Der Scheckenclub Rheinland wünscht Allen ein erfolgreiches Zuchtjahr!
49. Überregionale Scheckenclubvergleichs-schau am 19. / 20.10. 2024
in der Axbachhalle, Gaffelstadt 8, 48361 Beelen
Veranstalter und Ausrichter: Scheckenclub Westfalen, Sektion Münsterland W711
48. Überregionale Scheckenclub-Vergleichsschau
am 07./08.10.2023
in Nienburg/Weser
Jetzt ist hier der Gesamtbericht von Werner Winkens in der Kaninchenzeitung zur Überregionalen 2022 nachzulesen.
Der neue Standard
ist da !!!
letzte Aktualisierung:
01.09.2024
Datenschutzerklärung hier
Deutsche
Riesenschecken
....eine prächtige Rasse,
....mit wunderschöner Zeichnung,
....harmonischer Eleganz,
....eine Rasse für Idealisten mit Herz und Ausdauer
Erich Waldeck, Mülheim an der Ruhr
Die heutigen
Riesenschecken zeigen ein Normalgewicht von 6 kg und
mehr, die Obergrenze liegt bei 9 kg, die Körperlänge soll 68cm erreichen, die Ohrlänge 17 cm. Grobe Abweichungen werden mit Punktabzügen geahndet. Zu einem Riesenschecken gehört der große breite
Kopf, die ausgeprägten Backen, sowie die starken Ohrmuscheln, die eine sehr gute Ohrenhaltung garantieren. Die Ohren sind kräftig und gut behaart und sollen V-förmig getragen werden. Der Körper soll
vorne und hinten gleichmäßig breit sein. Ein typisches Merkmal ist die gute Bemuskelung, die sich in einem langgestreckten, walzenförmigen Körperbau orientiert. Die Rückenlinie ist lang und verläuft
geradlinig bis zum gut abgerundeten Becken. Die Brust ist breit und gut entwickelt, und steht auf den geraden und starke Vorderläufen, die breit gestellt sind. Die Hinterläufe bewegen sich parallel
zum Körper. Die Wammenfreiheit ist ein weiteres Ziel unserer Züchtung.
Das Fell ist mittellang ca. 3,5 cm, gut und gleichmäßig begrannt und mit einer dichten Unterwolle versehen. Je kürzer und feiner das Fell begrannt ist, desto klarer sind die Übergänge zwischen der weißen Grundfarbe und der Zeichnungsfarbe zu sehen. Deck und Unterfarbe sind von reinem Weiß. Von den Farbenschlägen kennen wir heute schwarz-weiß, blau-weiß und havanna-weiß. Die Zeichnungsfarben dürfen nicht mit andersfarbigen Haaren durchsetzt sein. Die Krallen sind bei allen Farbenschlägen farblos. Während die schwarz-weißen und havannafarbigen Schecken braune Augen zeigen, haben die blau-weißen Schecken blaugraue Augen.
Eine der drei
Rassemerkmalen aller Scheckenrassen ist die
Kopfzeichnung. Sie besteht aus dem Schmetterling mit Dorn, den Augenringen, den Backen- punkten, der Ohrenzeichnung. Die Kopfzeichnung zeigt zunächst den
Schmetterling, der sich beidseitig bogenförmig bis über die Mundwinkel
erstreckt und den Unterkiefer einfasst. Auf der Mitte des Nasenrückens befindet sich der leicht gerundete Dorn. Leichte Fehler sind ein gezackter Dorn, einseitige Unterkiefereinfassung und
fleischfarbener Lippenspalt. Schwer fehlerhaft ist der gänzlich fehlende Dorn, die fehlende Kiefereinfassung, ein unvollständiger Schmetterling, weiße Nasenspitze oder weißer Lippenspalt,
anhängende Backenpunkte, wie auch Augenringe und Ohrenansatz bzw. Schmetterling. Die Augenringe sollten möglichst gleichmäßig breit und geschlossen sein. Doch auch die Zacke (früher auch sechs
genannt) soll nicht nachteilig bewertet werden. Grobe Augenringe neigen schnell zur fehlerhaften Kopfzeichnung, durch anhängende Backenpunkte. Die Backenpunkte sollen sich frei unter den Augenringen
befinden, und sind rund oder oval, in einem idealen und gewünschten Abstand von 1cm. Der Ohrenansatz ist zur Stirnfläche häufig mit einer leicht abgerundeten oder Keilförmigen Ausbuchtung zur Stirn
(Stirnbüschel) versehen. Im Idealfall verläuft der Übergang gerade. Beide Erscheinungsarten liegen in der Vererbung der verschiedenen Linien verankert. Nicht selten dagegen sind Spritzer an den
Köpfen. Gerade hier sind die Züchter gefordert eine saubere Zucht zu betreiben.
