen würde auch zur Vereinheitlichung der Bewertungskriterien und nicht zuletzt auch zur Vereinfachung der Bewertung durch die Preisrichter beitragen.
Nachdem ein entsprechender Antrag des Scheckenclubs Rheinland auf Änderung des Standards der LV-Standardkommission und auch auf der Arbeitstagung der Scheckenclubs im ZDK am 2.7.2005 in Annweiler vorgetragen und begrüßt worden ist, teilte der Geschäftsführer der ZDK-Standardkommission der LV-Standardkommission mit Schreiben vom 15.01.2006 mit, dass der Antrag am 16.12.2005 beraten und im Sinne des Antrags entschieden worden sei. Künftig werde bei allen Scheckenrassen die Augenringzacke toleriert und textlich in den Standard übernommen. Liebe Zuchtfreunde, das o.a. Beispiel zeigt, dass man mit konstruktiven und von breiter Mehrheit sachlich vorgetragenen Vorschlägen durchaus etwas bewegen kann!

Auf dem rechten Foto sehen wir eine Rheinische Schecke mit einem Augenring, der nicht gleichmäßig und etwas grob ist, während das Tier auf dem linken Foto einen standardgerechten Augenring zeigt. Auch liegt der Backenpunkt „tief“ in deutlicher Entfernung vom Augenring.

Zum Schluss noch eine Anmerkung zur Bewertung der Kopfzeichnung, die auch zur Bewertung der Rumpfzeichnung gilt: Die Zeichnungskriterien sind so vielfältig und eröffnen damit auch ein so großes Fehlerpotential, dass Preisrichter schon mit viel Fingerspitzengefühl an negative Bemerkungen gehen sollten. Eine Bemerkung „einseitige Unterkiefereinfassung ... 12,5“ ist fatal. Man muss schon - auch kritisch - die mehr oder weniger vorhandenen leichten Fehler aufaddieren und dann zu einer Abwägung kommen.

5. Rumpfzeichnung:
Die Rumpfzeichnung, die bekanntlich aus dem Aalstrich und den Seitenflecken besteht, stellt züchterisch das größte Problem dar. Lässt sich der Aalstrich genetisch doch stabilisieren, finden wir nur recht selten Tiere mit den gewünschten 6-8 Seitenflecken, die dazu auch noch beidseitig auf den Flanken und Schenkeln verteilt, freistehend und schön rund in einem Durchmesser von ca. 2 bis 3 cm sein sollten.
Häufig reichen die Punkte etwas weit nach vorne. Sie sollten nicht mehr als ein Drittel der Körperlänge einnehmen. Auch eine grobe, zusammenhängende Zeichnung ist weit vom Ideal entfernt. Dass unterschiedliche Farben in einem Feld nur als einen Punkt zählen, sollte bekannt sein. Ein freistehender Kettenpunkt ein- oder beidseitig des Körpers stellt keinen leichten Fehler dar! Dies gilt auch für Genickpunkte, die weniger als 2 cm vom Aalstrich entfernt sind.
Dass der Aalstrich ca. 2cm breit vom Genick bis zur Blumenspitze verlaufen sollte, ist selbstverständlich. Wert legen sollte man auf die wörtliche Auslegung des Begriffes „Strich“! Ein Strich, ist gleichmäßig in der Breite und ohne Zacken!

Auf der rechten Seite haben wir ein Tier mit schönen frei stehenden Seitenflecken, während die Seitenflecken des linken Tieres sich auf zwei Bereiche bündeln und augenscheinlich kaum in der gewünschten Anzahl vorhanden sind. Beide Tiere zeigen allerdings auch etwas schwache Vorderläufe und treten etwas durch.