Die
Seitenzeichnung ist das Paradestück der Schecken, und
besteht aus dem berühmten Aalstrich, der sich im Idealfall mit einer gleichmäßigen Breite von ca. 3 cm vom Genick bis zur Blumenspitze über den Rückenfirst hinweg zieht. Ein gezackter oder
ungleichmäßiger, ein breiter oder schmaler Aalstrich, einer mit Unterbrechungen vom Genick bzw. vom Blumenansatz bis zur hochgelegten Blumenspitze, gilt als leichter Fehler. Die Seitenzeichnung
besteht aus freistehenden Punkten und Flecken mit einem gewünschten Durchmesser von 3-4 cm. Auf jeder Körperseite gelten 6-8 Seitenflecken als ideal, wobei die Punkte eine gleichmäßige Verteilung im
Halbkreis auf dem Schenkel bis zum Bauchansatz haben sollten. Flecken an Brust, Bauch und an den Läufen bleiben unberücksichtigt.
Fehlerhaft sind dagegen am Aalstrich leicht anhängende Zeichnungspunkte, eine schwache, volle oder ungleichmäßige Seitenzeichnung, die Anlage zu einer Kettenzeichnung, ein- oder beidseitig am Körper
freistehende Kettenpunkte. Genickpunkte, die weniger als 2 cm vom Aalstrich entfernt sind, gelten nicht als Kettenpunkte. Zu den schweren Fehlern rechnet man die stark zusammenhängende
Seitenzeichnung mit dem Aalstrich, Sattel- oder Mantelzeichnung, mehr als ein freistehender Kettenpunkt auf einer Seite, weniger als 3 Seitenflecken auf einer Seite.
Die
Farbe mit dem
satten Glanz, den längst nicht jedes Tier besitzt, wünscht sich jeder Züchter im Stall zu haben. Wir unterscheiden zwischen der Grundfarbe und der Zeichnungsfarbe in schwarz, blau, und havannafarbig,
die rein und nicht mit andersfarbigen Haaren durchsetzt sind. Der erste kritische Blick gilt den Ohren-rändern, der Blume und der Schoßpartie. Hier erkennt man schnell den guten oder den schlechten
Farbträger. Eine sehr gute Farbe mit einem sehr guten Fellträger erleichtert dem Züchter das Schaufertigmachen erheblich! Man spart viel Zeit und gewinnt schnell die positive Meinung des Richters.
Man sollte bemüht sein, die Zuchttiere nach solchen Merkmalen verstärkt in die Zucht-planung einzubringen.
Genetik und
Zuchtpraxis
Wie alle
Punktscheckenrassen sind auch die Riesenschecken ausschließlich in ihrer spalterbigen Form für Ausstellungszwecke zugelassen. Allgemein bekannt ist, dass diese auch aus einfarbigen Tieren und den
sogenannten Chaplinen gezogen werden können. Ob dieser Weg ratsam ist, bezweifele ich vehement. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, diesen Weg nicht noch einmal zu gehen. Als Anfänger ließe ich mich
1980 überreden. Das Ergebnis war hervorragend, doch die Freude war recht kurz. Meine ausgewählten Zuchttiere wurden gerade 10 Monate. Ein Rammler schaffte es auf 2 Jahre. Heute setze ich keine
Chaplins mehr ein und bevorzuge den Einsatz einfarbiger Tiere als Häsinnen, die natürlich aus einer vielversprechenden Paarung stammen sollten. Ansonsten werden Typschecken eingesetzt, die die besten
Voraussetzungen mitbringen. Ich bevorzuge eine Linienzucht, doch keine F 1 Verpaarungen (Sohn–Mutter) usw., da diese Inzucht zwar einen höheren Rassewert erbringt, die Vitalität und Größe jedoch
vermissen lässt. Jeder Züchter sollte mit seinem Sachverstand und dem Verantwortungsbewusstsein für sich den richtigen Weg finden.
Ich wünsche jedem, den richtigen Weg zu gehen und dabei stets in Freude die schöne und interessante Scheckenzucht für sich zu gewinnen.
Erich Waldeck