6. Farbe:
Bei den Rheinischen Schecken unterscheiden wir zwischen der Grundfarbe und den Zeichnungsfarben. Die Grundfarbe, die in Deck- und Unterfarbe unterteil ist, sollte reinweiß sein, während die Zeichnungsfarben schwarz und gelb sein sollen. Die Reinheit der Farben, deren Glanz und deren Intensität sind Kriterien bei der Beurteilung. Die Zeichnungsfarben müssen laut Standard in allen Zeichnungsmerkmalen mit Ausnahme der Backenpunkte vorhanden und möglichst frei von andersfarbigen Haaren sein. Nach dem Wortlaut des heutigen Standards gilt das Fehlen einer Zeichnungsfarbe in der Kopfzeichnung (Ausnahme Backenpunkte) und in der Rumpfzeichnung als schwerer Fehler. Gewollt ist aber, dass ein Tier, mit einer fehlenden Farbe in einem Zeichnungsmerkmal ausgeschlossen werden muss. (Beispiel: Seitenflecken auf einer Seite nur schwarz, Schmetterling nur gelb etc.) Die Formulierung ist jedoch falsch.
Dies geht aus dem nachstehende Antrag hervor, den die LV-Standardkommission des Rheinland ebenfalls an die ZDK-Standardkommission gerichtet hat:
„In der Farbe ist beschrieben, dass beide Zeichnungsfarben in allen Zeichnungsmerkmalen in der Kopf- (mit Ausnahme der Backenpunkte) bzw. Rumpfzeichnung vorhanden sein müssen. Bei den schweren Fehlern wird vom Fehlen einer Zeichnungsfarbe in der Kopfzeichnung...... und Rumpfzeichnung besprochen. Kopfzeichnung und Rumpfzeichnung sind jedoch ein „gröberes Raster“. Die Kopfzeichnung besteht aus den Zeichnungsmerkmalen Schmetterling, Augenringe, Backenpunkte und Ohren, während die Rumpfzeichnung aus dem Aalstrich und den beidseitigen Seitenflecken besteht. Aufgrund des Wortlautes der Standardbeschreibung müsste ein Tier, mit nur gelben oder nur schwarzen Seitenflecken auf einer Seite und beiden Farben auf der anderen Seite durchbewertet werden. Hier fehlt in der Rumpfzeichnung keine Farbe... wohl aber in einem Zeichnungsmerkmal. Aufgrund des zuvor genannten Beispieles (das im übrigen gar nicht so selten vorkommt) sollte bei der Beschreibung der schweren Fehler etwa folgende Formulierung gewählt werden: „Fehlen einer Zeichnungsfarbe bei einem Zeichnungsmerkmal der Kopfzeichnung (ausgenommen Backenpunkte) .....bzw. Fehlen einer Zeichnungsfarbe in einem Zeichnungsmerkmal der Rumpfzeichnung.“
Der Antrag wurde für sachlich begründet befunden, so dass eine textliche Änderung erfolgen wird. Dies wurde der LV-Standardkommission mit dem bereits zuvor zitierten Schreiben vom15.01.2006 mitgeteilt.
Grundsätzlich bereitet die Farbverteilung in vielen Zuchten ähnliche Mühe wie die Forderung nach den freistehenden Seitenflecken. Auch große Farbfelder sind nicht ideal. Auf dem nachstehenden linken Bild wird dies deutlich. Während die Farbverteilung auf der Seite sehr schön ist, ist die Kopfzeichnung überwiegend recht dunkel. Hingegen hat das Tier auf dem rechten Bild insbesondere in den Zeichnungsmerkmalen der Kopfzeichnung eine ganz hervorragende Farbverteilung und auch die frei stehenden Seitenflecken zeigen deutlich beide Farben. Ebenso zeigt der leicht angedeutete Aalstrich beide Farbkomponenten   und insgesamt hat das Tier eine sehr intensive Farbe.

 

 

7. Pflegezustand:
Diese Forderungen dieser Position dürften jedem Züchter bekannt sein und es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, nur optimal vorbereitete Tiere zur Schau zu bringen.
Kritisch müssen wir Scheckenzüchter uns jedoch die Frage stellen, ob mache von uns hier den Bogen nicht überspannen!

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© Walter Willems